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Israel erwägt Errichtung künstlicher Inseln im Mittelmeer
Die israelische Regierung hat beschlossen, die Möglichkeit einer Errichtung von künstlichen Inseln an Israels Küste zu prüfen. Diese Inseln sollen Platz schaffen für einen Flughafen, eine Entsalzungsanlage, ein Kraftwerk, einen Hafen und eine Militärbasis. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie wird dem Premierminister in einem Jahr einen detaillierten Bericht über potentielle Möglichkeiten und Probleme des ambitionierten Projekts vorlegen.
Es wird geschätzt, dass 200 Hektar einer künstlichen Insel über eine Milliarde Euro kosten würden. Trotzdem sieht der Minister für Wissenschaft und Technologie, Daniel Herschkowitz, die Idee sehr positiv: „Der Bau künstlicher Inseln könnte das Platzproblem des Landes für grosse Industrieeinrichtungen lösen“, sagt er, und fügt hinzu, „heute nehmen Industriegebiete viel Platz an der Küste Israels ein, was der Umwelt schadet. Dieses Küstenland könnte alternativ für schönere Zwecke genutzt werden. Wir werden bei der Prüfung die Erfahrung von anderen Ländern wie Japan nutzen und auch eigene Ideen einbringen.“
Umweltschutzgruppen haben mittlerweile Bedenken geäussert. Ihrer Meinung nach würden künstliche Inseln irreparable Schäden an Israels Küste anrichten, z.B. durch Abtragung und Zerstörung des natürlichen Ökosystems… -
Süden: Vier Raketen auf Aschkelon
Nach dem gestrigen Überfall an der israelisch-ägyptischen Grenze, bei dem ein Israeli von Terroristen erschossen wurde, sind nachts noch vier Raketen aus dem Gazastreifen auf Israels Küstenstadt Aschkelon abgeschossen worden. Es gab keine Verletzten oder Schäden zu vermelden. Für den Anschlag an der Sinai-Grenze war die Terrorbewegung Dschihad Ha Islami verantwortlich. Die fanatische Terrororganisation Hamas übernahm für den jüngsten Raketenangriff die Verantwortung. Die israelische Luftwaffe reagierte auf den palästinensischen Raketenbeschuss und liquidierte eine Terrorzelle im Gazastreifen. Darüber hinaus bewegten sich gestern erstmals israelische Panzer in Richtung der ägyptischen Sinai-Grenze.
Schon vor wenigen Wochen meldeten wir über die täglichen Überfälle auf Israel von ägyptischer Seite. Bei Gefechten entlang der israelischen Südgrenze sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Kämpfer griffen einen israelischen Bautrupp an der ägyptisch-israelischen Grenze auf der Sinai-Halbinsel an. Die Armee sprach von bis zu sechs Angreifern. Ein israelischer Arbeiter wurde getötet. Soldaten hätten darauf einen Angreifer erschossen. Ein weiterer sei bei der Explosion eines Sprengsatz getötet worden, den er bei sich trug. Eine Militärsprecherin sagte, die Angreifer seien vermutlich aus dem Gazastreifen gekommen, der auch an den Sinai grenzt… -
Spannungen im Gazastreifen: Luftwaffe tötet zwei Palästinenser
Bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe sind am frühen Dienstagmorgen zwei Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Die Männer hatten versucht, einen Sprengsatz nahe der Grenze zu Israel anzubringen. Unterdessen feuerten Palästinenser aus dem Gebiet weiter Raketen auf Israel ab.
Der Beschuss durch die Luftwaffe war laut der Armee der dritte in 24 Stunden. Palästinenser setzten ihre Angriffe auf israelische Ziele auch danach fort und feuerten weitere vier Raketen ab. Diese schlugen nahe der Stadt Aschkelon ein. Auch hier entstand weder Personen- noch Sachschaden. Für diese Raketenangriffe übernahm die Hamas die Verantwortung, die noch vor Kurzem andere Gruppen im Gazastreifen dazu angehalten hatte, Angriffe auf Israel einzustellen. In einer Erklärung der Hamas hieß es, der Beschuss sei Vergeltung für die jüngst getöteten Palästinenser.
Bereits am Montag hatte Israel auf die anhaltenden palästinensischen Angriffe reagiert und zwei Mal Ziele im Gazastreifen beschossen. Dabei waren am Morgen zwei Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Dschihad ums Leben gekommen, die zu einer Gruppe Heckenschützen gehört haben sollen. -
Facebook übernimmt Gesichtserkennungs-Firma Face.com
Facebook treibt die Erkennung von Gesichtern auf Fotos voran. Das weltgrösste soziale Netzwerk hat dazu die israelische Firma Face.com übernommen, die eine Technologie zum Identifizieren von Personen auf Bildern entwickelt hat. Face.com bestätigte den Kauf, über den bereits seit längerem spekuliert worden war, am Montag. Ein Preis wurde nicht genannt.
Die rund 900 Millionen Facebook-Nutzer laden täglich im Schnitt mehr als 300 Millionen Fotos hoch, um sie mit ihren Freunden zu teilen. Die automatische Erkennung von Gesichtern ist allerdings umstritten. Deutsche Datenschützer fordern, dass Facebook zuvor die ausdrückliche Einwilligung der Nutzer einholt.
Die Gesichtserkennung ist für Facebook wichtig, weil die Funktion das soziale Netzwerk attraktiver machen und damit die Umsätze in die Höhe treiben könnte. Facebook braucht geschäftliche Erfolge: Beim Börsengang waren Zweifel daran laut geworden, dass das von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen sein enormes Wachstumstempo halten kann. Die Aktie notiert weiterhin unter dem Ausgabepreis. -
Der erste futuristische Krieg?
Der Konflikt, den der Iran wegen seines Atomprogramms mit dem Westen anzettelt, könnte das Gesicht des Krieges wieder einmal von Grund auf verändern. Ein ähnlicher Sprung in der Entwicklung folgte mit dem Zweiten Weltkrieg, besonders auf dem Gebiet der Panzer und der Kampfflugzeuge.
Cyberkrieg gibt es schon länger. Aber die Welt ist erst heute so sehr vernetzt, dass Nationen einen solchen Krieg als Mittel erachten, einen externen Feind zu besiegen. Und erst jetzt sehen wir, dass Länder ähnlich umfangreiche Ressourcen für grossangelegte Cyberangriffe bereitstellen, wie für traditionelle Methoden der Kriegführung.
Als Beginn dieser neuen Realität kann der hoch entwickelte Computervirus mit dem Namen „Stuxnet“ angesehen werden, der im Juni 2010 schwere Schäden in iranischen Nuklearanlagen verursacht hatte. Es wird geschätzt, dass der Virus tausend Zentrifugen im „Natanz“-Atomkraftwerk ausser Kraft gesetzt hat, wo der Iran in Übertretung internationaler Absprachen Uran anreichert. (…) Vor Kurzem hat die New York Times berichtet, dass die USA, unter aktiver Mitarbeit Israels, Stuxnet und andere Cyberangriffe initiiert haben sollen. (…) Es wundert also nicht, dass der neu entdeckte Virus „Flame“ gleichfalls Israel und den USA zugeschrieben wird. Wie schon Stuxnet scheint auch Flame nur bestimmte Computer, besonders im Iran, zu befallen. Sobald es bestimmte Daten vorfindet, löscht Flame diese, manchmal mit katastrophalen Folgen. Während Teile des ursprünglichen Stuxnet Codes auch in Flame gefunden wurden, ist der neue Virus jedoch viel raffinierter. -
Israelisches Kartoffelwunder in Kolumbien
Zum ersten Mal in der Staatsgeschichte Kolumbiens ist es den einheimischen Landwirten gelungen, Kartoffeln in der Wüste zu ernten. Elf Tonnen Kartoffeln mit israelischer Technologie und Hilfe. „Diese Wüste wird nichts anderes als Steine wachsen lassen“, sagten damals die kolumbianischen Landwirte in der nördlichen Wüste La Guajira den Israelis. Aber ein Jahr später ist ihnen die Kartoffelernte gegen alle Prognosen gelungen und wurde zu einer nationalen Sensation in Kolumbien. Der Versuch wurde im Gebiet einer Kohlenmine auf Betreiben des kolumbianischen Inhabers gestartet. Bisher waren die Kolumbianer der Meinung gewesen, dass Kartoffeln nur in kalten Gebieten wachsen können. Hinter der Förderung der israelischen Landwirtschaftstechnologie steht der kolumbianische Botschafter in Israel, Itzchak Gilinsky, der ebenso zu den führenden Geschäftsinhabern in Kolumbien zählt und den israelischen Experten Avi Nachmias dorthin brachte. Die lokalen Kartoffelsorten durchliefen mit israelischem Knowhow einen Prozess der Anpassung. Dazu wurde israelische Bewässerungstechnologie installiert. Nach dem ersten Erfolg, in der nördlichen Wüste Kolumbiens Kartoffel zu ernten, will man dies nun auch in anderen Landesteilen versuchen. Die kolumbianischen Agrarwirte bezeichnen den Erfolg als ein israelisches Wunder.
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Palästinenser bei Angriff auf LKW-Fahrer erschossen
Ein LKW-Fahrer aus Aschkelon wurde in der Nähe Hebrons von Palästinensern angegriffen. Dabei erschoss er zwei von ihnen und verletzte einen dritten. Die Palästinenser baten den Fahrer um Hilfe für ihren beschädigten Traktor. Als er anhielt, schlugen sie mit Stangen und Keulen auf ihn ein. Der Fahrer wurde aus seinem LKW gezerrt, aber er konnte nach seiner Pistole greifen, mit der er auf seine Angreifer schoss. Zwei der Palästinenser wurden dabei getötet und der dritte floh in ein Krankenhaus in Hebron. Der verletzte Fahrer fuhr daraufhin zum nächsten Checkpoint, wo er den Vorfall meldete. Er gab an, dass er Angst hatte, entführt zu werden. Avi Dichter, früherer Chef des israelischen Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, gab an, dass solche Überfälle durchaus mit dem Ziel durchgeführt werden können, Israelis zu entführen. Der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, kommentierte diesen Vorfall auf übliche Weise: „Diese Siedler verüben unter der Aufsicht der israelischen Regierung und Armee kriminelle Akte,“ sagte er, wobei es bezeichnend ist, dass er einen Einwohner der Küstenstadt Aschkelon als Siedler bezeichnet. In Hebron, der Heimat der palästinensischen Angreifer, wurde diesen ein ehrenvolles Begräbnis zuteil, in dem sie als Märtyrer gefeiert wurden. Tausende Trauernde nahmen an der Beerdigung teil. Redner verurteilten jüdische Siedler sowie die Kriegsverbrechen des jüdischen Staates und forderten einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt.
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Offizierinnen äussern Sorge in Brief an Netanjahu
Die Rekrutierung zahlreicher Ultraorthodoxer für die Armee könnte gegen die Rechte von Soldatinnen verstossen und sich somit frauenfeindlich auswirken. Diese Bedenken haben nun etwa 20 Offizierinnen in einem Brief an Israels Premier Benjamin Netanjahu geäußert. Sie nahmen damit Bezug auf die geplante Abstimmung über das so genannte „Tal-Gesetz“.
„Wir fordern, dass dieser Schritt nicht in einer Weise ausgeführt wird, die sich gegen die Rechte der Frauen richtet“, bekunden die ranghohen Vertreterinnen. Den Brief adressierten sie an Netanjahu und das Komitee um den Abgeordneten Johanan Plesner (Kadima), das sich mit dem „Tal-Gesetz“ befasst. Darin ist die Befreiung Ultraorthodoxer vom Armeedienst geregelt. In diesem Sommer läuft es aus und steht zur Abstimmung bereit. Sollte das Gesetz abgeschafft werden, würden Ultraorthodoxe Militärdienst leisten müssen. Die Offizierinnen befürchten nun, dass deren Lebensweise zu frauenfeindlichen Tendenzen innerhalb der Armee führen könne. Darüber berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
„Das Komitee kann nicht für Gleichbehandlung auf Kosten der Frauenrechte werben“, betonen die Offizierinnen in dem Brief. „Wir beobachten mit größter Sorge die religiöse Radikalisierung, die sich in der Armee abzeichnet. Wir befürchten, dass sich die Situation verschlimmern kann, wenn die Ausführung dieses Plans nicht ordnungsgemäß auf die Rechte der weiblichen Soldaten abgestimmt ist.“
Ende Januar hatte Netanjahu bereits angekündigt, das Parlament über das „Tal-Gesetz“ abstimmen zu lassen. Damit wolle er die beste Lösung für alle Bürger finden, sagte der Premier. Die vorigen zwei Regierungen hatten es automatisch verlängert.
Schon vor der Gründung des Staates Israel hatte der Generalstabschef der Hagana, Israel Galili, am 9. März 1948 einen Tagesbefehl erlassen, der Jeschiva-Schüler vom Militärdienst befreite. Im Januar 1951 bestätigte David Ben-Gurion den Erlass in einem Brief. Drei Jahre später gelang es Verteidigungsminister Pinchas Lavon nicht, eine Einberufung der Talmudstudenten durchzusetzen.
Anfang Dezember 1998 verpflichtete der Oberste Gerichtshof Israels die Knesset zu einer gesetzlichen Regelung der Militärpflicht für Talmudschüler. Dadurch sollte festgelegt werden, unter welchen Bedingungen sie vom Wehrdienst befreit werden. Acht Monate später setzte Regierungschef Ehud Barak ein Komitee unter Vorsitz des Richters Zvi Tal ein, das eine Empfehlung ausarbeiten sollte.
Im April 2000 stellte dann das „Tal-Komitee“ fest, dass die Einberufung der Jeschiva-Schüler eine gesellschaftliche und keine militärische Frage sei. Gleichzeitig stellte der Ausschuss einen Gesetzesentwurf vor, der im Juli desselben Jahres von der Knesset in erster Lesung verabschiedet, in der Folgezeit als „Chok Tal“ (Tal-Gesetz) bekannt und im Juli 2002 nach zweijähriger Überarbeitung in zweiter und dritter Lesung verabschiedet wurde. Das Gesetz trat im Februar 2003 in Kraft – allerdings für einen Zeitraum von nur fünf Jahren… -
Medienzentrum gegen Antisemitismus im Netz
Die Zionistische Weltorganisation hat eine Medienaufsicht eingerichtet. Damit will sie gegen Antisemitismus im Internet vorgehen.
Die Abteilung heisst „Medienzentrum zur Bekämpfung von Antisemitismus“ und soll ihren Standort in Jerusalem haben. Sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche sollen von dort Webseiten auf antisemitische und antiisraelische Inhalte untersuchen. „Das neue Medienzentrum soll entsprechende Inhalte löschen oder in wichtigen Foren Stellung nehmen“, heißt es in einer Mitteilung der Zionistischen Weltorganisation (WZO).
Die Organisation wurde im Jahr 1897 von Theodor Herzl in Basel gegründet. Der Verband richtet seitdem in unregelmässigen Abständen den „Zionistischen Weltkongress“ aus. An ihm nehmen Juden aus der ganzen Welt teil. -
München 1972: Deutsche Neonazis halfen Olympia-Attentätern
Sie nannten sich „Schwarzer September“: Palästinensische Attentäter entführten während der Olympischen Spiele 1972 in München israelische Sportler und ermordeten sie. Nach Informationen des SPIEGEL bekamen sie dabei tatkräftige Unterstützung – aus der deutschen Neonazi-Szene. Die palästinensischen Terroristen, die während der Olympischen Spiele 1972 israelische Sportler als Geiseln nahmen und ermordeten, hatten Helfer aus der deutschen Neonazi-Szene. Das geht aus Akten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) hervor, die der Inlandsgeheimdienst auf Antrag des SPIEGEL jüngst freigegeben hat.
In dem über 2000 Seiten umfassenden Konvolut findet sich ein Fernschreiben, das die Dortmunder Kriminalpolizei im Juli 1972, rund sieben Wochen vor dem Anschlag, an das BfV geschickt hat. Darin heißt es, dass sich Saad Walli, ein Mann „arabischen Aussehens“ konspirativ mit dem deutschen Neonazi Willi Pohl getroffen habe, der gegenüber seinem damaligen Arbeitgeber mit Kontakten zum radikalen Flügel der PLO geprahlt habe. Saad Walli war ein Deckname des palästinensischen Terroristen Abu Daud, des Drahtziehers des Olympia-Anschlags.
In den Unterlagen finden sich keine Hinweise darauf, dass die von der Dortmunder Polizei informierten Landeskriminalämter, das Bundeskriminalamt oder der Verfassungsschutz etwas unternommen hätten, um Daud zu finden. Und so konnte der Palästinenser in Deutschland offenbar unbehelligt die Aktion im Olympischen Dorf vorbereiten….