Er war eine Symbolfigur für die Palästinenser und die arabische Welt, Mitbegründer der PLO und der Fatah, ein bekennender Terrorist, der jahrzehntelang Attentate insbesondere auf israelische Ziele verüben liess und mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde: Jassir Arafat (Foto). Im November 2004 starb der ehemalige Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde. Als Todesursache wurde eine Hirnblutung angegeben. Doch gleich nach seinem Tod kam es zu wilden Spekulationen, die bis heute nicht verstummen.
Woran starb Arafat? Mal hiess es, ihm sei das HI-Virus verabreicht worden, mal soll es eine Vergiftung mit einem radioaktiven Stoff gewesen sein. Jahrelang hatte man Israel vorgeworfen, Arafat ermordet zu haben. Im Dezember 2012 wurde Arafats Leichnam in Ramallah exhumiert und 60 Proben entnommen, um endlich Klarheit zu bekommen. Seit der Exhumierung gab es keine weiteren Nachrichten der internationalen Expertenkommission. Bis Mitte September hätten der palästinensischen Autonomiebehörde Ergebnisse vorliegen sollen. Forensische Ermittler aus der Schweiz, Frankreich und Russland waren damit beauftragt worden, die Proben zu untersuchen. Doch bisher haben sie, zumindest offiziell, noch keine Ergebnisse vorgelegt.
Die Palästinenser befürchten, dass die Aufklärung verschleppt werden soll. Palästinensische Beamte haben den Verdacht geäussert, dass die Ergebnisse nicht veröffentlicht werden, weil sie einen schlechten Einfluss auf die Friedensgespräche zwischen Palästinensern und Israelis hätten. Auch gibt es Gerüchte, nach denen westliche Geheimdienste interveniert haben sollen, um die Bekanntgabe der Testergebnisse zu blockieren. Die Palästinensische Autonomiebehörde erklärte dazu lediglich, sie stehe in Kontakt mit den forensischen Ermittlern. Es gebe keinen Grund, die Testergebnisse nicht zu veröffentlichen, sobald sie vorliegen. (ih)
Kategorien:Nahost
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