Ein skurriler Facebook-Post eines jungen Israelis aus Berlin sorgte in der der Vergangenheit in seiner Heimat für viel Diskussionen. Selbst Regierungsmitglieder haben darauf reagiert. Wegen den hohen Lebenshaltungskosten, vergleichbar mit der Schweiz, würden am liebsten Zehntausende sofort auswandern, wenn sie es sich leisten könnten.
Vielleicht nicht unbedingt nach Deutschland, aber dorthin wo das Einkommen im Monat nicht gerade wenig ist, als das Auskommen und sicher sollte es dort auch sein.
Da der 25-Jährige mit Anfeindungen gerechnet hatte, gesorgte er vor, so dass nur seine Eltern und zwei gute Freunde wussten, dass er hinter der Facebook-Seite „Olim le Berlin“ (auf Deutsch „Auswandern nach Berlin“) steht. So setzte er den Exodus nach Deutschland mit der Aliya gleich, der Einwanderung ins gelobte Land.
Er sagte der „Washington Post“, dass er am Anfang anonym bleiben wollte, damit mit er sondern seine Botschaft im Vordergrund stehen sollte: Israel sei zu teuer, eine ganze Generation würde das Land verlassen. Aber jetzt will er öffentlich weiter streiten und gab sich zu erkennen. Hinter der Lobeshymne auf Berlin steht der 25-jährige Naor Narkis.
Nicht alle sind von der Berlin-Werbung begeistert: Der israelische Finanzminister Yair Lapid nannte ihn einen „Antizionisten“. Sogar Morddrohungen bekam Narkis auf Facebook. „Auswandern nach Berlin“ ist mehr eine Anspielung auf die Einwanderung ins gelobte Land. Für junge Israelis wie Narkis ist das vorübergehend Berlin: eine „gelobte“ Stadt billiger Mieten und günstiger Lebensmittel.
In den israelischen Medien wurde er für seine Meinungsdarstellung heftig kritisiert. „Manche schrieben mir, dass ich mich dafür schämen sollte, dass Holocaust-Überlebende mitansehen müssen, wie junge Israelis nach Berlin ziehen.“ Doch bis jetzt sieht es noch anders und bezeichnet sich selbst als Patrioten.
So möchte er ein paar Jahre in Berlin leben und arbeiten, so lange, bis er etwas zusammengespart hat. Danach will er auch wieder zurück nach Tel Aviv gehen. „Ich weiss, wo mein Zuhause ist“, sagte er.
Kategorien:Gesellschaft

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