
Seit gestern Abend begehen Juden in aller Welt den Tischa beAv, den neunten Tag des Monats Av. Er ist ein Tag des Fastens und Trauerns, an dem der Zerstörung des Jerusalemer Tempels gedacht wird. Nach rabbinischer Überlieferung (Mischna, Ta`anit 4,6) wurden an diesem Tag sowohl der erste als auch der zweite Tempel, sowie die Festung Beitar während des Bar-Kochba-Aufstandes zerstört. Auch die „Endlösung der Judenfrage“ wurde von den Nazis 1940 genau an diesem Tag beschlossen. Der Tischa beAv ist neben Jom Kippur der einzige öffentliche Fastentag. Er dauert 25 Stunden, von Sonnenuntergang am Vorabend bis zum Erscheinen der Sterne am nächsten Tag.
In den Synagogen wird heute vor allem das Buch Klagelieder gelesen. Tausende Juden beten vor der Klagemauer. Auffallend viele Jugendliche versammeln sich vor Jerusalems Bürgermeisteramt und beten dort für den Wiederaufbau des Tempels und dass der Messias bald kommen möge.
Eine zum Gedenktag veröffentlichte repräsentative Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Israelis die Klagemauer als die heiligste Stätte des Judentums ansehen. Nur 29 Prozent sagten, die heiligste Stätte sei der Tempelberg. Eine Mehrheit von knapp 60 Prozent sprach sich dafür aus, den Tempelberg zwischen Juden und Muslimen aufzuteilen, so dass jede Gruppe dort zu bestimmten Zeiten beten kann. Bislang ist das den Juden verboten.
„National awakening“
Kategorien:Gesellschaft
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