Deutscher ruft zum „heiligen Krieg“ mit der IS auf


Deutscher_Abu_DawudIn einem gestern Abend veröffentlichten Propaganda-Video wendet sich ein deutscher Dschihadist auch an die Schweiz. Er ruft seine „lieben Geschwister in Deutschland, Österreich, in der Schweiz“ auf, mit dem IS in den Heiligen Krieg zu ziehen.

«Macht euch auf den Weg. (…) Sitzt nicht mit den Schmutzigen! (…) Kommt nach Hause, kommt ins Land der Muslime!», zitieren deutsche Medien aus dem Video.

Beim IS-Kämpfer soll es sich um einen unter dem Kampfnamen Abu Dawud bekannten Dschihadisten aus Nordhrein-Westfalen handeln. Er spricht in dem neunminütigen Video, das an die USA gerichtet ist, Deutsch.

«Obama, du schmutziger Lügner! Du versuchst dein Volk mit deinen schmutzigen Lügen zu betrügen. Mit feigen Luftangriffen willst du die Muslime töten», wettert er. Gleich seien die Deutschen. «Du schmutzige Merkel! Nachdem du deine Geschenke abgegeben hast an Israel (…). Versammelt ihr euch alle! Hollande, Cameron, Putin! Versammelt euch gegen die Muslime. Ihr werdet nur verlieren!»

Der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS) ist das Sammelbecken für radikale Muslime in der Schweiz und hat nach eigenen Aussagen ihres Vorsitzenden in keiner Weise ein Problem mit dem IS und sind selbstverständlich auch für einen „eigenen islamischen Staat“ für die Muslime. Ihr Präsident Nicolas Blancho (31) hat sich in einem modernen Büro in einem Industriequartier in Bern einquartiert. Blancho trägt natürlich immer gern einen Turban und nennt sich Scheich.

Er begründet es damit, weil man seiner Meinung nach in arabischen Ländern angeblich zu einem Menschen schneller Scheich sagen würde, wenn dieser dazu einen Bart hat, anders aussehe oder ein bisschen Wissen haben könnte. Und so inszeniert er sich in der Öffentlichkeit gern als eine religiöse (Schein)Autorität.

Die Schweizer Regierung hat als einer der letzten europäischen Länder Anfang Oktober 2014 die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) in der Schweiz befristet auf nur sechs Monate verboten. Hierzu wurde jedoch nur eine Verordnung erlassen und keine Regelung auf Gesetzesstufe in Form eines allgemeinen Organisationsverbots.

In dieser Verordnung ist vorgesehen, dass wer gegen dieses Verbot verstösst, künftig mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafen geahndet werden kann. Gegebenenfalls können auch Vermögenswerte der Organisation eingezogen werden. Da hier die vorhandenen Vermögenswerte den Schweizern offensichtlich noch zu gering sind, ist das Verbot befristet worden und ein Vermögensentzug nur als „gegebenenfalls“ angekündigt.

Anders das Hackerkollektiv von Anonymous, es seine Aktivitäten gegen den IZRS mit einer Videobotschaft Anfang September bekräftigt. Die Hacker hatten die Website des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS) vom Netz genommen und laut eigenen Angaben sämtliche Daten gesichert. Sie forderten den IZRS auf, sich öffentlich vom Terrorismus zu distanzieren.

Den Hacke sagten, sei es nicht um einen Angriff auf Muslime gegangen, sondern um die Verurteilung extremistischer Gruppen: „Unsere Attacke richtet sich nicht gegen die muslimischen Menschen dieser Welt, sondern ausschliesslich gegen den IZRS und die extremistische Einstellung, welche dieser vertritt.“



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