Polizeieinsatz: Ultraorthodoxe vertreiben Reform-Frauen


img53674

An der Westmauer („Klagemauer“) in der Jerusalemer Altstadt ist es heute zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Reform-Jüdinnen der „Frauen der Mauer“-Bewegung  wollten im Frauenbereich an der Mauer beten. Sie trugen dabei Gebetsriemen, Gebetsschals und lasen aus der Torah – all dies ist gemäss jüdischer Tradition den Männern vorbehalten. Ultraorthodoxe Rabbiner hatten das Verhalten der Reform-Jüdinnen bereits mehrfach als gotteslästerlich verurteilt. So versammelten sich heute früh etwa 5000 ultraorthodoxe junge Frauen an der Mauer. Sie riefen Hass-Parolen und bewarfen die „Frauen der Mauer“ mit Eiern und Wasserbeuteln. Schliesslich griff die Polizei ein, die die Reform-Jüdinnen aufforderte, ihren Gebetsplatz zu verlassen.

Das Eingreifen der Polizei sorgte zwar für Ruhe, wurde aber von Vertretern der jüdischen Reformbewegung kritisiert. Der Rabbiner Gilad Kariv warf der Polizei vor, sie habe die „Frauen der Mauer“ nicht geschützt und sich stattdessen dem Druck der ultraorthodoxen Provokateure gebeugt. Ganz anders sah Yossi Deutsch (Vereinigte Torahpartei) von der Jerusalemer Stadtverwaltung den Konflikt: „Die Westmauer ist ein Ort, der die Juden vereinigt. Es ist eine Schande, dass am ersten Tag des Monats Av eine Frauengruppe hierher kommt und die Menschen spaltet.“img53702img53682img53685img53680

ShowImage

(JNS; Photos by News24 & Marc Israel Sellem/The Jerusalem Post)



Kategorien:Gesellschaft

Schlagwörter:, , ,

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..