The Innocence of Muslims – Skandal, Satiere oder nur Dummheit


Innocence of Muslims (englisch für Die Unschuld der Muslime) ist der Titel eines englischsprachigen Low-Budget-Films aus dem Jahr 2012, den Demonstranten in mehreren arabischen Ländern zum Anlass für Proteste und militante Extremisten als Anlass für möglicherweise schon länger geplante Angriffe auf Botschaften und Konsulate der USA nahmen. Im Verlauf der Ausschreitungen wurden bisher mindestens acht Menschen getötet, darunter der US-amerikanische Botschafter in Libyen, J. Christopher Stevens.

Die bisher bekannten Ausschnitte des Films, die in mehreren Sprachversionen auf das Videoportal YouTube hochgeladen wurden, werden von zahlreichen Medien inhaltlich als antiislamisch und inszenatorisch als laienhaft eingestuft.

Die Handlung des Films ist aufgrund der Tatsache, dass bisher lediglich Ausschnitte in einer Gesamtlänge von etwa 14 Minuten öffentlich verfügbar sind und der Film während der Postproduktion offenbar inhaltlich stark verändert wurde, nur ungenau wiederzugeben. Die meisten Ausschnitte sollen das Leben und Wirken des Religionsstifters Mohammed darstellen. Dies geschieht in einer überwiegend veralbernden und pejorativen Weise.

In einer Szene wird Mohammed, als Sklave dargestellt, von einem Strassenjungen, der sich mit ihm um einen abgenagten Knochen streitet, als Bastard beschimpft. In einer anderen Szene unterhält er sich mit einem Esel über Frauen und nennt ihn glücklich „das erste muslimische Tier“. In weiteren Szenen wird der Prophet Mohammed unter anderem als Schürzenjäger sowie als „Kinderschänder, blutrünstiger Feldherr, Homosexueller und Feigling“ dargestellt. Er präsentiert sich seinen Anhängern als Prophet Gottes und Stifter einer neuen Religion.

Die Hintergründe seiner Entstehung und weitere Produktionsdetails sind bisher nicht vollständig geklärt. Der Film wurde von einer oder mehreren Personen unter den Pseudonymen Alan Roberts und Sam Bacile produziert, der oder die zugleich die Regie geführt und das Drehbuch geschrieben haben sollen. US-amerikanischen Medien und Behörden zufolge handelt es sich bei dem Drehbuchautor und Produzenten des Films um den in Südkalifornien lebenden koptischen Christen und US-Staatsbürger Nakoula Basseley Nakoula. Nakoula hat dies mittlerweile zugegeben und erklärte, obgleich er sich schuldig fühle, den Film nicht zu bereuen.

Das Projekt wurde 2011 im Branchenmagazin Backstage als „historischer Abenteuerfilm in der arabischen Wüste“ beworben, der Arbeitstitel soll Desert Warrior gelautet haben. Gecastet wurden rund 60 Schauspieler, 45 Crewmitglieder sollen zum Einsatz gekommen sein. Der mutmassliche Produzent und Regisseur des Films war unter Hollywoodkollegen und Branchenkennern unbekannt, es existierten weder Einträge in einschlägigen Filmdatenbanken noch irgendwelche Informationen über eine Produktionsfirma. Die Angaben, die von einigen Nachrichtenagenturen nach angeblichen Telefonaten mit dem Urheber verbreitet wurden, etwa, dass die Produktion fünf Millionen Dollar gekostet haben soll, liessen sich nicht bestätigen. Aufgrund der mangelhaften handwerklichen Qualität des Films wurde dies angezweifelt. Das Budget betrug nach späteren Aussagen des Produzenten etwa 60.000 US-Dollar.

Als falsch erwiesen sich über Medienagenturen verbreitete Angaben Baciles, ein Jude mit israelischem Pass zu sein und den Film mithilfe jüdischer Geldgeber finanziert zu haben. Es besteht der Verdacht, diese Angaben seien von der Person gezielt verbreitet worden, um Antisemitismus zu schüren. Eine der beteiligten Schauspielerinnen gab an, der Produzent habe sich im Laufe der Dreharbeiten erst als Israeli, dann als Ägypter ausgegeben und habe auf dem Set Arabisch gesprochen. Gegenüber der Zeitschrift The Atlantic hatte ein an der Produktion beteiligter Vertrauter Baciles bestritten, dass dieser Israeli oder Jude sei. Der Name Bacile sei ein Pseudonym, das dieser benutze, um nicht Gefahr zu laufen, ermordet zu werden. Medien identifizierten Sam Bacile schliesslich als den aus Ägypten stammenden und in Kalifornien lebenden koptischen Filmemacher Nakoula Basseley Nakoula. Nakoula gab gegenüber Medien und Agenturen zu, eine tragende Rolle bei der Produktion des Films eingenommen zu haben, bestritt aber, als Sam Bacile aufgetreten zu sein. Nachdem auch die zuständigen Behörden in den USA davon ausgingen, dass es sich bei Nakoula um den Hauptverantwortlichen des Films handeln müsse, gab Nakoula dies schliesslich zu. Eine Person, die unter dem mutmasslichen Pseudonym Alan Roberts an dem Film mitwirkte, soll Regie geführt haben; als Berater für Koranfragen fungierte Steve Klein.

Die meisten beteiligten Schauspieler distanzierten sich von der Produktion in einer gemeinsamen Presseerklärung. Sie seien über den Inhalt getäuscht und die Dialoge im Nachhinein stark verändert worden. Sie sagen weiter, der Film sei im Script Desert Warrior genannt worden und sollte, so sagte man ihnen, lediglich über das Leben vor 2000 Jahren berichten – Bezüge zum Islam seien dort nicht aufgetaucht und erst im Nachhinein hinzugefügt worden. Dialoge seien nachträglich neu und auf so mangelhafte Weise synchronisiert worden, dass die Lippenbewegungen nicht zu den Dialogen passten.

Der Film wurde am 23. Juni 2012 in einem kleinen Kino namens Vine Theatre am Hollywood Boulevard in Los Angeles unter dem Titel The Innocence of Bin Laden uraufgeführt. Die Vorstellung soll etwa 1.5 Stunden gedauert haben und nur von wenigen Gästen besucht worden sein. Es ist die wohl bisher einzige öffentliche Aufführung (Vollversion siehe Link). Ausschnitte des Films wurden im Juli 2012 auf YouTube hochgeladen, fanden zunächst jedoch kaum Beachtung. Erst im September führte eine arabisch synchronisierte Fassung zu einer schnellen Verbreitung in Ägypten und Libyen und zu Protesten teilweise radikalisierter Muslime in diesen Ländern.

Die Ausschreitungen wurden von hochrangigen Politikern Ägyptens und Libyens scharf verurteilt. Zur Vermeidung von Ausschreitungen sperrte Afghanistan ab dem 12. September seinen YouTube-Zugang. Ausserdem wurde von Youtube der Zugang aus Indien, Libyen und Ägypten gesperrt. (Wikipedia)

Der Film: The Innocence of Muslims – youtube.
Der ganze Film: The Innocence of Bin Laden- youtube.



Kategorien:News

1 Antwort

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