Die syrische Regierung sieht laut Wikileaks-Enthüllungen in Israel den Urheber der Ermordung des Generals Mohammed Suleiman, eines Beraters und engen Vertrauten von Präsident Bashar al-Assad, im August 2008. Nach neuesten britischen Medienberichten kamen US-Diplomaten in Damaskus in ihren vertraulichen Berichten zu dem Schluss, dass mit dem Mord die für Friedensverhandlungen mit Israel eintretenden „Tauben“ innerhalb der syrischen Führung, darunter Assad selbst, geschwächt wurden.
Den Tod General Suleimans, der unter anderem als Verbindungsmann für die Kontakte zu der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah zuständig war, wurde zuerst von der israelischen Zeitung „Yedioth Ahronoth“ gemeldet und erst sechs Tage später von der syrischen Regierung bestätigt. Zum Zeitpunkt des Mordes in der syrischen Hafenstadt Tartus hatte sich Präsident Assad zu Gesprächen mit der iranischen Führung in Teheran aufgehalten.
Im Februar 2008 war der militärische Hisbollah-Anführer Imad Moughniya in Damaskus ermordet worden. Die Hisbollah machte Israel dafür verantwortlich. Trotz ihrer Vorbehalte gegen religiösen Fundamentalismus hatte Syriens Baath-Führung der vom Iran gesteuerten Hisbollah das Tor zum Südlibanon geöffnet, um ein geeignetes Druckmittel gegen Israel zu haben. Syrien hatte während des libanesischen Bürgerkrieges (1975-90) mit einem Mandat der Arabischen Liga die Rolle einer Ordnungsmacht in dem Nachbarland übernommen und seine Truppen erst nach der „Zedernrevolution“ (die durch den Mord am libanesischen Ex-Premier Rafik Hariri ausgelöst wurde) im Frühjahr 2005 abgezogen.
Kategorien:Nahost
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