Anschlag auf ägyptische Gasleitung nach Israel


Unbekannte haben am Samstagmorgen auf der nördlichen Sinai-Halbinsel einen Anschlag auf eine Gaspipeline verübt, die nach Israel und Jordanien führt. Verletzt wurde bei der Explosion an einem Gasterminal in der Mittelmeerstadt El-Arisch niemand.

Der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge sprach das ägyptische Staatsfernsehen von einem Terroranschlag, an dem mehrere maskierte Männer beteiligt gewesen seien. Demnach hätten Saboteuere die Sicherheitslage im Land ausgenutzt. Anwohner berichteten von meterhohen Flammen, die in die Luft schossen. Nach etwa drei Stunden konnte das Feuer gelöscht werden.

Laut israelischen Angaben wurde die Pipeline nach Jordanien durch die Explosion beschädigt. Ob auch die Leitung nach Israel betroffen ist, konnte bislang noch nicht festgestellt werden. Chen Ben Lulu, ein Sprecher des israelischen Infrastrukturministeriums, teilte mit, die Gaslieferung nach Israel sei aufgrund der Unruhen in Ägypten vorübergehend eingestellt worden.

Es war nicht der erste Anschlag auf die Gasleitung. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatten Beduinen versucht, Teile der Pipeline zu beschädigen, um die Freilassung von Angehörigen aus ägyptischen Gefängnissen zu erzwingen.

Israel bezieht etwa 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Ägypten. Es gebe jedoch ausreichend Reserven und alternative Brennstoffe, sodass vorläufig nicht mit Ausfällen bei der Stromversorgung in Israel zu rechnen sei. Das Premierministeramt in Jerusalem verfügte am Samstag kurz nach bekannt werden des Anschlags in El-Arisch, umgehend weitere Versorgungsquellen neben Ägypten zu suchen. Ebenso wurde beschlossen, alle israelischen Kraftwerke und die Energieversorgungsnetze verschärft zu bewachen.

Die Gaslieferungen sind der wichtigste Faktor bei den nicht sehr umfangreichen Handelsbeziehungen zwischen Israel und Ägypten. Zusätzlich gibt es israelische Textilfabriken, die wegen der Niedriglöhne in Ägypten produzieren. Sie seien alle seit Ausbruch der Unruhen in Ägypten vor zwölf Tagen geschlossen worden, wurde am Samstag im Rundfunk gemeldet.



Kategorien:News

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..