Der israelische Ex-Ministerpräsident Ariel Scharon liegt inzwischen seit fünf Jahren im künstlichen Koma. Er hatte auf dem Höhepunkt seiner Macht und Popularität in Israel einen Schlaganfall erlitten.

Es gibt keine aktuellen Fotos von Ariel Sharon: Der israelische Ex-Ministerpräsident in Jerusalem, 26. November 2003. Bild: AFP
«Sein Zustand ist unverändert stabil», sagte der langjährige behandelnde Arzt Schlomo Segev. «Er ist physisch ein sehr starker Mann, und ich glaube auch psychisch», fügte Segev hinzu. Der 82 Jahre alte Scharon wird derzeit im Scheba-Spital von Tel Haschomer behandelt. Am 12. November vergangenen Jahres wurde er zum ersten Mal für ein Wochenende auf seine Ranch verlegt.
«Er war einmal zu Hause. Alles lief gut», sagte Segev. «Wir wollen jetzt weitere Versuche unternehmen. Aber das bedarf einiger Organisation.» Scharon ist zweimaliger Witwer und hat zwei Söhne.
Der Ex-Regierungschef hatte auf dem Höhepunkt seiner Macht und Popularität in Israel einen Schlaganfall erlitten. Seit dem 4. Januar 2006 liegt er im künstlichen Koma. Das Doppelzimmer im Scheba- Spital bei Tel Aviv wird von Sicherheitskräften abgeschottet.
Es gibt deshalb in der Öffentlichkeit keine aktuellen Fotos. Der Finanzausschuss des israelischen Parlaments hatte Anfang November 2010 1,6 Millionen Schekel (426’000 Franken) für die weitere Pflege bewilligt.
Der Ex-General mit dem Spitznamen «Bulldozer» war von 2001 bis 2006 Ministerpräsident in Israel. An dem Politiker scheiden sich bis heute in Israel und der arabischen Welt die Geister. Die einen verehren ihn einen der letzten prominenten Vertreter der Gründergeneration Israels sowie als Kriegsheld.
Mit dem Namen Scharon ist auch der Abzug Israels aus dem Gazastreifen im Sommer 2005 verbunden. Andere erinnern sich vor allem an das Massaker von 1982 im palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila im Libanon. Scharon musste danach als Verteidigungsminister zurücktreten.
Kategorien:Gesellschaft
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