Iran und Hisbollah missbrauchen libanesische Zivilisten als Schutzschilde


Israels Premier hat die Miliz beschuldigt, mit einem Depot nahe einer Tankstelle die Bewohner von Beirut zu gefährden. Er warnte vor einer Explosion wie Anfang August.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in der Generaldebatte der UN-Vollversammlung vor einem Waffenlager in der Innenstadt von Beirut neben einer Tankstelle gewarnt. „Wenn das Ding explodiert, wird es eine neue Tragödie geben“, sagte Netanjahu in einer vorab aufgezeichneten Videoansprache vor den UN.

Der Ministerpräsident zeigte während seiner Rede eine Karte, auf der das mutmaßliche „geheime Waffenlager“ in einem Vorort südlich von Beirut zu sehen sei. Das Lager der mit Israel verfeindeten Hisbollah befände sich in unmittelbarer Nähe zu einem Gasunternehmen und einer Tankstelle. Zudem sei auch der Flughafen von Beirut ganz in der Nähe, sagte Netanjahu. Es drohe eine erneute Tragödie wie bei der Explosionskatastrophe in der libanesischen Hauptstadt im vergangenen Monat.

Durch die Explosion von etwa 2.750 Tonnen ungesichertem Ammoniumnitrat im Hafen der libanesischen Hauptstadt waren Anfang August mehr als 190 Menschen getötet und mehr als 6.000 weitere verletzt worden. Weite Teile Beiruts wurden zerstört.

Der Anführer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, warnte Netanjahu zugleich davor, die Libanesen gegen die Hisbollah aufzubringen. „Wir wissen sehr wohl, wohin wir unsere Raketen platzieren“, sagte er.

Die im Libanon sehr einflussreiche schiitische Hisbollah-Organisation kontrolliert den Süden des Landes bis zur israelischen Grenze, an der es immer wieder zu Spannungen kommt. Die beiden Länder befinden sich offiziell noch im Krieg. Die Hisbollah ist eng mit dem Iran verbündet und sieht in Israel einen Erzfeind.

Israel und der Libanon haben sich derweil auf Gespräche zur Festlegung der gemeinsamen maritimen Grenze geeinigt. Die Gespräche sollen Mitte Oktober beginnen und unter Vermittlung der Vereinigten Staaten sowie unter Beobachtung der Vereinten Nationen stattfinden. 

Aussenminister Gabi Ashkenazi: „Ich danke US-Aussenminister Mike Pompeo und seinem Team für ihre engagierten Bemühungen, die zur Aufnahme direkter Gespräche zwischen Israel und Libanon über den Verlauf der maritimen Grenze geführt haben. Dies ist ein wichtiger Schritt nach drei Jahren diplomatischer Kontakte, der ohne US-Vermittlung nicht möglich gewesen wäre. Ich glaube, dass ein Erfolg der Gespräche wesentlich zur Stabilität in der Region beitragen wird und den Wohlstand der Bürger sowohl in Israel als auch in Libanon befördern wird.“

(JNS und Agenturen)

 



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