Premier Netanjahu hält die rasante amerikanisch-iranische Annäherung für gefährlich. Ein knappes Dutzend Mal hat Benjamin Netanjahu bereits bei Barack Obama im Weissen Haus vorgesprochen, und ohne Reibungen ging es selten ab. Oft drehte sich der Disput um den Siedlungsbau im Westjordanland und die Hürden für eine Friedenslösung. Am Montagabend, einen Tag vor seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York, stand für Israels Premier in Washington aber besonders viel auf dem Spiel – als Spielverderber bei der zuletzt schwindelerregenden US-iranischen Annäherung.
Netanjahu drängte den US-Präsidenten, bei den Sanktionen gegenüber dem Iran standfest zu bleiben. US-Aussenminister John Kerry hatte sich bei zügigen Verhandlungserfolgen für die Lockerung der internationalen Strafmassnahmen ausgesprochen. Der iranische Aussenminister signalisierte zuletzt sogar die Zulassung von Atominspektoren zum Nuklearreaktor Fordo.
Nachdem Israels Premier im Vorjahr bei seinem spektakulären Auftritt vor der UNO die brennende Lunte einer Atombombe an die Wand gemalt und sich so als Mahner vor dem iranischen Atomprogramm in Szene gesetzt hat, ist er nach der Charmeoffensive des iranischen Präsidenten Hassan Rohani isoliert. Angesichts von dessen „Lächelkampagne“ und „Süssholzgeraspel“, so Netanjahu, werde er „Tacheles“ reden und dies mit neuen Geheimdienstinformationen untermauern. Sein Motto: „Besser kein Deal als ein schlechter Deal.“
Die neuen Töne aus Teheran seien nichts weiter als eine Nebelwand, ein riesiger Schwindel, die das Ziel einer iranischen Atombombe kaschieren sollen. Nach Ansicht Israels sei das Mullah-Regime nur ein halbes Jahr davon entfernt, Nuklearkapazität zu erlangen. Als abschreckendes Beispiel bemüht Netanjahu Nordkorea: Während die Diktatur 2005 in Verhandlungen mit dem Westen trat, habe sie ihr Werk vollendet – den Bau der Atombombe. Demonstrativ verlängerte Israel nun die Untersuchungshaft für einen angeblichen iranischen Spion. Derweil denkt Rohani über die Wiederaufnahme von Direktflügen in die USA nach.
Die USA schliessen Kampfhandlungen gegen den Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm laut Präsident Barack Obama nicht aus.
„Ich erwäge alle nur möglichen Varianten“, sagte Obama am Montag in Washington bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. „Die USA und Israel sind einhelliger Meinung, dass der Iran keine Atomwaffen besitzen darf“, betonte Obama.
Seinerseits rief Netanjahu die USA auf, den Iran zu zwingen, auf den Besitz von Atomwaffen zu verzichten. „Eine reale Gefahr von Kampfhandlungen sowie Sanktionen brachten Teheran an den Verhandlungstisch. Dieser Druck darf nicht gelockert werden. Der Iran muss verifizierbare Fortschritte beim Verzicht auf Atomwaffen präsentieren“, forderte er.
(JNS und Agenturen)
Kategorien:Politik
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Netanyahu scheint der Einzige zu sein, der in dieser Sache den klaren Durchblick hat.
Er sagte:„Wir sollten uns nicht von Rohanis täuschenden Worten gefangen nehmen lassen. Der gleiche Rohani prahlte in der Vergangenheit damit, wie er die internationale Gemeinschaft mit Gesprächen über Kernenergie getäuscht hatte, sogar, als der Iran sein Atomprogramm fortführte“.
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