Der Jerusalemer Tempelberg wurde am Vormittag zeitweise für Besucher geschlossen, nachdem es auf dem Gelände rund um die Al Aksa-Moschee zu heftigen Krawallen gekommen war. Palästinensische Jugendliche warfen Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten, die zudem mit Feuerlöschern besprüht wurden. Die Unruhen brachen aus, als eine Gruppe jüdischer Israelis (Foto) den Tempelberg betreten wollte, um dort für die Genesung des angeschossenen Aktivisten Yehuda Glick zu beten.
Starke Polizeieinheiten gingen gegen die Krawallmacher vor. „Wir haben die maskierten Randalierer zurückgedrängt. Sie flohen in die Al Aksa-Moschee. Die Polizei schloss das Haupttor zur Moschee“, erläuterte Polizeisprecher Micky Rosenfeld.
Die Polizei gab bekannt, dass sie arabischen Jugendlichen in der Al Aksa-Moschee umfangreiche Vorbereitung für die Auseinandersetzung mit den Sicherheitskräften getroffen hatten. Sie legten sich dort grosse Vorräte von Steinen, ganze Batterien von Feuerwerkskörpern und Molotow-Cocktails an. Sie hatten sich auch darauf eingestellt, das Schliessen des Tores zu verhindern, und dafür Eisenstangen, Möbel und Steine bereit gelegt.
Nach israelischen Angaben wurde ein Randalierer verletzt, die Palästinenser sprachen von 20 Verwundeten.
Assaf Fried, von der jüdischen Tempelberg-Gebetsbewegung versicherte, man wolle Zeichen setzen: „Wir haben keine Angst und geben dem Terror nicht nach.“ Mit dem Gebet für die Genesung von Yehuda Glick habe man niemanden provozieren wollen: „Die Araber sind diejenigen, die hier provozieren.“ Rabbiner Glick, der prominenteste Vertreter der Bewegung für eine jüdische Präsenz auf dem Tempelberg, war vergangenen Woche von einem arabischen Dschihadisten niedergeschossen und schwer verletzt worden.
Der Tempelberg wurde nach den Krawallen wieder geöffnet, die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort. Rund um den Tempelberg kommt es seit Monaten immer wieder zu Krawallen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat seine Landsleute aufgerufen, die Al Aksa-Moschee „mit allen Mitteln“ gegen „jüdische Siedler“ zu verteidigen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte versichert, er wolle am derzeitigen Status des Tempelbergs nichts ändern. (JNS/ih)
Kategorien:Nahost
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