In ganz Israel sind am Donnerstag Tausende Ultraorthodoxe auf die Strasse gegangen. Sie wehren sich gegen die Forderung des Staates, dass sie Militärdienst leisten sollen. In Jerusalem versuchten die Demonstranten, eine grosse Zufahrtsstrasse zu blockieren. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Wasserwerfer einsetzte und landesweit 34 Randalierer festnahm. Hier das Video eines Passanten.
Das Video zeigt, wie aufgebrachte ultraorthodoxe Demonstranten und Polizisten aneinander geraten. Die Ordnungshüter haben Mühe, die Strasse freizuhalten.
An der Autobahn 4 nahe der Stadt Bnei Brak, einer Hochburg der Ultraorthodoxen, wurden rund 2000 schwarzgekleidete Demonstranten gezählt. Sie protestierten gegen die Festnahme eines Bibelschülers durch die Militärpolizei. Er war nicht zur Musterung erschienen und deshalb zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt worden. Die Strasse 4 war zeitweise blockiert, es kam zu langen Staus.
Ein Polizeisprecher berichtete, bei Auseinandersetzungen mit Ultraorthodoxen in der Nähe der Stadt Ashdod seien zwei Beamte leicht verletzt worden. Ein dritter Polizist musste medizinisch versorgt werden, nachdem ihn ein Stein am Kopf getroffen hatte. Zu Protestkundgebungen kam es auch in Beit Shemesh und Modi’in Illit. Dazu hatten nach Medienberichten radikale anti-zionistische Gruppen aufgerufen. Die Ultraorthodoxen hatten Schilder dabei, auf denen stand: „Nur in Jerusalem ist das Studium der Tora eine Straftat“.
In Jerusalem kam die berittene Polizei zum Einsatz, um die aufgebrachten Ultraorthodoxen im Zaum zu halten. Rabbiner David Zicherman war einer der Organisatoren der Kundgebung. Er rief der Menge zu: „Wir sind bereit für den Krieg!“ Er warf der Regierung einen „spirituellen Holocaust“ an den Ultraorthodoxen vor.
Finanzminister Yair Lapid hatte zuvor entschieden, die Zuwendungen an die ultraorthodoxen Bibelstudenten zu stoppen – und zwar komplett. Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes hatte nur verlangt, die Gelder für jene strenggläubigen jungen Männer zu streichen, die trotz Aufforderung nicht zur Musterung erschienen sind. Ultraorthodoxe warfen dem betont unreligiösen Finanzminister deshalb vor, er verhalte sich „grausam“.
(JNS und Agenturen)
Kategorien:Gesellschaft
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