
Am Samstagabend kam es bei einer Demonstration für soziale Gerechtigkeit in Tel Aviv zu gewalttätigen Ausschreitungen. Etwa 1000 Menschen versammelten sich an verschiedenen Stellen in der Stadt und forderten mehr Gerechtigkeit im Lande. Nach einiger Zeit jedoch verteilten sich die Demonstranten und begannen, die Polizeikräfte mit Steinen und Eiern zu bewerfen. Medienberichten zufolge drangen Demonstranten in eine der Banken ein und schlugen darin ein Zelt auf – Symbol der sozialen Proteste in Israel vor einem Jahr. Im Laufe der Nacht wurden insgesamt 85 Demonstranten verhaftet, 69 von ihnen wurden am Sonntagmorgen wieder freigelassen, während sich die anderen noch vor Gericht verantworten müssen. Die Polizei geht davon aus, dass die Gewaltausbrüche geplant waren, denn sie fanden Reifen, die zur Verbrennung bestimmt waren. Ein Sprecher der Polizei sagte, Proteste seien legitim und erlaubt, aber in diesem Fall sei die Grenze überschritten worden. „Es wäre sogar zu Plünderungen gekommen, wenn wir nicht eingeschritten wären,“ fuhr er fort.
Israels soziale Proteste haben sich bisher immer durch besondere Friedfertigkeit und gute Atmosphäre ausgezeichnet. Zustände wie in europäischen Ländern wie Griechenland und Italien, wo sich linksextreme Demonstranten heftige Kämpfe mit den Ordnungshütern liefern, waren in Israel bisher unvorstellbar. Mit dieser Aktion am Samstagabend erhält die soziale Protestbewegung eine neue Dimension, die ins linksextreme Lager abzugleiten scheint
Kategorien:Gesellschaft
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