Autoren-Archive
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Als Herzl den Kaiser traf – neues Kunstwerk
Zu seinem 152. Geburtstag am 2. Mai wurde ein neues Herzl-Kunstwerk in Mikveh Israel errichtet. Diese Bronzeskulptur stellt die kurze Begegnung von Theodor Herzl mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. in Eretz Israel dar. Das Treffen fand 1898 statt. Herzl reiste heimlich ins Land, um die Unterstützung des Kaisers zu gewinnen, der gute Beziehungen zum ottomannischen Sultan unterhielt. Dieser sollte die Heimkehr von Juden ins damalige Palästina genehmigen. Das Originalfoto dieser wichtigen Begegnung verbrannte. Um das Treffen dennoch zu verewigen, wurde es damals – ohne Photoshop Programm von heute – per Fotomontage gestaltet. Nun zeigt das neue Kunstwerk diese Begegnung: Kaiser Wilhem auf dem Pferd sitzend und Herzl, der ihm entgegenkommt. Das Erinnerungswerk steht genau dort, wo das Treffen einst stattfand, zwischen Tel Aviv und dem heutigen Holon, am Schultor von Mikveh Israel.
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Deutsche Firma schreibt antisemitische E-Mails
Eine E-Mail der der deutschen Firma HOFF-Interieur aus Nürnberg sorgt in Israel für Bestürzung. Eti Doron, Besitzerin eines Spielwarenladens in Tel Aviv, wollte bei der Firma Hoff Spielzeug im Wert von 600 Euro bestellen, als diese jedoch keine Kreditkartenzahlung akzeptierte, trat sie vom Kauf zurück. Daraufhin erhielt Frau Doron E-Mails von Walter Adler, der sich als Gründer der Firma Hoff zu erkennen gab. In diesen E-Mails, die Frau Doron der Zeitung Jerusalem Post zur Verfügung gestellt hat, ergeht sich Herr Adler in übelsten antisemitischen Hasstiraden:
„Wir sehen nun, dass Sie sich entschlossen haben, ein echter Jude zu sein, nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Betrüger. Ihr abscheuliches Verhalten hat uns einen grossen Verlust beschert. Wir sollten uns daran erinnern, was in Europa über hunderte Jahre galt: dass einige Leute Ihrer Abstammung die Pest für die Menschheit sind. Wir hätten nicht gedacht, dass das stimmt, aber Sie haben es bestätigt.“
In den E-Mails wird weiterhin auf Günther Grass Bezug genommen, der Israel richtigerweise als Gefahr für den Weltfrieden dargestellt habe. Am Ende wird Frau Doron mit Verhaftung gedroht, wenn sie sich dem Firmengebäude von HOFF-Interieur nähern sollte. -
Deutsches U-Boot an Verteidigungsministerium übergeben
Bei einer offiziellen Zeremonie wurde am Donnerstag in Kiel das U-Boot „INS Tanin“ an das Verteidigungsministerium übergeben. Das vierte U-Boot der Dolphin-Klasse ist damit offiziell in den Besitz von Verteidigungsministerium und Marine übergegangen und wird 2013 in Israel eintreffen.
Bei der Zeremonie waren unter anderem der Staatsminister im Verteidigungsministerium Udi Shani und der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, anwesend…. -
Schweiz: Christoph Blochers (SVP-Nationalrat) Judenvergleiche
Die beste Komödie hat noch stets die Wirklichkeit selbst geliefert. Verlässlicher Pointenlieferant, wenn es um historische Missgriffe geht, ist Nationalrat Christoph Blocher. Diesmal vergleicht er in einem Interview die Situation seiner Familie und letztlich auch jene der SVP mit der Situation der Juden in den 30er Jahren im faschistischen Deutschland und setzt wissentlich, fahrlässig oder mangels Reflektion das heutige Umfeld der Schweiz jenem des totalitären NS-Regimes gleich. «Kauft nicht bei Juden» sei, so Blocher, einst jener Boykottaufruf gewesen, der heute gegen ihn eingesetzt werde.
Nun. Wer auf verlorenem Posten kämpft, hat vielleicht nichts mehr zu verlieren, erfindet Boykotte, die es nicht gibt und zieht Vergleiche, die derart dumm, obszön, pervers und arrogant sind, dass jedes Eintreten darauf der Sache eine Wichtigkeit gibt, die sie gar nicht hat. Dennoch soll sie nicht ignoriert werden, denn Blochers Verteidiger reden sie in diesen Tagen notorisch schön. Doch der Magnat selbst droht das blochersche Lebenswerk in den letzten Tagen des Kampfes in den Abgrund zu reissen. Da gilt es wenigstens noch die Integrität der Geschichte vor dem totalen Ruin zu retten.
Also. Damit Blocher nicht endgültig zum Juden wird – sogar noch zu einem im Kontext des Zweiten Weltkrieges, wie er ihm, Blocher, noch vor wenigen Jahren nicht allzu willkommen war, als es um legitime Forderungen nach Restitution ging -, also damit Blocher nicht zum Zweitklassjuden verkommt, gibt es nur eine Losung: «Kauft bei Blocher!». Kauft Printprodukte aus dem Hause Blocher, Süssigkeiten aus dem Hause Blocher, Chemie- oder polymere Werkstoffe aus dem Hause Blocher. Kauft beim selbsternannten Juden Blocher!
Sprecht mit Blocher. Nun gehört es im Europa der letzten Jahre bereits zur einschlägigen Tradition unter Volkstribunen und Milliardären, die mit Macht, Geld und Populismus über Politik und Medien herrschen wollen, dass Erklärungsnot mit verbaler Brachialgewalt kompensiert wird. Italiens Premier Berlusconi hat etwa mit SS-Vergleichen an die Adresse deutscher Abgeordneter ebenso die Geschichte relativiert wie Blocher seit Jahren den real existierenden Rechtsextremismus und Rassismus schönredet, dafür jenen der Vergangenheit für die eigene Sache manipulierend instrumentalisiert. In Blochers Selbstwahrnehmung ist wohl die Ausgrenzung seiner Familie, engster Vertrauter und Kombattanten derart gross, dass er selbst den Bezug zur Wirklichkeit längst verloren hat. Also: «Sprecht mit Blocher!» …. -
Schon vor dem Kinostart ausgezeichnet: „Ein Sommer in Haifa“
In Filmen gibt es häufig „den einen Sommer“, der junge Menschen für immer verändert. In „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“ geht River Phoenix mit seinen Freunden auf die Suche nach einer Leiche und lernt fürs Leben, in „Now And Then – Damals und Heute“ entdecken Christina Ricci und ihre Freundinnen in einem magischen Sommer Jungs für sich und decken Geheimnisse auf und in „December Boys“ erlebt „Harry Potter“-Star Daniel Radcliffe als Waisenkind die erste Liebe während eines prägenden Sommerurlaubs. „Ein Sommer in Haifa“ von Avi Nesher ist im Israel des Jahres 1968 angesiedelt und zeigt die Erlebnisse des Teenagers Arik, der in Haifa zwischen Nachkriegstrauma und sexueller Revolution für einen Sommer in einer Ehevermittlungsagentur arbeitet. Yankele Braid, Holocaustüberlebender und Chef von Arik, betreibt seine Agentur im Hinterzimmer eines Filmtheaters, welches ausschliesslich Liebesfilme zeigt und von einer kleinwüchsigen rumänischen Familie betrieben wird.
Der israelische Film über den Sommer des Lebens von Arik lief bereits auf dem Toronto International Filmfestival 2010 und gewann bei sieben Nominierungen für den israelischen Filmpreis die Preise „Bester Schauspieler“ und „Beste Schauspielerin“. „Ein Sommer in Haifa“ läuft am 9. Dezember an. -
Israelische Luftwaffe tötet zwei Extremisten in Gaza
Die israelische Luftwaffe hat am Donnerstag in Gaza zwei militante Palästinenser getötet.
Zwei andere Männer seien bei dem Luftangriff auf einer belebten Strasse verletzt worden, teilten die israelische Armee und palästinensische Sanitäter mit. Kurz nach dem Angriff, der sich am helllichten Tag abspielte, versammelten sich Hunderte Palästinenser um das ausgebrannte Auto der beiden getöteten Brüder.
Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas nannte den israelischen Luftangriff ein Verbrechen. Israel eskaliere die Gewalt in der Region. Die israelischen Streitkräfte warfen den beiden Getöteten vor, einen Anschlag auf jüdische Zivilisten und Soldaten an der Sinai-Grenze mit Ägypten geplant zu haben. Einer der Brüder sei 2007 an den Vorbereitungen für einen Selbstmordanschlag beteiligt gewesen. -
„Google Voice Search“ auf Hebräisch und Arabisch
Der Spracherkennungsdienst „Google Voice Search“ (Google Sprachsuche) ist jetzt auch auf Hebräisch und Arabisch verfügbar. Bei der Applikation handelt es sich um ein Programm, mit dem das Telefon über Spracherkennung gesteuert werden kann. Es ist als „App“ für Android und iPhones erhältlich.
Google erklärte, dass die beiden Sprachen die Entwickler vor besondere Probleme gestellt hätten. Die vokalisierten Wörter und Kollokationen seien eine Herausforderung gewesen. Um diese zu bewältigen hätten die Entwickler eine Datenbank mit über einer Million Wörter und Ausdrücke auf Hebräisch und Arabisch erstellt. Die arabische Version beinhaltet neben der Hochsprache auch Dialekte, die in Ägypten, den Golfstaaten und den Staaten der Levante vorherrschen. Dies meldete Google auf seinem offiziellen Blog.
Der Spracherkennungsdienst sei mit den Neuerungen jetzt in 29 Sprachen und Akzenten sowie in 37 Ländern verfügbar.
Mit dem Programm können Benutzer, ohne die Tastatur des Telefons zu verwenden, unter anderem Kurznachrichten und E-Mails schreiben sowie Suchbefehle in das Handy eingeben. -
Ein Viertel der äthiopischen Israelis begehe Fahnenflucht
Zahlreiche äthiopisch-stämmige Israelis haben Schwierigkeiten mit ihrem Dienst in der Armee. Das teilte ein Militärvertreter mit. Demnach verbüssten etwa 60 Prozent der aus Äthiopien eingewanderten Soldaten Zeit in Militärgefängnissen.
Darüber hinaus entferne sich einer von vier äthiopischen Soldaten ohne Erlaubnis aus seinem Dienst, sagte der Armeevertreter gegenüber der israelischen Tageszeitung „Ha´aretz“. Zurückzuführen sei dies auf kulturelle Unterschiede und die Armut der Männer und ihrer Familien.
Für viele äthiopische Immigranten gelte die israelische Armee als ein Sprungbrett in die Gesellschaft. Gleichzeitig fühlten sie sich oft für ihre Familien verantwortlich. Es kommt laut Armee-Angaben vor, dass die äthiopischen Soldaten während ihrer Dienstzeit der Armee fernbleiben, weil sie unter anderem andere Arbeiten wahrnehmen oder Familienmitglieder unterstützen, heisst es in dem Bericht weiter. Zum Teil dienten sie eine Woche in der Armee und gingen dann eine Woche einer anderen Arbeit nach.
Im Juni dieses Jahres hatte die Armee eine Regelung erlassen, die besagt, dass eine Desertion mit 21 Tagen Fernbleiben von der Armee beginnt. Zuvor gab es ein 45-Tage-Limit.
88 Prozent der männlichen äthiopischen Einwanderer meldeten sich zum Wehrdienst. Damit ist die Zahl im Vergleich zu israelischen Männern mit 73 Prozent Melderate deutlich höher.
Die kulturellen Unterschiede zeigten sich vor allem in der Diskrepanz zwischen der Erwartung an die Zeit in der Armee und der Realität. Des Weiteren könnten die Eltern, die selbst nicht in der Armee gedient haben, ihren Kindern nicht die Hilfe bieten, wie Eltern, die ebenfalls im Militär tätig waren. Laut der von „Ha´aretz“ zitierten Armee-Quelle seien die Soldaten zwischen „zwei Welten gefangen“.
Im Jahr 2008 kündigte die Armee einen Fünf-Jahres-Plan an, der die Perspektiven für äthiopisch-stämmige Rekruten verbessern solle. Der Plan sieht beispielsweise vor, Äthiopier bereits in der Schule auf den Militärdienst vorzubereiten, Offizieren die speziellen Bedürfnisse äthiopischer Soldaten näher zu bringen oder die Familie eines Soldaten mit Kindern zu unterstützen. Die Armee wird hierbei vom Einwanderungsministerium unterstützt. Dieses will im Rahmen des Planes finanzielle Hilfe für die Rekruten und ihre Familien organisieren, bevor diese ihren Dienst antreten. -
Aus für israelischen Nationaltrainer
Der Trainer der israelischen Fussballnationalmannschaft Luis Fernandez hat am Mittwoch das Ende seiner Tätigkeit bekannt gegeben. Der Franzose war Anfang 2010 verpflichtet worden, konnte Israel jedoch nicht zur ersten Teilnahme an der Europameisterschaft 2012 führen.
Sein Vertrag wird in den kommenden Tagen auslaufen und Fernandez wolle ihn nicht verlängern. „In den nächsten Wochen sehe ich mich auch nicht einen anderen Club übernehmen“, zitiert die Tageszeitung „Ha´aretz“ Fernandez im Interview mit „RMC Radio“. Der ehemalige Coach von „Paris Saint-Germain“ habe ein Angebot vom chinesischen Club „Schanghai Schenhua“ erhalten. Fussball stehe derzeit allerdings nicht an der Spitze der Agenda des 52-Jährigen.
Als Resümee seiner Laufbahn in Israel sagte der Franzose: „In der EM-Qualifikationsgruppe hinter Griechenland und Kroatien zu landen, ist nicht zu schlecht mit dem jungen Team, das wird hatten.“
Als Nachfolger werde der derzeit frühere Trainer von „Hapoel Tel Aviv“, Eli Guttman, hoch gehandelt. An Guttmann habe jedoch auch „Maccabi Tel Aviv“ Interesse. -
Erstes raketensicheres Kinderkrankenhaus geplant
In Safed entsteht ein Kinderkrankenhaus, das gegen Raketenangriffe geschützt ist. Die Kinderklinik ist Teil des Ziv Medical Centers, das als Krankenhaus für die gesamte Region Obergaliläa und Golanhöhen dient.
Während des Zweiten Libanonkrieges 2006 wurde das Krankenhaus wiederholt von der libanesischen Terrororganisation Hisbollah mit Katjuscha-Raketen beschossen. Eine Rakete traf das Krankenhaus direkt, fünf Patienten, zwei Ärzte und zwei Mitglieder des Pflegepersonals wurden dabei verletzt.
Infolge dieser Erfahrung wird das neue Krankenhaus nun auf der in Richtung Libanon ausgerichteten Seite mit besonders dicken Mauern ausgestattet. Darüber hinaus soll das Gebäude ein spezielles Lüftungssystem enthalten, das auch im Falle eines Angriffs mit chemischen Waffen funktionsfähig bleibt.
Die Kinderklink soll in drei Jahren eröffnet werden.