Die israelische Luftwaffe hat einem hochrangigen Vertreter der Zahal (Israelische Verteidigungskräfte) zufolge Dienstagabend tatsächlich einen Luftangriff auf das Territorium Sudans unternommen, berichtet das US-Magazin Time.
Nach Angaben des sudanesischen Aussenministeriums hatte ein nichtidentifiziertes Flugzeug eine Lkw-Kolonne unweit der Stadt Port Sudan im Landeswesten beschossen. Im Ergebnis seien zwei Menschen ums Leben gekommen. Vier Kampfjets hatten dazu die Al-Yarmook-Waffenfabrik in Khartum bombardiert, als gerade eine weitere Lkw-Flotte für die Terroristen im Gaza beladen wurde. Bei diesem gezielten Angriff kam es zu keinen Opfern. In Folge des Grossbrandes in der Waffenfabrik sollen mehrere Menschen Rauchgasvergiftungen erlitten haben.
Grossbrand in der Al-Yarmook-Waffenfabrik nach einem Luftangriff
Der Zahal-Sprecher hat in einem persönlichen Gespräch mit dem Time Magazine den Verdacht der sudanesischen Politiker bestätigt. „Es ist für uns eben nicht das erste Mal“, sagte er.
Laut dem Magazin meinte er damit einen Luftangriff auf dieselbe sudanesische Provinz Rotes Meer an der Grenze zu Ägypten im Januar 2009. Damals hatte ein unbekanntes Flugzeug eine Kolonne aus 23 Fahrzeugen angegriffen, die angeblich Waffen aus Sudan über Ägypten in den Gazastreifen bringen wollten. 119 Menschen kamen dabei ums Leben.
Wie Time Magazine betont, wurden die beiden Angriffe auf die für die Kämpfer im Gazastreifen und die Bewegung Hamas übliche Route für den Schmuggel von Schusswaffen, Raketen und Minen verübt.
Dieser „Karawanenpfad“ beginnt nach Time-Angaben im Iran, führt um die ganze Arabische Halbinsel bis Port Sudan herum, von wo aus die Güter mit Kraftfahrzeugen bis zur Halbinsel Sinai befördert werden.
Ein Vertreter der westlichen Sicherheitsdienste, der nicht genannt werden wollte, teilte Time mit, dass in der Ladung eine elektronische Vorrichtung versteckt gewesen sei, die die vom Flugzeug abgeschossene Rakete auf das Auto gelenkt habe, als dieses Port Sudan verlassen habe.
Die betroffene Militärfabrik gehört zur staatlichen Industriegruppe al-Jarmuk. Die Schweizer NGO (Nichtregierungsorganisation) Small Arms Survey hatte im September berichtet berichtet, al-Jarmuk diene als Umschlagplatz für Waffen und Munition aus Chinas, Nordkorea sowie Iran, die in die Unruheregion Darfur im Westen des Landes geliefert würden und an die paletinänsischen Terrororganisationen Hamas und Jihad beliefern. Möglicherweise würden ein Teil von Waffen und Systemen in al-Jarmuk auch zusammengesetzt.
Kategorien:Sicherheit

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