„Arab Idol“-Sieger kann ins Westjordanland reisen


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Mohammed Assaf. (Bild: dpa)

Israel hat dem palästinensischen Gewinner der Castingshow „Arab Idol“ eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für das Westjordanland erteilt. Das Verteidigungsministerium bezeichnete das ungewöhnliche Entgegenkommen für den jungen Sänger Mohammed Assaf am Dienstag als „humanitäre Geste“. Die Aufenthaltsgenehmigung sei auch für Assafs Schwester und deren Ehemann gültig, den Manager des aus Chan Junis im südlichen Gazastreifen stammenden Shooting Stars. Für das Trio werden damit auch Auslandsreisen deutlich einfacher.

Von drei angesagten Konzerten blieben nur seine Auftritte in Ramallah und Bethlehem übrig, und auch dort gab der der junge Superstar jeweils nur ganze drei Titel zum Besten. Mehr war ihm laut Vertrag mit einem Medienkonzern nicht möglich.

Sein Publikum war trotzdem zufrieden. „Assaf ist toll“, findet Murad Amro, einer von 20.000 Palästinensern, die am Freitagabend zum Flughafen in Bethlehem pilgerten, um ihren neuen Star mit eigenen Augen zu sehen. Vor zwei Wochen hatte Assaf in Beirut den Titel des „Arab Idol“ gewonnen.

Das Konzert in Nablus musste kurzerhand abgesagt werden. Grund war das Hin und Her bei der Organisation des Konzerts und das Chaos zuvor in Ramallah. Im dichten Gedränge von 40.000 Menschen hatte es im Verlauf von Assafs Konzert mehrere Verletzte gegeben.

In Bethlehem vertrieben sich die Leute die Wartezeit mit rosa Zuckerwatte und dampfenden Maiskolben. Nur die massiven Sicherheitsvorkehrungen versetzten ihrer gehobenen Stimmung einen leichten Dämpfer. 1.500 Beamte waren im Einsatz, um ein Chaos zu verhindern.

„Wäre Assaf weniger als ein Superstar, hätte er kaum eine Chance, je seinen Fuss auf den Boden des Westjordanlandes zu setzen“, kommentierte die israelische Menschenrechtsorganisation Gisha. Die herrschenden Islamisten im Gaza hatten anfangs grosse Probleme mit dem Popstar, da für sie diese Art der Musik ein Gotteslästerung ist. Es entwickelten sich bei ihr Ängste des Macht- und Einflussverlustes auf die von ihnen unterdrückten und mit Terror eingeschüchterten Bevölkerung.

Erst nach seinem Titelgewinn, bei dem 67 Millionen haben für Assaf stimmten, wurde Assaf von ihnen in die Arme geschlossen. So wird Assaf jetzt von diesen Leuten als ihr Aushängeschild dargestellt, welcher den „palästinensischen Traum“ verkörpert. Gerade dazu passt Bild, dass Assaf in ärmlichen Verhältnissen ohne erkennbare Perspektive aufwuchs, bevor ihm der Sprung nach ganz oben gelang. (JNS und Agenturen).



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