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Radikale Hamas bereit zu Waffenruhe mit Israel
Nach drei Tage dauernden Gefechten an der Grenze hat sich die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen zu einer Waffenruhe mit Israel bereiterklärt.
Als Reaktion auf Ägyptens Vermittlungsbemühungen sei man willens, die Kämpfe einzustellen, wenn Israel auf Angriffe auf Palästinenser verzichte, teilte die den Gazastreifen kontrollierende Hamas am Mittwoch mit. Von der israelischen Regierung gab es zunächst keine Stellungnahme. Zuvor hatte das israelische Militär erklärt, es werde weiterhin entschlossen gegen diejenigen vorgehen, die sich mit Terror gegen Israel wendeten.
Die Gewalt war am Montag ausgebrochen, nachdem bei einem Angriff vom ägyptischen Sinai aus ein israelischer Zivilist getötet wurde. Israel erschoss zwei Angreifer und startete Luftangriffe auf Hamas-Stellungen im palästinensischen Gazastreifen, bei denen insgesamt acht Menschen getötet wurden. Zu dem Angriff von ägyptischem Gebiet aus bekannte sich eine neue radikal-islamische Gruppe namens „Schura-Rat der Mudschahedin im Heiligen Land“.
Am Mittwoch feuerten radikale Palästinenser nach israelischen Militärangaben mindestens 50 Raketen auf Israel. Verletzt wurde niemand.
Das Nachbarland Ägypten hatte sich nach eigenen Angaben mit beiden Konfliktparteien auf eine Waffenruhe verständigt. -
Was ist das Besondere an palästinensischen Flüchtlingen?
Der US-Kongress beschäftigt sich zur Zeit mit der Problematik der palästinensischen Flüchtlinge und hat sich nun mit der Frage an die UN gewandt, warum die Palästinenser als Einzige ihren Flüchtlingsstatus an die nächste Generation vererben können.
Die UN definiert einen Flüchtling in etwa als jemanden, der seine Heimat aufgrund von Verfolgung verlassen musste. Dieser Status kann normalerweise nicht an die nächste Generation weitergegeben werden. Eine besondere Verfügung erlaubt den Palästinensern jedoch, ihren Status weiter zu vererben. Palästinensische Flüchtlinge des Unabhängigkeitskriegs von 1948 unterliegen nicht der UN-Konvention von 1951, die den Status von Flüchtlingen regelt, sondern werden vom Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, auf Englisch kurz UNWRA, versorgt. Dort hat man eine eigene Definition und geht sehr großzügig mit dem Begriff „Flüchtlinge“ um. Seit Jahren sieht sich die UNWRA starker Kritik ausgesetzt, vor allem wird ihr vorgeworfen, den Konflikt mit Israel zu perpetuieren, indem es durch die kostenlose Versorgung von über 5 Millionen Palästinensern dazu beiträgt, den bequemen Status Quo zu erhalten, anstatt Anreize für eine Lösung des Problems zu liefern.
Statistiken der UNWRA geben 5.115 755 Registrierte an. Allerdings werden nur 4.797 723 Flüchtlinge gezählt, die restlichen 318.032 laufen unter „Sonstige, die berechtigt sind, Dienste in Anspruch zu nehmen“. .. -
Zoo von Tel Aviv freut sich über Nashorn-Nachwuchs
Freude im Zoo von Ramat Gan bei Tel Aviv: Am Montag wurde dort ein Breitmaulnashorn geboren. In der freien Natur sind Breitmaulnashörner vom Aussterben bedroht. Umso grösser ist die Freude über Nachwuchs im Zoo von Tel Aviv. Überraschend war die Geburt allerdings nicht. Gut eineinhalb Jahre dauerte die Schwangerschaft von Mutter Tanda. Die 20-Jährige Nashorndame stammt auf ursprünglich aus Südafrika. In dem Zoo in Israel hat sie bereits einmal für Nachwuchs gesorgt. Breitmaul- oder auch Weisse Nashörner sind vom Aussterben bedroht. Nach offiziellen Angaben haben Wilderer allein in Südafrika im letzten Jahr 448 Tiere getötet.
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Kampf gegen das Erinnern
„Die Wohnung“ ist eine wahre Geschichte über das Verdrängen. Als der Dokumentarfilmer und Jude Arnon Goldfinger die Wohnung seiner verstorbenen Grossmutter ausmistet, entdeckt er Briefe und Fotos, die zeigen: Die Verwandte war mit einem Nazi-Ehepaar befreundet – und das, obwohl Goldfingers Urgrossmutter im KZ starb.
Was tun, wenn Oma Nazis mochte? Mit dieser Frage muss sich Goldfinger in seiner Dokumentation „Die Wohnung“ auseinandersetzen. Nach dem Tod seiner Grossmutter Gerda begibt er sich gemeinsam mit seiner Mutter in das Heim der Verstorbenen in Tel Aviv. Er erinnert sich an seine Jugend. Nur vier Stockwerke habe er hinauf gemusst und schon sei er mitten in Berlin gewesen. Nietzsche, Goethe und Schiller zieren die hölzernen Bücherregale, überall stehen Fotos aus der alten Heimat. Immer habe er sich auf Englisch mit der Grossmutter unterhalten, weil sie das Hebräische ablehnte und er des Deutschen nicht mächtig war. Denn Gerda und Kurt Tuchler sind erst nach Israel eingewandert, als sie nicht mehr anders konnten. 1936 verliessen sie das nationalsozialistische Deutschland. Ihre Heimat ist das Land dennoch geblieben, davon gibt die Wohnung Zeugnis.
Stutzig wird der Filmer, als er in den Regalen der Tuchlers Nazipropaganda findet. Anscheinend hat Kurt Tuchler seinerzeit den Journalisten Leopold von Mildenstein nach Palästina begleitet… -
Ulpana wird friedlich geräumt
Die Bewohner von Ulpana verlassen ihre Siedlung im Westjordanland ohne Widerstand. Ein entsprechendes Abkommen schlossen sie am Dienstag mit israelischen Regierungsvertretern ab. Für die 33 Familien sollen 300 neue Wohneinheiten in der Ortschaft Beit El bei Ramallah errichtet werden.
Nach eigenen Angaben stimmten die Siedler der Abmachung zu, weil „wir friedliche Leute sind“. „Dieser Kampf zwischen Brüdern reisst die israelische Öffentlichkeit allgemein und unsere Bevölkerung speziell auseinander“, hiess es laut der „Jerusalem Post“.
In einer Mitteilung kritisierten die Ulpana-Bewohner, dass vor zwölf Jahren die Regierung von Ehud Barak die Israelis in dem umstrittenen Viertel angesiedelt habe. Sie habe ihnen als Anreiz besondere Zuwendungen gewährt und dafür gesorgt, dass die Häuser an die Infrastruktur angeschlossen wurden. Nun müssten sie diese Häuser wieder verlassen. „Wegen eines verfehlten und tendenziösen Verhaltens von juristischen Angestellten in den Ministerien für Verteidigung und für Justiz wurden Standpunkte vor dem Obersten Gericht vorgebracht, die der Wahrheit und der Moral und den Menschenrechten der Bewohner widersprechen.“
Bis zum 1. Juli wollen die Bewohner Ulpana freiwillig räumen. Die Häuser sollen nicht zerstört, sondern zersetzt werden. Da sie illegal auf palästinensischem Land errichtet wurden, hatte das Oberste Gericht verfügt, dass das Viertel geräumt werden muss… -
Israelische Schüler Sieger bei Strategiespiel-Weltmeisterschaft
Vier Sechstklässer aus Maale Adumim haben bei einem Strategiespiel-Turnier in Rumänien Gold gewonnen. Das Turnier, an dem 30 Teams aus der ganzen Welt teilnahmen, ist Teil der Logik-Olympiade. Dame-Champions bei der Arbeit (Foto: Eshcolot Haviva Group) „Es ist wundervoll, die… Weiterlesen ›
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Erstmals Beduine als Präsident einer akademischen Einrichtung
Der aus Rahat stammende Professor Alean Al-Krenawi ist am Dienstag zum ersten beduinischen Präsidenten einer akademischen Einrichtung in Israel gewählt worden. Al-Krenawi wird Präsident des akademischen Colleges Achva im Bezirk Beer Tuvia.
Der zukünftige Präsident war Dekan der Fakultät für Sozialarbeit in der Universität Ben Gurion und Vorsitzender des Zentrums für Entwicklung der beduinischen Gesellschaft an der Universität. Seit 2009 forscht er in Kanada, seit 2010 ist er Dean an der Fakultät für Sozialarbeit an der Memorial-University in Neufundland.
Al-Krenawi wurde mit 29 Stimmen und zwei Enthaltungen gewählt. Er erklärte zu der Wahl: „Dies ist ohne Zweifel ein wichtiger Tag für den Staat Israel. Ich fühle mich als stolzer Israeli. […] Es gab Menschen, die mir gesagt haben: ‚Mit Deiner Herkunft wird es problematisch und kompliziert‘. Aber dieser Ansatz ist für mich nicht akzeptabel. Ich habe mich nicht als Beduine oder Muslim beworben, sondern als Wissenschaftler mit Begabungen und Kompetenzen.“
Der Professor erklärte, Wissenschaftsminister Gideon Saar habe ihn bereits angerufen, um ihm zu seiner Wahl zu gratulieren. -
Raketenhagel auf Israel
Der Süden eskaliert. Über 50 Raketen verschiedener Arten wurden in den letzten 24 Stunden aus dem Gazastreifen auf Israels Südbezirk abgeschossen. Elf Zivilisten und drei israelische Polizisten erlitten dabei Verletzungen. Die israelische Luftwaffe reagierte gezielt auf diverse Terrorzellen im Gazastreifen. Seit heute Morgen sind bereits über zwanzig Raketen auf israelischem Gebiet eingeschlagen, eine davon nahe der Stadt Beersheva. Heute beginnen auch die Sommerferien für 600.000 Schüler in Israel, was die Raketengefahr für etliche Schulen im Süden mindert. Die israelische Regierung versucht, die Eskalation im Süden zu bremsen. Kommentatoren äusserten sich mehrfach, dies könnte zu einer zweiten Operation „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen führen.
Die radikale Hamasherrschaft im Gazastreifen fühlt sich mit dem (wahrscheinlich) neugewählten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi sicherer, Israel in eine neue Operation in den Gazastreifen zu verführen. Sollte der radikale Kandidat der Muslimbruderschaft, Mursi, nach dem Auszählen aller Urnen die Präsidentschaftswahlen in Ägypten tatsächlich offiziell gewonnen haben, dann wird der Waffentransport aus dem Sinai in den Gazastreifen auf Hochtouren steigen… -
Israel und die USA zündeten die „Flamme“ an
„Israel und die USA haben den Spionagevirus Flame (“Flamme“) gemeinsam erzeugt“, dies hat die amerikanische Zeitung Washington Post veröffentlicht, was im Land grosse Schlagzeilen machte. Dieser Virus wurde bereits vor 5 Jahren unter dem Geheimcode Olympische Spiele hergestellt und soll das iranische Atomprogramm bremsen. Der Virus hat das iranische Computernetz in den Atomreaktoren kartiert und spionierte im Netz hochrangigen Wissenschaftlern und Offizieren im Atomprogramm nach. Laut amerikanischen Quellen war der CIA und Israels Geheimdienst darin verwickelt. Dazu gehört auch der vorige Virus Stuxnet, der vor knapp 2 Jahren einige Atomreaktoren im Iran sabotierte. „Das Cyberfeld ist ein neues Kriegsfeld, das in den letzten Jahren immer häufiger für Spionage gebraucht wird“, zitierte die amerikanische Zeitung einen hochrangigen Sicherheitsbeamten…
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Jüdische Siedler zünden Moschee im Westjordanland an
Offenbar rechtsgerichtete Israelis haben am Montag eine Moschee nahe Ramallah beschmiert und in Brand gesetzt. Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat.
Die Täter sprühten zunächst mit Graffiti in hebräischen Buchstaben auf die Mauern des Gebäudes im Dorf Jaba in der Nähe von Ramallah Sprüche wie „Der Krieg hat begonnen», «Zahlt den Preis» und «Ulpana Krieg», bevor sie Teile des Gebäudes in Brand setzten. Die Zeitung „Jerusalem Post“ berichtet, dass dies auf einen rechtsextremen israelischen Hintergrund schliessen lasse. Offenbar solle mit der Aktion gegen die bevorstehende gewaltsame Räumung der Siedlung Ulpana protestiert werden.
Israelische Behörden wollen die jüdische Siedlung zum 1. Juli zur Not gewaltsam räumen lassen, weil sie ohne Genehmigung und aus palästinensischem Privatgrund errichtet worden war.
Politiker aus Israel haben den Anschlag verurteilt. „Diese Tat ist ein Werk von intoleranten und verantwortungslosen Verbrechern“, teilte Premierminister Netanjahu mit. „Wir werden schnell für Gerechtigkeit sorgen.“ Verteidigungsminister Ehud Barak sprach von einem „kriminellen Akt“, der die Kräfte der israelischen Verteidigungsstreitkräfte unnötig binde. Der stellvertretende Außenminister Danny Ayalon bezeichnete den Angriff als „Terror“ und erklärte, dass damit nicht nur Israel, sondern auch den Interessen der Siedler geschadet werde…