Israelische Araber wollen nicht im Staat „Palästina“ leben


.Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft wollen nicht unter palästinensischer Herrschaft leben. Darüber berichten heute israelische Medien. Aussenminister Avigdor Lieberman hatte vorgeschlagen, arabisch dominierte Städte in Israel einem künftigen Palästinenserstaat zu überlassen und dafür die grossen jüdischen Siedlungsblöcke nach Israel einzugliedern. Gegen diesen Vorschlag laufen jetzt die betroffenen Araber Sturm: Sie seien Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft und wollten dies auch bleiben.

Araber machen rund ein Fünftel der israelischen Bevölkerung aus. Wer einen israelischen Pass hat, hat Anspruch auf Sozialleistungen, kann das vielfältige Bildungsangebot nutzen, geniesst Religions-, Meinungs- und Reisefreiheit. Alles Vorteile, die diese Araber nicht für eine ungewisse Zukunft unter einer Palästinenserregierung aufgeben wollen, die entweder islamistisch (wie im Gazastreifen) oder korrupt (wie in Judäa und Samaria) geprägt ist.

Revia Mahajna, ein Rechtsanwalt aus der Region Wadi Ara in Nordisrael, erklärte, für ihn sei es kein Problem, ein Palästinenser zu sein und in Israel zu bleiben. „Historisch gesehen lebe ich auf palästinensischem Land, das meinen Vorfahren gehörte, bevor der Staat Israel gegründet wurde. Anderseits habe ich einen israelischen Ausweis. Ich lebe als Palästinenser in Israel, wie andere Palästinenser in Kanada oder Deutschland leben.“

Adal Mahajna, ein arabischer Versicherungsagent, meinte gegenüber ynetnews: „Auch wenn wir uns Palästinenser nennen, zieht es die Mehrheit von uns vor, in Israel zu bleiben.“ Andere Palästinenser bezeichneten Liebermans Landtausch-Vorschlag sogar als rassistisch: „Ein Grossteil der arabischen Bevölkerung wird niemals zustimmen, die israelische Staatsbürgerschaft aufzugeben.“ Ausserdem schneide ein Landtausch die Betroffenen von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten in den israelischen Städten ab: „Das gäbe einen Aufstand.“

Auch ein Grossteil der arabischen Bevölkerung im Ostteil Jerusalems erklärt hinter vorgehaltener Hand, dass sie ein Leben unter israelischer Regierung bevorzugen. Wer dies jedoch öffentlich bekenne, müsse mit schweren Repressalien der palästinensischen Führung rechnen. Ob die Bevölkerung in Ost-Jerusalem künftig zu einem Staat „Palästina“ gehören möchte, spielt in der aktuellen Debatte keine Rolle, Befragungen oder gar Abstimmungen sind nicht geplant. (ih)

(JNS und Agenturen)



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