Ein Führer einer Harmen-Sekte, der selbst mit mindesten 21 Frauen zusammengelebt hat, ist wegen schwerer Sexvergehen innerhalb der Familie schuldig gesprochen worden.
Das Bezirksgericht in Tel Aviv sprach den 63-Jährigen Goel Ratzon allerdings von der Anklage der Sklaverei frei. Das Strafmass soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Der Mann mit langem weissen Haar und weissem Bart hatte sich laut Anklageschrift innerhalb seiner sektenmässig organisierten Grossfamilie mit fast 50 Kindern einen „Status der Allmacht“ verschafft. Er habe jahrelang mehrere Frauen und Töchter vergewaltigt und misshandelt, lautete das Urteil.
Ratzon selbst ging keiner Arbeit nach. Die Frauen mussten für ihn zur Arbeit gehen und lieferten laut Anklage ihren gesamten Verdienst bei dem 63-Jährigen ab. Einige hätten sich sein Porträt auf den Körper tätowieren lassen. Die Kinder mussten ihm der Anklage zufolge die Füsse küssen.
Nach einem Bericht im Fernsehen wurde der Mann bereits 2010 festgenommen. Eine der Frauen warf ihm während des Prozesses „Gehirnwäsche“ vor. Sie kritisierte, dass er nicht wegen Versklavung schuldig gesprochen wurde. „Für mich war es die totale Sklaverei, wie eine lebenslange Haftstrafe“, sagte die Frau im israelischen Rundfunk. Die Unterstützer des Angeklagten argumentierten, die Frauen hätten jederzeit gehen können.
(JNS und Agenturen)
Kategorien:Gesellschaft

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