
Wenn der von israelischen Spezialkräften aufgebrachte Raketenfrachter der Hafen von Eilat erreiche, werde die Welt sehen, wie sehr sie von der iranischen Führung belogen werde. Das betonte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, nachdem Teheran jede Beteiligung an dem Waffentransport bestritten hatte. Derzeit ist das Schiff, begleitet von israelischen Marineeinheiten, auf dem Weg an die Südspitze Israels. Es herrscht höchste Alarmbereitschaft, Attacken auf den Frachter werden nicht ausgeschlossen.
Die Flottille muss an feindlichen Ufern vorbei: Sudan, Eritrea, Saudi-Arabien und der ägyptischen Sinai-Halbinsel. Wegen möglicher Raketenangriffe wird die Flotte von einer unbemannten Drohne begleitet. Frühestens am Samstag werden die „Klos C“ und die Begleitschiffe im Hafen von Eilat einlaufen.
Mittlerweile hat die Armee weitere Einzelheiten zu der Militäroperation veröffentlicht, die zur Entdeckung der gefährlichen Mittelstreckenraketen iranischer Bauart geführt hat. Monatelang hatte der Geheimdienst den Weg der Raketen verfolgt, bevor sie – unter Zementsäcken verborgen – mit der „Klos C“ unterwegs waren. An der Militäraktion, die den Frachter rund 1500 Kilometer von der israelischen Küste entfernt stoppte, waren mehrere Hundert Soldaten beteiligt. Dennoch gelang es, den ganzen Einsatz geheim zu halten.
Israels Marine hat aus dem Desaster der „Marvi Marmara“ gelernt: Als dieses türkische Schiff die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollte, wurde es von israelischen Marinesoldaten geentert. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit den angeblichen Friedensdemonstranten auf dem Schiff, neun Aktivisten starben, Israel wurde international heftig kritisiert.
Nun war Israels Marine auf die Übernahme des Schiffes weit besser vorbereitet. Jegliches Risiko sollte vermieden werden. Eines der Hauptszenarien war ein Kampf mit bewaffneten iranischen Wachen. Israels grösste Sorge war, dass Soldaten der Sondereinheit verwundet würden. Deshalb wurden auch Rückzug und Evakuierung geübt. Zudem wurden die Begleitschiffe aufgerüstet: Einige Räume wurden zu Lazaretten umgebaut, mit modernstem medizinischem Gerät. Zudem begleiten Dutzende Ärzte und Sanitäter den Transport, sogar ein Rettungshubschrauber steht zur Verfügung.
Die israelischen Streitkräfte haben den gesamten Einsatz umfassend dokumentiert. Soldaten haben den Einsatz aus verschiedenen Blickwinkeln mit Videokameras aufgezeichnet. Zudem trugen sowohl Ram Rotberg, der Kommandeur der israelischen Marine, der die Operation leitete, als auch Generalstabschef Benny Gantz während der gesamten Aktion Mikrofone, die jedes von ihnen gesprochene Wort aufzeichneten.
Die Operation bekam den Namen גילוי מלא – „vollständige Enthüllung“. Die israelische Marine hat alles enthüllt – ihr eigenes Vorgehen ebenso wie die brisante Fracht der „Klos C“. (ih)
Kategorien:Nahost
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