„Eine weiche Zunge bricht Knochen“ (Sprüche Salomons 25. Kapitel, Satz 15)
Thora-Parascha
„BeHar und Bechukotei – Auf dem Berg und in meinen Gesetzen“
Wochenabschnitt: 3. Mose 25,1 bis 27,34
Haftara-Prophetenlesung: Jeremia 16,19-17,14
Behar-Psalm 112
Wie mit Geld umgehen
In Psalm 112 stehen Bemerkungen über das Leben eines Gottesfürchtigen: „Heil dem Mann, der den Ewigen fürchtet, an seinen Geboten Wohlgefallen hat“ (Vers 1). In mehreren Versen dieses Psalms ist vom Vermögen des Gerechten die Rede; im zugeordneten Wochenabschnitt Behar finden wir eine Passage, die ebenfalls von Geldangelegenheiten handelt.
„Fülle und Reichtum ist in seinem Haus, und seine Gerechtigkeit besteht für immer“ (Vers 3). Rabbiner Hirsch erklärt: „Schwerlich kann der Sinn dieses Satzes sein, dass jeder gottesfürchtige, pflichttreue Mensch reich sei und werde… Die Erfahrung aller Zeiten lehrt das Gegenteil. Es kann daher wohl nur heißen: Wirkliche Genüge und wirklicher Reichtum finden sich nur in seinem Haus.“ A. Chacham erklärt den Zusammenhang zwischen den zwei Teilen des zitierten Verses wie folgt: Sein Reichtum wird ihn nicht zum Abweichen vom Pfade der Gottesfurcht verleiten (vgl. Psalm 52, 9).
Vers 5 des Psalmes lautet: „Wohl ist dem Mann, der gönnt und leiht, seine Angelegenheiten aber nach dem Recht misst.“ Und Vers 9: „Er streut aus, gibt den Armen.“ Wenn ein Gerechter Bedürftigen helfen will, dann schenkt er ihnen Geld oder gewährt ihnen zinslose Darlehen. Hier finden wir den Berührungspunkt zum Wochenabschnitt: „Und wenn neben Dir dein Bruder verarmt und seine Hand wankt, so unterstütze ihn, als Fremdling und Beisasse, dass er bei dir lebe. Nimm nicht von ihm Zins und Aufschlag, fürchte dich vielmehr vor deinem Gotte, dass dein Bruder neben dir lebe“ (Wajikra 25, 35 f.).
Bemerkenswert ist, dass die Tora beim Zinsverbot die Furcht vor Gott erwähnt. Raschi erklärt: Weil ein Jude dieses Gesetz umgehen könnte, indem er durch einen Nichtjuden Darlehensgeschäfte abwickelt, warnt ihn die Schrift: „Fürchte dich vielmehr vor deinem Gotte“. Rabbiner Hirsch erkennt im Hinweis auf die Furcht vor Gott“ das eigentliche Motiv des Verbots des Zinsnehmens, das ohne Vergegenwärtigung Gottes sozial menschlich seine Rechtfertigung finden dürfte“
Bechukotai-Psalm 105
Gottes Bund mit Israel
In Kapitel 26 des Buches Wajikra kommt der hebräische begriff „Berit“ (Bund) so oft vor, dass wir von einem Leitwort sprechen können. Da auch in Psalm 105 das Wort Berit mehrfach steht, ist der Verbindungspunkt nicht zu übersehen: in beiden Texten finden wir Aussagen über den Bund, den Gott mit Abraham bzw. mit dem Volk Israel geschlossen hat.
Fangen wir an mit der Verheissung für den Fall, dass die Israeliten die Gebote Gottes halten: „Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch vermehren und meinen Bund mit euch halten“ (Wajikra 26, 9). Einige Verse später wird der ungekehrte Fall angesprochen: „Und wenn ihr meine Satzungen verwerfet und wenn euch meine Rechte anekeln, dass ihr nicht tuet alle meine Gebote, dass ihr brechet meinen Bund“ (V. 15). Die angekündigten Folgen sind schrecklich; am Ende der Mahnrede steht jedoch das folgende Versprechen: „Dann werde ich gedenken meines Bundes mit Jakob und meines Bundes mit Yizhak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken“ (V. 42). Rabbiner D. Hoffmann erklärt: „Das Land trauert gleichsam, wenn es von seinen Kindern verlassen ist; Gott gedenkt daher des Landes und führt ihm seine Kinder wieder zurück.“
Im Psalm heisst es: „Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten, ins tausendste Geschlecht, das er geschlossen mit Abraham, und seines Schwures an Yizhak. Und stellte es auf für Jakob zur Satzung, für Israel zum ewigen Bunde“ (Verse 8 – 10). Der Psalmist schildert detailliert, was Gott für die Nachkommen Abrahams getan hat, und er endet mit einer Erinnerung an die Aufgabe, die die Israeliten zu erfüllen haben: „Auf dass sie seine Satzungen bewahren und seine Weisungen behüten“ (V. 45).
Es ist bemerkenswert, dass die 15 ersten Verse von Psalm 105 in Divre HaJamim I Kap. 16 erwähnt werden. Von den Abweichungen sei eine hier angeführt. Im Psalm steht: „Er gedenkt (hebr.: sachar) ewiglich seines Bundes“ (V. 8). In Divre HaJamim heisst es: „Gedenket (hebr.: sichru) ewiglich seines Bundes“ (V. 15).
Kategorien:Gesellschaft
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