
Tausende jüdische Pilger – vorwiegend Anhänger der Breslever Chassidim – haben den ukrainischen Ort Uman vor dem Hintergrund eines Brandes, von Stromausfällen, einer Abwasserflut und verschiedenen Verhaftungen nach einer Woche wieder verlassen. In einem der Zwischenfälle gerieten offenbar drei israelische Polizeioffiziere, die nicht bei der Arbeit waren, in ein Handgemenge mit Ortsansässigen, wobei ein Polizist verletzt worden sein soll. Die Offiziere waren nach Uman geschickt worden, um der ukrainischen Polizei zu helfen, unter den ca. 30.000 jüdischen Pilgern für Ordnung sorgen, die sich jedes Jahr im Vorfeld von Rosch Haschana unweit der Grabstätte des Rabbi Nachman von Breslev, dem Begründer der gleichnamigen chassidischen Gruppe, zu versammeln pflegen.
In einem anderen Zwischenfall verursachten Pilger aus Israel einen Brand, als sie in ihrer Mietwohnung ein Barbecue veranstalteten, und schliesslich litt ein ganzer Häuserblock während fast eines Tages unter Stromausfall – offensichtlich wegen übermässigen Konsums durch jüdische Pilger. In einem anderen Block waren Pilger laut ukrainischen Medienberichten verantwortlich für eine Überschwemmung des Abwassersystems, die auch das Zentrum für soziale Dienstleistungen der Stadtverwaltung in Mitleidenschaft zog.
Als ob das nicht genug gewesen wäre: Die ukrainische Polizei verhaftete einen jüdischen Besucher, der beim Rauchen von Marijuana ertappt worden war. Kenner der Szene berichteten von einem neuen Besucherrekord im Vergleich zu 2011, als 26000 Gäste nach Uman kamen, doch der Russisch-Jüdische Kongresse sprach von niedrigeren Zahlen als in früheren Jahren. Dem Pressebericht der dortigen Polizeibehörden zufolge, kommt die Mehrzahl der Pilger aus Israel (über 80 Prozent), weit gefolgt von den USA und Deutschland. Zu erwähnen ist auch der Umstand, dass unter den chassidischen Pilgern auch zahlreiche Diplomaten und sogar ein Milliardär aus Kasachstan zählten.
(JNS / TA)
Kategorien:Gesellschaft
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