Wagners «Tannhäuser» nach einer knappen Woche abgesetzt


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Szene der Tannhäuser-Inszenierung (Keystone)

Nach weniger als einer Woche ist eine Produktion von Richard Wagners Oper «Tannhäuser» vom Düsseldorfer Opernhaus bereits wieder vom Programm abgesetzt worden, nachdem die Darstellung von Nazi-Grausamkeiten heftig kritisiert worden war. Beabsichtigt war, an dem in ein Konzentrationslager während des Holocausts positionierten Bühnenbild Änderungen vorzunehmen, doch laut Medienberichten weigerte sich Direktor Burkhard Kosminski aus «künstlerischen Gründen», dem Ansinnen nachzukommen. «Nach der Berücksichtigung aller Argumente», erklärte die Deutsche Oper am Rhein in einer Verlautbarung, «sind wir zum Schluss gelangt, dass wir einen derart extremen Einfluss auf unsere künstlerische Arbeit nicht rechtfertigen können.» Die realistischen Szenen hätten bei einigen Zuschauern, wie es in der Verlautbarung weiter hiess, «psychologischen und physischen Stress» ausgelöst.

Bei den ersten Vorstellungen am Wochenende hatte das Publikum negativ auf Szenen reagiert, die das Vergasen von KZ-Häftlingen, sowie den verbotenen Hitlergruss und Hakenkreuz-Armbinden zeigten. In einer anderen Szene entledigten Soldaten der Wehrmacht einer Mutter, dem Vater und der Tochter ihrer Kleider. Dann wurden die Drei rasiert und anschliessend erschossen. – Der ursprüngliche «Tannhäuser» spielte im Deutschland des Mittelalters. Die Erstaufführung fand 1845 in Dresden statt. – Viele Opernfreunde (beileibe nicht nur Juden) meiden heute noch Wagners Musik, weil Hitler den Komponisten zutiefst verehrte, aber auch wegen Wagners angeblicher antisemitischen Neigung.



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