Syrien: Die Raketen aus Russland sind da


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Fla-Raketensystem S-300

Nach Angaben des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ist eine erste Lieferung mit modernen russischen Flugabwehrraketen in Syrien eingetroffen. Auch dank der Unterstützung aus Moskau habe sich das Kräfteverhältnis „jetzt komplett zugunsten der Armee verschoben“.

Syrien hat nach Worten von Staatschef Baschar al-Assad eine erste Lieferung hochmoderner Flugabwehrraketen aus Russland erhalten. Eine zweite Lieferung solle bald folgen, sagte Assad in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der libanesischen Zeitung „Al Akhbar“. Die russische Regierung hatte bereits angekündigt, das Land entgegen westlicher Bedenken mit den Raketen vom Typ S-300 zu versorgen. Die USA, Frankreich und auch Israel haben die Regierung in Moskau aufgefordert, die Lieferung zu stoppen.

Israel kann nichts gegen Lieferungen der russischen Fla-Raketen S-300 an das Assad-Regime tun. Man wolle laut Medien die Raketensysteme „neutralisieren“, nachdem sie in Syrien eingetroffen seien, aber noch bevor sie in den Dienst gestellt wurden, berichtet die Zeitung „Haaretz“ unter Verweis auf nicht namentlich genannte europäische Diplomaten, die an einem Briefing mit dem Vorsitzenden des israelischen Sicherheitsrats Yaakov Amidror teilgenommen haben.

In dem Artikel, zu dem es bislang keine offizielle Reaktion gibt, zitiert die Zeitung Regierungschef Benjamin Netanjahu, der bei einem Treffen mit EU-Aussenministern die S-300 als eine „ernsthafte Bedrohung“ für Israel bezeichnet haben soll. Laut Netanjahu wird Israel nicht die Hände in den Schoss legen. Die Regierung in Jerusalem soll den Bericht bereits prüfen.

Assad glaubt offenbar, dass seine Truppen im Kampf gegen die Rebellen nun das Schlimmste überstanden haben. „Das militärische Kräfteverhältnis hat sich jetzt komplett zugunsten der Armee verschoben“, sagte Assad in einem aufgezeichneten Interview mit dem der Hisbollah nahestehenden Fernsehsender Al-Manar, aus dem die Zeitung „Al-Akhbar“ am Donnerstag vorab Zitate veröffentlichte.

Dazu haben Assad zufolge auch russische Waffenlieferungen und die Miliz der libanesischen Hisbollah beigetragen. „Die ersten russischen S-300-Flugabwehrraketen hat Syrien erhalten, der Rest wird bald ankommen“, sagte Assad  in einem aufgezeichneten Interview mit dem Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar, aus dem die libanesische Zeitung „Al-Akhbar“ vorab Zitate veröffentlichte. Die russische Armee hatte die Leistungsfähigkeit ihres Boden-Luft-Abwehrsystems S-300 in den vergangenen Tagen bei einer Übung medienwirksam demonstriert. Zugleich hatte die russische Regierung die Kritik an dem Waffengeschäft zurückgewiesen. Die Verträge dafür seien längst abgeschlossen. Und die Raketen dienten nur der Verteidigung. Russland galt in der Vergangenheit als verlässlicher Waffenlieferant für Assad.

Der Zeitung zufolge kündigte Assad auch an, sich an einer in Genf geplanten Friedenskonferenz für sein Land zu beteiligen. Er glaube aber nicht an einen Erfolg und werde die Rebellen weiter bekämpfen. Dabei setzt Assad auch auf die schiitische Hisbollah-Miliz. „Syrien und die Hisbollah sind Teil einer Achse“, sagte der Staatschef im Fernsehinterview. Die Angehörigen der libanesischen Partei kämpften allerdings nur im Grenzgebiet zum Libanon, während die Regierungstruppen „in der Schlacht gegen die bewaffneten Gruppen den Befehl führen“. Der Kampf sei erst vorbei, wenn alle Extremisten „ausgeschaltet“ seien.

Das israelische Militär befürchtet, dass Syrien mit den russischen S-300-Luftabwehrsystemen den ganzen Luftraum von Israel kontrollieren könnte. Die S-300-Raketen haben eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern. Sie können mehrere Ziele gleichzeitig anvisieren. So könnte Syrien auch Luftangriffe aus dem Ausland abwehren. Im Mai reiste Netanjahu nach Russland, wo er offenbar vergebens versuchte, die russische Führung von den Raketen-Lieferungen an Syrien abzuhalten. (JNS, Agenturen)



Kategorien:Sicherheit

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