Mehr als zwei Dutzend Su-35-Kampfjets aus Russland sollen nach Ägypten verkauft werden, so ein Vetrag. Aus Washington kommen Warnungen an Kairo.
Wo immer es auch geht, versuchen die Amerikaner auf andere Staaten Druck auszuüben, keine russische oder chinesische Militärtechnik zu kaufen. Dies betrifft nicht nur beispielsweise die Türkei oder Indien, die sich lieber beim nördlichen Nachbarn mit Waffen eindecken als bei den Amerikanern, sondern nun auch Ägypten.
Laut Angaben von Vertretern der russischen Rüstungsindustrie haben Moskau und Kairo nun einen Vertrag im Wert von rund zwei Milliarden Dollar unterzeichnet, wonach Ägypten in den Jahren 2020 bis 2021 „mehr als zwei Dutzend“ Su-35-Mehrzweck-Kampfflugzeuge von den Russen kaufen wird. Zusammen mit MiG-29M- und MiG-29M2-Kampfjets soll das Kampfpotential der ägyptischen Luftwaffe signifikant erhöht werden, die derzeit noch mit veralteten sowjetischen MiG-21 und chinesischen J-7 fliegt.
Während Mubarak es ablehnte, in den Syrien-Krieg zugunsten der westlich-arabischen Kriegskoalition einzutreten, war Mursi dazu absolut bereit. Immerhin waren seine Dschihadistenbrüder dort aktiv, um Assad zu stürzen und ein islamistisches Regime zu errichten. Der Sturz des Muslimbrüder-Regimes durch General Al-Sisis sorgte jedoch dafür, dass damit Schluss war. Al-Sisi war zwar nur ein Kompromisskandidat, aber er sorgte dafür, dass zumindest außenpolitisch der Status Quo von Mubarak wiederhergestellt wurde. Das wurde in Moskau durchaus positiv registriert, während man in Washington begann, diese Entwicklung zu kritisieren.
Das US-Regime warnt Kairo nun davor, dass es gegen die antirussischen Sanktionen der USA verstosse und somit selbst mit Konsequenzen rechnen müsse. Sollten die Amerikaner nun auch Ägypten mit Sanktionen und Strafmassnahmen belegen, würde es das nordafrikanische Land direkt in die russischen Arme treiben und müsste mitansehen, ein weiteres (geostrategisch wichtiges) Land in der Region zu verlieren. (Marco Maier, contra magazin)
Kategorien:Nahost
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