In Bangladesch ist ein Journalist wegen seiner Artikel und einer geplanten Reise nach Israel zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der 48-jährige Chefredaktor der Zeitung „Weekly Blitz“, Salah Uddin Shoaib Choudhury (Bild), habe den Interessen des Landes geschadet. Dies teilte die Saatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Das mehrheitlich muslimische Bangladesch unterhält keine Beziehungen mit Israel und verbietet seinen Staatsangehörigen Reisen dorthin. Choudhury war am Flughafen in Dhaka festgenommen worden, als er laut der Anklage zu einer Konferenz in Tel Aviv fliegen wollte, um dort über die Zunahme des islamistischen Extremismus in Bangladesch zu sprechen.
Laut der Staatsanwaltschaft wurden seine Artikel als „herabwürdigend“, „spalterisch“ und als schädlich für das Bild des Landes gewertet. Choudhury wurde nach dem Urteil direkt ins Gefängnis gebracht. Sein Anwalt bezeichnete das Urteil als „extrem ungerecht“ und kündigte Berufung an.
Das Urteil wurde zu einer Zeit erhöhter Spannungen nach der Parlamentswahl am Wochenende gefällt, die angesichts des Boykotts der Opposition weitgehend als Farce gewertet wurde. Es dürfte die Kritik an der Regierung, der bereits seit längerem vorgeworfen wird, unliebsame Kritiker mundtot machen zu wollen, weiter befeuern.
Erst am Mittwoch waren zwei bekannte Menschenrechtsaktivisten angeklagt worden, weil sie „falsche“ Angaben zum Vorgehen der Polizei gegen eine Demonstration mit mehreren Toten im Mai veröffentlicht haben sollen.
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