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  • Ehrenmorde bringen die Polizei in Bedrängnis

    Der Mord an einem 16 Jahre alten israelisch-arabischen Mädchen durch ihren Bruder vor einigen Wochen, hat kritische Stimmen laut werden lassen, die der israelischen Polizei vorwerfen, zu wenig gegen das Phänomen der „Ehrenmorde“ zu tun. Die Tat geschah vor etwa drei Wochen in einem beduinischen Vorort von Beerscheva. Der 24 Jahre alte Bruder des Mädchens, Ahmed al-Assam, schlitzte ihr nach einer heftigen Diskussion die Kehle auf. Vorher war Aischa mit ihrem Freund zusammengezogen, aber auf Verlangen ihrer Eltern nach Hause zurückgekehrt – mit dem Versprechen, dass ihr Bruder ihr nichts antun werde.
    Der Bruder brach sein Versprechen jedoch und ging nach der Tat sogar noch auf die Straße, wo er öffentlich erklärte: „Ich habe sie getötet“. Danach fuhr er zur Polizei und stellte sich. Am vergangenen Sonntag wurde offiziell Klage gegen ihn eingereicht. Während Ahmeds Gerichtsverhandlung warf sein Anwalt der Polizei vor, Appelle von Aischas Freund ignoriert zu haben, der darauf bestand, dass ihr Leben in Gefahr war.
    Nach Aussage des Anwalts hat der Freund eine offizielle Beschwerde über Ahmeds gewalttätige Absichten gegenüber seiner Schwester bei der Polizei abgegeben. Dem Freund wurde angeblich gesagt, dass alles gut wird und seine Anklage warten müsse.
    Israelische Beamte geraten bei solchen Fällen in eine schwierige Lage. Auf der einen Seite sind sie verpflichtet, alle Bürger Israels zu schützen, andererseits wird ihnen jedoch oft vorgehalten, in die Gesellschaftsstrukturen der Minderheiten (in diesem Fall der Beduinen) einzugreifen…

  • Peres nimmt Jahresbericht zur Situation von Kindern in Israel entgegen

    Präsident Shimon Peres hat am Dienstag das erste Exemplar des Jahresberichts „Kinder in Israel 2012“ entgegengenommen.
    Peres erklärte: „Die Zahlen sind besorgniserregend. Wir können keine Situation akzeptieren, der zufolge sich in den vergangenen 30 Jahren die Zahl der armen Kinder vervierfacht hat. Der Bericht sollte ein Weckruf für den ganzen Staat sein, der jedes Jahr erneut erklingt und uns ein Bild zu dem vermittelt, was uns am wichtigsten ist – unsere Kinder.“
    Der Präsident rief alle Parteien vor den anstehenden Knesset-Wahlen dazu auf, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um die Situation der Kinder im Land zu verbessern. Kinder seien kein Risiko, sondern eine Chance, so Peres.

  • Frauen lesen Bücher, Männer lesen Zeitung

    24% der Israelis (20% der Männer und 28% der Frauen) besuchen in ihrer Freizeit Kurse, die nicht in Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit stehen. Das geht aus einem Bericht des Zentralamts für Statistik zum Freizeitverhalten der Israelis hervor.
    55% der Männer und 24% der Frauen treiben ausserdem regelmässig Sport. 50% der Frauen und 43% der Männer erklärten, sie gingen regelmässig ins Theater, 67% der Frauen und 57% der Männer bezeichnen sich als regelmässige Leser von Büchern; 41% davon lesen bis zwei Stunden pro Woche, 27% zwischen zwei und fünf Stunden und immerhin noch 24% mehr als fünf Stunden pro Woche.
    84% der über 20-Jährigen lesen ausserdem eine Zeitung. Dabei geben 86% der Männer und 72% der Frauen an, sich für Nachrichten und Politik zu interessieren, 51% der Männer und 22% der Frauen für Wirtschaft und 39% der Männer, aber nur 3% der Frauen für Sport.
    Starke Unterschiede im Freizeitverhalten gibt es in den verschiedenen Einkommensgruppen: 58% der Gut-Verdiener gehen regelmässig ins Museum oder in Ausstellungen, gegenüber 16% der Israelis mit niedrigem Einkommen. Ins Kino dagegen gehen 66% der weniger gut Verdienenden, während es bei den Gut-Verdienern lediglich 19% sind.

  • Anklage gegen Bus-Attentäter

    Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Verdächtigen erhoben, der gestanden hat, den Sprengsatz in einem Linienbus deponiert zu haben, der am 21. November, dem letzten Tag der Militäroperation „Wolkensäule“, in Tel Aviv detoniert war. 24 Menschen waren bei dem Anschlag verletzt worden.
    Der Angeklagte, der israelischer Staatsbürger ist, wird wegen des versuchten Mordes in mehreren Dutzend Fällen, Unterstützung des Feindes während des Krieges und mehrerer weiterer Vergehen angeklagt. Auf Unterstützung des Feindes während des Krieges steht eine lebenslange Freiheitsstrafe.

  • Holocaustüberlebende demonstrieren vor dem Regierungsbüro

    Hundert Holocaustüberlebende haben vor dem israelischen Regierungsbüro in Jerusalem demonstriert. Sie bestehen darauf, dass ihnen die 5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden, die in der israelischen Staatskasse aus unverständlichen Gründen eingefroren worden sind.
    Auf den Plakate war zu lesen: „Wir brauchen keine Windeln, wir haben gelernt wie man alles absorbiert“ oder „Steinitz (Finanzminister) spart auf unseren Rücken 700 Euro“.
    Einer der führenden Fussballtrainer im Land, Abraham Grant, unterstützt die Demonstranten. Er vertrat seine Eltern, die ebenfalls Holocaustüberlebende sind: „Es ist einfach unglaublich, dass solche Menschen, die sich heute nicht mehr alleine helfen können, auf der Strassen protestieren müssen. Der Judenstaat Israel wurde auf diesen Menschen gegründet und daher ist es die Pflicht des Staates, sich um diese Menschen zu kümmern.“ Auf einem anderen Plakat stand geschrieben: „Steinitz, ich hoffe du hast es nachts warm, denn mir ist kalt“.
    Es ist nicht das erste Mal, dass Holocaustüberlebende auf die Strasse gehen und für ihre Rechte und um Hilfe ringen. In Israel wird dies als Schande betrachtet, dass soetwas selbst in der Heimat des jüdischen Volkes möglich ist. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in Israel um Geld betteln müssen“, sagte die Holocaustüberlebende Rachele (83) israel heute gegenüber.

  • Israeli Embassy’s Facebook Gedanke: Hätte Jesus heute in Israel gelebt

    Am Montagnachmittag erschien der folgende Beitrag auf der offiziellen Facebook der Botschaft: „Ein Gedanke für Weihnachten … Wenn Jesus und Mutter Mary heute leben würde, würden sie als Juden ohne Sicherheit, wahrscheinlich am Ende in Bethlehem durch feindliche Palästinenser gelyncht. Nur ein Gedanke ……. “
    Viele empörte Surfer kritisierten den Beitrag als beleidigend und forderten die Botschaft auf diesen zu entfernen und sich weltweit bei den Palästinensern und Christen zu entschuldigen. Manche Leute forderten, dass der Botschafter in Dublin entlassen werde, andere bemerkten sarkastisch, dass, wenn Jesus und Maria heute leben würde, würden sie wahrscheinlich durch das israelische Militär während der Wanderung das Heilige Land belästigt werden.
    Nach mehr und mehr kritische Anmerkungen an die Botschaft in Dublin und das Aussenministerium in Jerusalem, wurde das Bild und der dazugehörige Text wurden von Facebook entfernt und…

  • USA angeblich zu Notfallplan gegen Iran bereit

    Die USA haben nach israelischen Angaben ihre Notfallplanungen gegen eine atomare Aufrüstung des Irans wieder aufgenommen. Vize-Regierungschef Moshe Jaalon sagte am Dienstag im israelischen Armeerundfunk, man habe darauf gesetzt, dass US-Präsident Obama nach seiner Wiederwahl die Bemühungen wieder aufnehme, Iran am Erwerb von Atomwaffen zu hindern. Dies sei geschehen, zeigte sich Jaalon zufrieden.
    Zu diesen Massnahmen gehörten auch Vorbereitungen “für den Fall, dass militärische Gewalt eingesetzt werden muss”, sagte Jaalon, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Israels Regierungschef Netanyahu hatte in einem dramatischen Auftritt vor den Vereinten Nationen im Herbst gefordert, die Staatengemeinschaft müsse eine “rote Linie” gegenüber dem Iran ziehen, um die islamistische Führung daran zu hindern, in den Besitz von Atomwaffen zu kommen.

  • Qumran-Rollen digitalisiert online

    Die Antikenbehörde und Google Israel haben heute die Schriftrollen vom Toten Meer digital online gestellt. Die digitale Bibliothek soll letztendlich die vollständigen Schriften enthalten, bisher sind es „lediglich“ 4.000 Scans von Infrarot-Fotografien, die kurze Zeit nach dem Finden der Schriftrollen bei Qumran in den 1950er Jahren gemacht wurden, die interessierte Nutzer betrachten können.
    Hinzu kommen etwa 1.000 Bilder, die erst für das Digitalisierungsprojekt in einem eigens gebauten Fotolabor angefertigt wurden, das sich einer von der NASA entwickelten Technik bedient.
    Hierbei wird jedes Schriftstück 28 Mal auf 12 verschiedenen Farbspektren abfotografiert und die Bilder anschliessend von einem Computer zu einem Bild mit äusserst hoher Auflösung wieder zusammengesetzt. Jede der Fotodateien hat eine Grösse von etwa 4-5 Gigabyte. Zusätzlich sind die Schriftrollen auch mit Infrarot-Licht fotografiert worden, was ermöglicht, auch unter Flecken verborgene Buchstaben zu erkennen, die das menschliche Auge im Original gar nicht erfassen könnte.
    Ein Team von Forschern der Universität Tel Aviv arbeitet ausserdem an einem Computer-Programm, das es ermöglichen soll, alternative Zusammenstellungen der einzelnen Rollenteile zu finden. Denn niemand weiss, ob die Forscher vor 60 Jahren die 30.000 Einzelteile, aus denen die Rollen bestanden, wirklich richtig zusammengesetzt haben…

  • Die Brücke

    Vor 200 Jahren lebte in der ukrainischen Stadt Breslev ein überaus gerechter Mann: Rabbi Nachman. Bereits damals bezauberte er die Menschen in seinem Umkreis mit bis dahin nie ausgesprochenen Aussagen, die Lebensmut und Motivation in die Seelen verankerten und bis heute – auch auf uns – positiv einwirken. So sagte er beispielsweise:
    – „Es gibt überhaupt keine Verzweiflung auf der Welt!“
    – „Wenn du daran glaubst, dass man etwas zerstören kann – dann musst du erst recht daran glauben, dass man das Zerstörte wieder reparieren kann!“
    – „Jeder Aufstieg bedarf eines Abstiegs!“
    – und vieles mehr …
    An diesen Aussagen lässt sich klar erkennen, wie wichtig es für Rabbi Nachman war, uns allen mit auf dem Weg zu geben, dass sich das Leben auf dieser Erde zu einem atemberaubend schönen Garten voller blühender und herrlich duftender Blumen, in dem es auch einzigartig süsse Früchte gibt, verwandeln lässt. Wem es also gelingt, den Kern der Bedeutung aller Aussagen von Rabbi Nachman in sein Leben zu übertragen, der wird dadurch in seinem Leben problemlos wachsen und gedeihen können, so wie z.B. ein Weizenkorn, das sich auf hervorragende Weise entfaltet, wenn man es in einen fruchtbaren Boden pflanzt. Bei solch einer Vorgehensweise können ihm weder Orkane, Donner noch Blitze etwas anhaben – er wächst und gedeiht….

  • Das moralische Paradox der „Wolkensäule“

    Die Operation Wolkensäule hinterliess die Israelis zutiefst deprimiert. Es war die dritte Militäraktion in den letzten sechs Jahren und sie endete bestenfalls ergebnislos, was durch die verrückten Siegesfeiern in Gaza noch unterstrichen wurde. Benjamin Netanjahu und Ehud Barak versuchen angestrengt, das Volk zu überzeugen, dass die Operation ein Erfolg war.
    Die Regierung hatte im Vorfeld der Operation drei Ziele bekanntgegeben: Israels abschreckende Wirkung wiederherzustellen, die Langstreckenraketen der Hamas zu zerstören und die Initiative wieder zu übernehmen. Nach Aussage des Verteidigungsministers Barak sind alle drei Vorhaben durchgesetzt worden. Einzig die Wiederherstellung von Israels Respektsposition in der Region konnte zum Ende der Gaza-Offensive noch nicht festgestellt werden.
    Im Vergleich zu vorherigen Operationen, dem zweiten Libanonkrieg und der Operation „Gegossenes Blei“, wird deutlich, wie der Anspruch nach jeder Militäroperation weiter gesenkt wird. Ein deutliches Zeichen dafür ist die Anzahl der palästinensischen Opfer. Während der Operation „Gegossenes Blei“ wurden 1166 Palästinenser getötet, 295 von ihnen waren „nicht involviert“. Bei der Operation „Wolkensäule“ kamen 156 Palästinenser um, von denen die meisten Raketen abschossen, es planten oder anderweitig „involviert“ waren. Israelische Politiker hoffen vergeblich, dass solche chirurgischen Militäraktionen die Unterstützung der Weltgemeinschaft für Israels Recht, in Sicherheit zu leben, gewährleisten.
    Die neue moralische Haltung, die sich Israel selbst aufbürdet, passt zur europäischen Kriegsethik, die in den Genfer Konventionen ihren Ausdruck fand. Kurz zusammengefasst sagt sie, dass es Konfliktparteien verboten ist, Zivilisten anzugreifen und sie ihr Möglichstes tun müssen, um zivile Opfer zu vermeiden. Sie werden auch angehalten, Verteidigungsmassnahmen zu vermeiden, die Zivilisten in Gefahr bringen können. Unnötige Angriffe auf ihre Lebensgrundlage wie Bauernhöfe, Häuser, Transport und Gesundheitseinrichtungen sind auch verboten. Länder und Individuen, die gegen diesen Code verstossen, können wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden…