Israelische Forscher nutzen Crowdsourcing, um Lernspiele – sogenannte „Serious Games“ – zu erstellen.

Sogenannte Serious Games liegen im Trend: Mit solchen Anwendungen, die Unterhaltung mit Bildungsinhalten kombinieren, werden mittlerweile auch Mitarbeiter ausgebildet. Das Problem dabei: Wie schafft man es, immer wieder realitätsnahe Inhalte für diese Spiele zu generieren? Sigal Sina von der Bar Ilan University in Israel hat zusammen mit Forscherkollegen Avi Rosenfeld und Sarit Kraus nun an diesem Problem gearbeitet, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Das Team hat eine Methode entwickelt, mit der sich realistische Szenarien herstellen lassen, die in Serious Games eingefügt werden können. Dabei setzen sie nicht auf reine Computerintelligenz. Stattdessen nutzen sie zusätzlich ein Crowdsourcing mit Hilfe der Plattform Amazon Mechanical Turk.

In diesem speziellen Fall ging es um ein Lernspiel für die Polizistenausbildung. Mit diesem soll trainiert werden, falsche von richtigen Alibis zu unterscheiden. Zur Inhalteerstellung baten die Forscher die Mitglieder von Amazon Turk, einige einfache Fragen zu beantworten. Sie sollten erzählen, was sie in einer jeweils eine Stunde langen Periode an mehreren Tagen erledigt haben. Diejenigen, die das am detailreichsten erledigten, erhielten eine Bonuszahlung. Dann wurden die Antworten analysiert und die verschiedenen Aktivitäten nach Faktoren wie Zeit der Tätigkeit, das Alter der Personen oder ihr Geschlecht sortiert.

Das erlaubte dem Computerspiel dann, aus den Antworten Aktionen zu passenden Zeiten zu generieren. Beispielsweise kann der Computer dann ein Alibi für den Verdächtigen „John“ an einem Sonntagabend auswählen, in dem es die Aktivitäten nutzt, die ein männliches Mechanical-Turk-Mitglied für die gleiche Zeit beschreibt. Aktivitäten einer Frau von einem Freitagmorgen fallen dagegen heraus, weil es sonst unglaubwürdig wäre. Der Computer tauscht ausserdem verschiedene Details in der Geschichte aus, etwa Namen und Orte, damit sie zu Johns Profil passen.

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