Kompanie der deutschen Bundeswehr nach rechtsextremistischen Vorfällen aufgelöst


Bundeswehrsoldaten der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) trainieren den Häuserkampf. (Symbolbild) – dpa

Am Donnerstag ist die 2. Kompanie des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr aufgelöst worden. Dies folgte als Reaktion auf rechtsextremistische Vorfälle.

Die 2. Kompanie des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr ist am Donnerstag als Reaktion auf rechtsextremistische Vorfälle aufgelöst worden. Dieser von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bereits vor vier Wochen angekündigte Schritt sei mit einem Appell in der KSK-Kaserne im baden-württembergischen Calw vollzogen worden.

Dies sagte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage in Berlin. Einige der Soldaten der Kompanie bleiben im KSK, andere werden an andere Standorte versetzt.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, r) und Eberhard Zorn (vorne, l), Generalinspekteur der Bundeswehr, nehmen an der Sitzung des Verteidigungsausschuss des Bundestages teil. Thema ist Rechtsextremismus in der Elitetruppe KSK. – dpa

Die 2. Kompanie ist eine von insgesamt vier Kompanien mit Kommandosoldaten beim KSK, die für Spezialoperationen wie Geiselbefreiungen ausgebildet sind. Wie viele Soldaten der Kompanie angehören, gibt das Ministerium nicht bekannt.

Insgesamt soll es beim KSK Schätzungen zufolge etwa 300 Kommandosoldaten geben. Hinzu kommen mehrere hundert Kräfte unter anderem für die logistische Unterstützung.

Abschiedsfeier mit Rechtsrock und Hitlergruss

Die Kompanie hatte die berüchtigte «Schweinekopf-Party» veranstaltet, mit der im April 2017 die Rechtsextremismus-Affäre beim KSK begann. Bei der Abschiedsfeier für einen KSK-Kommandeur hatten Soldaten mit Schweineköpfen geworfen.

Zudem wurde Rechtsrock gehört und den Hitlergruss gezeigt. Im Mai 2020 wurde auf dem Grundstück eines Soldaten der Kompanie in Sachsen ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff von der Polizei ausgehoben.

Bundeswehrsoldaten der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) trainieren den Häuserkampf. (Symbolbild) – dpa

Kramp-Karrenbauer liess daraufhin ein Konzept zur Unterbindung rechtsextremistischer Tendenzen im KSK erarbeiten, das 60 Einzelmassnahmen umfasst. Die spektakulärste ist die Auflösung der Kompanie.

Bis zum 31. Oktober soll die Elitetruppe nun Zeit bekommen, sich zu bewähren. Gelingt das nicht, droht die komplette Auflösung.

(JNS und Agenturen)

 

 



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