Märtyrerinnen für Al-Aksa


.Dutzende palästinensische Frauen haben vor dem Löwentor der Jerusalemer Altstadt demonstriert. Sie forderten die Ausweitung von Terrorangriffen gegen Israel und die Ermordung jüdischer Soldaten. „Wir sind dafür bereit, als Märtyrerinnen zu sterben, wir opfern unser Leben für die Al-Aksa-Moschee“, riefen sie. Der palästinensische Terrorangriff vom Mittwoch, bei dem ein Lieferwagen in eine Strassenbahnhaltestelle gerast war, hat mittlerweile ein zweites Todesopfer gefordert: Ein 17 Jahre alter jüdischer Bibelschüler erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Der Protest der Frauen und der Tod des ultraorthodoxen Bibelschülers heizen die Stimmung in Jerusalem weiter an. Die Palästinenserinnen schrien Juden an, sie seien Schweine und Hunde. Die Hamas sei die einzige Organisation, die mit den Zionisten fertig werde. Jeden Tag würden Palästinenser in der Altstadt mit Tränengas und Blendgranaten angegriffen.

Die Spannungen werden durch arabische Politiker verstärkt, die behaupten, dass Juden auf dem Tempelberg nicht nur beten, sondern dort die Kontrolle übernehmen und Muslimen den Zutritt zur Al Aksa-Moschee verwehren wollten. Zwar hatte Israels Ministerpräsident Netanjahu mehrfach öffentlich erklärt, dass am derzeitigen Status quo auf dem Tempelberg nichts geändert werde, doch die aufgebrachten Muslime glauben ihm nicht.

Der israelische Oberrabbiner Yitzhak Yosef hat erklärt, dass Juden den Brennpunkt Tempelberg meiden sollten. Den Ort zu betreten, wo einst das Allerheiligste des Tempels war, sei ein religiöses Vergehen, auf das die Todesstrafe stehe. Die jüdischen Besuche auf dem Berg müssten beendet werden, nur so könne weiteres Blutvergiessen vermieden werden, forderte der Oberrabbiner.

Ganz andere Forderungen stellt der nationalreligiöse Handelsminister Naftalie Bennett. Er will, dass die Regierung härter gegen arabische Gewalttäter vorgeht, einschliesslich des „Terroristen“ Abbas. Zu den Betonblöcken, die zum Schutz der Fussgänger an Strassenbahnhaltestellen aufgestellt wurden, meinte der Minister: „Eine Regierung, die sich hinter Betonblöcken versteckt, anstatt die Terroristen zu zwingen, sich zu verstecken, hat kein Recht zu existieren. Eine Regierung, die sich entschuldigt, anstatt Entschuldigungen zu fordern, wenn ihre Bürger umgebracht werden, hat kein Existenzrecht.“

Die Polizei stoppte einen Demonstrationsmarsch von rechtsgerichteten Israelis, die unterwegs zum Tempelberg waren. Sie riefen Parolen wie: „Die Moschee wird brennen und der Tempel wird neu aufgebaut.“

Auch am heutigen Freitag werden Unruhen befürchtet. Palästinensische Gruppen haben einen weiteren „Tag des Zorns“ in Jerusalem, Gaza und dem sogenannten Westjordanland ausgerufen. Die Terrorgruppen Hamas und Islamischer Staat forderten „Solidarität mit der Al Aksa-Moschee“ und riefen zum Kampf gegen die „israelische Belagerung Jerusalems“ auf. (ih)



Kategorien:Nahost

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