Elazar Stern (Foto), ein bekannter Abgeordneter der Knesset, hat erklärt, dass sich die Regierungsmitglieder Israels bei ihren Entscheidungen nicht allein auf Gott verlassen dürften. „Wir müssen zwar hoffen, wir müssen auch beten, aber gleichzeitig auch rational sein“, unterstrich der frühere General auf einer Konferenz der Zeitschrift Besheva. Obwohl der 58-Jährige selbst ein religiöser, Kipa tragender Jude ist, vertritt er die Meinung: „Wenn wir allein auf Gott vertrauen, sind wir verloren.“

Rabbi Yitzhak David Grossman, Oberrabbiner der Region Migdal Haemek im Norden Israels und ein langjähriger persönlicher Freund Sterns, war mit dieser Aussage überhaupt nicht einverstanden. „Ich bin mir sicher, dass du nicht wirklich meinst, was du da sagst… Es sitzen Kinder hier und hören zu! Willst du, dass sie dich sagen hören ‚Wir verliessen uns auf Gott und wurden enttäuscht‘?“ Rabbi Grossmann ist der Ansicht, „ohne Gott gäbe es keine Welt, gäbe es keine Nation Israel, gäbe es keinen Staat Israel, gäbe es nichts, nichts!“

Stern versuchte später, seine Aussage etwas zu relativieren: „Der Staat Israel ist ein Wunder“, räumte er ein. Dennoch müsse ein Staatsoberhaupt und politischer Führer rationale Entscheidungen treffen.

Im derzeitigen Parlament ist Stern Mitglied der linksgerichteten Partei Hatnua. Im Vorfeld der anstehenden Neuwahlen und der Vereinigung der Hatnua-Partei mit der Arbeiterpartei, ist Stern angeblich auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat. (ih)

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