
Ein alter Bekannter. Paulo Sousa hat bereits mehrmals gegen den FC Basel verloren: Als Trainer von Maccabi Tel Aviv und als Trainer von Videoton (Ungarn). Bild: Keystone
In Israel rechnet man damit, dass der Portugiese Paulo Sousa der Nachfolger von Murat Yakin wird. Führt dies auch zu Wechseln im rotblauen Staff?
Ein Gerüchtchen hier, eine These da, ein halbes Indiz an einem Ort und ein Dreiviertel-Dementi woanders. Es ist nicht so, dass die Beweislage bislang eindeutig wäre, wenn es darum geht, wer denn nun der nächste Cheftrainer des FC Basel wird.
Das Geheimnis wird von den Eingeweihten wohlgehütet. Dass nichts Handfestes durchsickerte, ist umso erstaunlicher, wenn man tendenziell davon ausgeht, dass für den FCB schon vor der offiziellen Trennung von Murat Yakin klar war, wohin es gehen soll. Und man entsprechend annehmen muss, die Trainersuche habe nicht erst vor einer Woche begonnen, sondern sei vielleicht sogar im Wesentlichen abgeschlossen, so dass es nur noch um Details gehe.
Neue Hinweise in Sachen Übungsleiter sind im Moment aus Nahost zu vernehmen – Hinweise, welche die Spekulation nähren, der neue Mann heisse Paulo Sousa. In Israel, wo der 43-jährige Portugiese zuletzt für Maccabi Tel Aviv an er Seitenlinie stand, rechnen sie jedenfalls damit, nachdem sich ein zunächst vermuteter Wechsel zu Espanyol Barcelona in Luft aufgelöst hat. So schreibt etwa die Jerusalem Post, es gebe für Sousa zwei Optionen: Nach Basel gehen oder in Tel Aviv bleiben – und dass die Verantwortlichen von Maccabi davon ausgehen, dass ihr Trainer sie verlassen werde. Offenbar soll bis spätestens 1. Juni Klarheit herrschen.
Wehren könnte sich der israelische Meister dabei nicht wirklich: Sousas Vertrag läuft zwar bis 2015, beinhaltet aber eine Ausstiegsklausel: Für eine Ablösesumme von 400 000 Euro darf der frühere Weltklasse-Mittelfeldspieler zu einem anderen Club wechseln. Das mag in Israel eine stolze Summe sein, ist aber für den FC Basel in seiner aktuellen wirtschaftlichen Verfassung ein Betrag, den man sich ohne langes Abwägen leistet, wenn man überzeugt ist, dass man den richtigen Mann gefunden hat.
Dass man mit dem Portugiesen einen Trainer mit Ausstrahlung hätte, dies ist bekannt. Dass dieser Trainer durchaus auch einen Plan für die Offensive hat, davon darf nach den bisherigen sechs Direktbegegnungen im Europacup ausgegangen werden. Dass Rotblau umgekehrt für den früheren Internationalen eine klare Steigerung darstellte, liegt ebenfalls auf der Hand. Das bessere Kader, der lukrativere Vertrag, die spannenderen Perspektiven könnte der FCB Sousa bieten. Und als Extra die Teilnahme an der Champions League, die Sousa als Spieler zweimal gewann, als Trainer aber noch nie erlebte.
Nicht in gleichem Masse gilt dies für andere Kandidaten. Zum Beispiel für Roberto Di Matteo, der die Königsklasse als Trainer mit Chelsea gewann. Aber auch für Thomas Tuchel: Verlässt er Mainz tatsächlich, um auch der Bundesliga den Rücken zu kehren, wo er von manchem Club begehrt werden dürfte, der in ein paar Monaten einen neuen Coach sucht?
So oder so steht auch noch eine andere Frage im Raum, die an den neuen Trainer anknüpft: Bleibt im Staff alles, wie es war – oder muss der eine oder andere bisherige Mitarbeiter gehen, weil der neue Mann eigene Leute mitbringt? Auch wenn sich beim FCB mit den letzten beiden neuen Coaches im Staff wenig bis nichts veränderte, so könnte dies nun anders sein. Ganz einfach, weil dies im Fussball normal ist – und auch, weil ein neuer Trainer vielleicht darauf pocht, seine Position damit zu stärken. (Oliver Gut und Tilman Pauls)
Kategorien:Sport
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