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Netanyahu in Ashkelon
Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat am Montagnachmittag in Ashkelon ausländische Botschafter getroffen, die in Israel stationiert sind.
Bei dem Treffen erklärte Netanyahu: „Wenn es Alarm gibt, haben wir alle genau 30 Sekunden, um einen Luftschutzkeller zu finden. In dieser Situation befinden sich eine Million Israelis. Das sind Familien, alte Menschen, Kinder, Babys – einschliesslich der Kinder, die hier stehen.
Eine Million Israelis, einschliesslich vieler kleiner Kinder wie dieser hier, sind tagtäglich im Visier von Menschen, die Gebiete unter ihre Kontrolle genommen haben, die wir geräumt haben, die die israelische Regierung geräumt hat. Sie sind dorthin gekommen und verstecken sich jetzt hinter Zivilisten, während sie auf Zivilisten schiessen, auf unsere Kinder. Eine Million Israelis…
Ich kenne nicht eine Ihrer Regierungen, die so etwas akzeptieren würde. Ich kenne nicht einen Einwohner Ihrer Städte, der so etwas akzeptabel finden würde […]. Ich denke, die ganze Welt versteht, dass dies eine inakzeptable Situation ist. Es ist etwas, dass das Volk Israel nicht akzeptieren kann, und ist etwas, dass ich, als Ministerpräsident von Israel, nicht akzeptieren kann.
Wir werden also für das Recht unseres Volkes kämpfen, sich selbst zu verteidigen. Wir werden tun, was immer nötig ist, um dem ein Ende zu bereiten. Das ist nicht nur unser Recht, es ist auch unsere Pflicht, und es ist etwas, dass, denke ich, nicht nur Sie verstehen, die heute in Ashkelon sind, sondern auch jede unvoreingenommene Person in jeder unvoreingenommenen Regierung weltweit. Sie alle würden verstehen, dass es unser Recht ist, unser Volk zu verteidigen, und dass es das ist, was wir tun.“ -
Israelisches Rettungsteam sucht nach Überlebenden in eingestürztem Einkaufszentrum
Spezialisten der israelischen Armee sind im westafrikanischen Ghana im Einsatz, um Überlebende aus den Trümmern eines eingestürzten Einkaufszentrums zu befreien. Bei dem Unglück in einem Vorort der Hauptstadt Accra sind am Donnerstag mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Auch zwei Tage nach dem Unglück ist noch eine unbekannte Zahl von Opfern in den Überresten des fünfstöckigen Gebäudes verschüttet. Das 18-köpfige Rettungsteam aus Israel war noch am Donnerstag am Unglücksort eingetroffen. Die Israelis haben Rettungshunde dabei. „Ausserdem benutzen wir Schallwellen, um herauszufinden, wo Überlebende gefangen sind“, erläuterte der Leiter der Rettungsmission, Uri Katzav. Seine Einheit nutze zudem Geräte, die Bewegungen im Schuttberg anzeigen. Man arbeite eng mit den lokalen Katastrophenschutzkräften zusammen.
75 Menschen konnten bisher lebend aus den Trümmern geborgen werden, erklärte ein Sprecher der örtlichen Behörden. Das betroffene Gebäude war erst im Januar eröffnet worden. Warum es einstürzte, ist noch unklar… -
Israel droht mit Einstellung der Zahlungen
Israel hat gedroht, Steuerzahlungen an die Palästinenser einzustellen, sollten sie an einem UNO-Beobachterstatus festhalten. „Wenn die Palästinenser mit ihrem unilateralen Schritt weitermachen, sollten sie keine bilaterale Kooperation erwarten“, sagte Finanzminister Juval Steinitz am Samstag.
„Wir werden keine Steuern für sie eintreiben und ihnen die Einnahmen nicht überweisen.“
Am Mittwoch hatte die Palästinenser-Regierung bei der UNO einen Entwurf verbreitet, in dem sie um eine Aufwertung ihres Status bei den Vereinten Nationen bitten. Die Palästinenser streben an, ein „beobachtender Nicht-Mitgliedstaat“ zu werden.
Damit verabschieden sie sich einerseits zumindest vorerst von einer Bewerbung als Vollmitglied. Andererseits würde ihnen der Status mehr politisches Gewicht in der Auseinandersetzung mit der Besetzermacht Israel geben.
So würde es ihnen möglich, internationalen Verträgen beizutreten. Dies brächte in der Konsequenz etwa das Recht mit sich, den Internationalen Strafgerichtshof anzurufen. Ausserdem hat sich der Beobachterstatus in der Vergangenheit immer wieder als Sprungbrett zur vollen Mitgliedschaft und Eigenstaatlichkeit erwiesen.
Getroffene Abkommen weisen Israel die Aufgabe zu, für die Palästinenser-Regierung Steuern und Zölle auf Gütern einzusammeln, die in die Palästinenser-Gebiete geliefert werden. Dadurch kommen monatlich rund 100 Millionen Euro zusammen. In Zeiten grösserer Spannungen hatte Israel die Überweisungen mehrfach zurückgehalten und damit internationale Kritik auf sich gezogen. -
Schwere Gewitter mit Sturm und Starkregen
Schwere Gewitter mit Sturm und Starkregen haben den Süden Israels getroffen. In Eilat, der sonnenverwöhnten Touristenstadt am Roten Meer, wurden zahlreiche Strassen überflutet. Auch der Flughafen stand unter Wasser und musste geschlossen werden. Die Verkehrspolizei sperrte vorübergehend die nördliche Zufahrtsstrasse, die wegen Überflutung unpassierbar war. Im neu erbauten hochmodernen Einkaufszentrum, das als besondere Attraktion eine Eislauf-Fläche beherbergt, gab es Schäden durch eingedrungenes Wasser. Eilat lockt Touristen mit dem Versprechen, dass an 360 Tagen im Jahr die Sonne scheint. In den vergangenen Tagen war es an der Südspitze Israels sehr warm mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad.
In Zentral-Israel verursachte der Sturm einzelne Stromausfälle und entwurzelte Bäume. In den nächsten Tagen soll es kühl und regnerisch bleiben, auch weitere Gewitterstürme halten die Meteorologen für möglich… -
Israels Armee tötet sechs palästinensische Terroristen
Bei einer neuen Welle der Gewalt im Gazastreifen sind am Wochenende mindestens sechs palästinensische Terroristen getötet und acht Israelis verletzt worden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu drohte, sein Land sei „bereit zur Eskalation“. Die israelische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben sieben Angriffe auf Ziele im Gazastreifen, nachdem rund 60 Raketen von dort gegen Israel abgeschossen worden seien.
Bei einem der Luftangriffe der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben am Samstagabend ein Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt. Der getötete 20-Jährige war ein Terrorist der Al-Kuds-Brigaden der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, wie diese mitteilte.
Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Sonntag sechs weitere Ziele im Norden und Osten von Gaza-Stadt sowie im südlichen Gazastreifen an. Dabei seien unter anderem eine Waffenwerkstatt, Waffenlager und Abschussrampen für Raketen ins Visier genommen worden, erklärte die Armee.
Unter den weiteren Todesopfern der Angriffe waren laut palästinensischen Angaben ein weiterer Al-Kuds-Terroristen, zudem wurden vier Zivilisten im Alter zwischen 15 und 20 Jahren getötet. Mindestens 32 Menschen wurden nach Angaben palästinensischer Ärzte verletzt, zehn von ihnen mussten Gliedmassen amputiert werden.
Nach einer relativ ruhigen Nacht gab es am Sonntag erneut heftigen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. In der Stadt Sderot und Umgebung jagte ein Luftalarm den nächsten. Nach ersten Angaben wurden drei Menschen in einem durch Trümmer beschädigten Auto verletzt, zwei weitere erlitten Angstattacken. In Sderot wurde eine Fabrik getroffen. Dabei gab es keine Verletzten, aber erheblichen Sachschaden. Es ist bereits das vierte Mal, dass diese Fabrik durch Raketen beschädigt wurde. Die Schulen in der Grenzregion zum Gazastreifen bleiben geschlossen. Die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ hat die Verantwortung für den erneuten Raketenbeschuss übernommen. Nach Armeeangaben hat die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Sonntag zwei Raketenabschussbasen im nördlichen Gazastreifen beschossen, zudem sei ein Waffenlager attackiert worden.
Nach einer ersten Bilanz des Militärs wurden am Samstag 31 Raketen und Granaten auf Israel abgefeuert, seit Mitternacht waren es bislang 23… -
Israel feuert erstmals seit 1973 Warnschüsse in Richtung Syrien
Neue Gewalteskalation im Nahen Osten: Soldaten der israelischen Armee haben Warnschüsse gegen Syrien abgegeben – als Antwort auf syrischen Granatenbeschuss.Israel hat am Sonntag erstmals seit Jahrzehnten Warnschüsse in Richtung Syrien abgegeben. Wie die israelische Armee mitteilte, schossen Soldaten der israelischen Streitkräfte Warnschüsse in Richtung syrischer Gebiete.
Dies sei die Antwort auf syrischen Granatenbeschuss auf einen israelischen Militärposten auf den Golanhöhen gewesen. Nach Angaben des israelischen Rundfunks handelte es sich um die ersten Schüsse in Richtung syrischer Streitkräfte seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973…
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Technologie der Zukunft – Fahrrad aus Pappe
Der Israeli Itzhar Gafni hat ein Fahrrad erfunden, das beinahe komplett aus Pappe besteht. Es ist genauso verkehrstüchtig wie ein normales Rad – kostet aber fast nichts. Diese Woche stellte er seine Erfindung auf der Messe „ThinkNext“ von Microsoft Israel in Tel Aviv vor.
„Es ist eines der grünsten Produkte, das man sich vorstellen kann“, beschrieb Nimrod Elmisch, Gafnis Geschäftspartner, der das Rad vermarktet, das Produkt. „In zehn Jahren wird man dieses Material benutzen, um Bauteile für Raumschiffe zu produzieren, die die Menschen zum Mond bringen.“
Das wasserfeste Rad besteht fast vollständig aus recyceltem Pappkarton. Nur die Reifen seien aus Gummi und der Sattel aus recycelten Plastikflaschen, berichtet die israelische Tageszeitung „Times of Israel“. Um die Pappe stabil zu machen, bediente sich Gafni einer bestimmen Papierfalttechnik, dem Origami. Anschliessend unterzog er das Material einer Spezialbehandlung, damit es sich für den Alltagsgebrauch eignet. Die Pappe werde dadurch so strapazierfähig wie Metall oder Stahl. „Man kann eine Plattform daraus machen, die ein Auto hochhebt“, erklärte Elmisch während der Präsentation und zeigte ein entsprechendes Video… -
Reichskristallnacht: Gedenkfeier in Yad Vashem
Jedes Jahr findet in der Jerusalemer Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichskristallnacht statt, die am 9. November 1938 mit ihren schrecklichen Pogromen den Auftakt zur beinahe gänzlichen Vernichtung des deutschen Judentums bildete. Die Schirmherrschaft übernahm dieses Jahr die „Organisation der Juden europäischer Abstammung“ (Irgun Jotzei Merkas Europa). Die meisten der Teilnehmer waren selbst Überlebende der Schoa oder Nachfahren von Holocaustopfern.
Den Auftakt bildete eine Führung durch die Ausstellung „das letzte Porträt“. Hier werden Werke von Künstlern gezeigt, denen es während ihrer Zeit im Konzentrationslager gelungen ist, heimliche Kunstwerke zu schaffen und sie dann zu verbergen. Viele dieser Künstler überlebten den Holocaust nicht. Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren die Kranzniederlegung in der Gedenkhalle, auf deren Fussboden die Namen von 22 Konzentrations- und Vernichtungslagern eingraviert sind und eine bewegende Rede eines Überlebenden sowie ein Rundgang durch eine Synagoge, die Ausstellungsstücke aus zerstörten Gotteshäusern aus Rumänien beherbergt.
Besonders bewegt hat auch das Zeugnis von Sarah. Sie schilderte, wie sie die Reichskristallnacht erlebt hat und auf ihrer Flucht ausgerechnet vom Dach des obersten Gerichtshof mit Dreck beworfen wurde. Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie: „Und dabei dachte ich immer, dass von diesem Ort Gesetz und Recht in die Welt ausgehen!“ -
Israelisch-deutsche Co-Produktion auf 3sat
Am Freitagabend wird auf 3sat der Film „Ein Leben für ein Leben“ ausgestrahlt. Er basiert auf dem Buch „Adam Hundesohn“ des israelischen Schriftstellers Yoram Kaniuk. Sein Werk handelt von den Erlebnissen, die die Überlebenden von Konzentrationslagern noch lange nach ihrer Gefangenschaft verarbeiten müssen.
Die israelisch-deutsche Co-Produktion handelt von dem ehemaligen Varietéstar Adam Stein (Jeff Goldblum). Dieser rettete einst in seiner Show einem Jungen das Leben. Zehn Jahre später wird er mit seiner Familie deportiert und trifft den Menschen wieder, den er damals gerettet hat. Er ist nun der sadistische Lagerkommandant Klein (Willem Dafoe). Der Gerettete bedankte sich bei Stein auf seine Weise und hielt ihn sich als „Hund“. Dadurch überlebt der Jude das Lager.
Nach dem Krieg ist Stein in einer psychiatrischen Anstalt für Schoah -Überlebende im Negev untergebracht. Als er dort versucht, sein Trauma aus der Lagerzeit zu verarbeiten, wird ein Junge eingeliefert (Tudor Rapiteanu), der sich für einen Hund hält. Von den Ärzten wurde er aufgegeben. Adam gelingt es als einzigem, eine Beziehung zu dem Jungen aufzubauen. Gemeinsam machen sie sich auf zur Heilung. Freitag, 9. November, 22:45 Uhr, 3sat -
Wieder Soldat verletzt
Erneut ist ein israelischer Soldat im Einsatz an der Grenze zum Gazastreifen verletzt worden. Diesmal ging ein Sprengsatz in einem vier Meter unter der Erde gelegenen Tunnel hoch, der von Palästinensern für einen Terroranschlag ausgehoben worden war. Ein israelisches Armeefahrzeug wurde bei der Explosion erheblich beschädigt. Israelische Soldaten waren gerade dabei gewesen, den Grenzzaun zum Gazastreifen auszubessern.