
Der grosse Hoffnungsträger in der Mini-Delegation heisst Daniel Lukac. Der 30-jährige Ruderer soll nächsten Freitag im Einer Edelmetall holen. «Eine Medaille ist mein Ziel, Gold wäre traumhaft», erklärt Lukac gegenüber tachles. «Allerdings kenne ich meine Gegner nicht. Ich bin gespannt auf die Konkurrenz aus den USA.» Vor übermächtigen Gegnern muss sich der Zürcher nicht fürchten. Lukac ist mehrfacher Schweizer Meister, U23-WM-Teilnehmer und gewann an der Studenten-Weltmeisterschaft 2008 die Goldmedaille. Erst vor zwei Wochen triumphierte er an den Schweizermeisterschaften auf dem Rotsee in Luzern, holte Gold im Achter und Bronze im Zweier ohne. In Tel Aviv startet Lukac allerdings im Einer. «Die Technik im Einer ist anders. Meine Vorbereitung habe ich zuletzt auf die Schweizer Meisterschaften ausgerichtet. Nur die letzten zwei Wochen galten der Maccabia.»
Dennoch: Die Form stimmt, der Druck ist dank der nationalen Erfolge kleiner geworden. «Ich erwarte viel von mir selber. Die guten letzten Resultate erleichtern mir den Start an der Maccabia.» Für den Spitzensportler vom Seeclub Zürich ist es die erste Maccabia-Teilnahme überhaupt – und die letzte zugleich: Lukac beendet seine Ruderkarriere demnächst und setzt voll auf seinen Job als Anästhesiearzt. «Jetzt will ich meine Laufbahn schön beenden.» Mit Gold in Israel? Wegen beruflicher Verpflichtungen verpasste Lukac die Eröffnungszeremonie. Sein Wettkampf beginnt mit der Qualifikation am Montag. Der Finallauf steht am nächsten Freitag an.
Kein offizielles Ziel
Wie für die Sportler ging mit dem Abflug nach Tel Aviv auch für Delegationsleiter Bachenheimer eine anstrengende Vorbereitungszeit zu Ende. «Die Arbeit war hart, jetzt ist sie der Freude auf die Spiele gewichen. Die tolle Eröffnungsfeier, die Wettkämpfe, das Vertreten der Schweiz in Israel – ich freue mich sehr», sagt Bachenheimer, der zum dritten Mal dabei ist. «Einmal als Sportler, zweimal als Funktionär.» Ein offizielles Ziel hat sich die Delegationsleitung nicht gesetzt. «Ein, zwei Medaillen wären schön. Jeder Teilnehmer kann es in seiner Disziplin in die Top 10 schaffen.»
Nach der gestrigen Eröffnungszeremonie trennte sich das Schweizer Team. Die Golfer wohnen in Netanya, Tennisspieler Ivo Jelinek und Ruderer Lukac sind in Tel Aviv untergebracht, die Fechter und Schachspieler Gregory Elkiess in Jerusalem. Die Maccabia dauert bis zum 30. Juli. Ihr Motto lautet: Höher, stärker, schneller – gesunder, jüdischer Geist in gesunden, jüdischen Körpern. Mit dabei eine kleine Schweizer Mannschaft, klein, aber fein. Und hoffentlich mit Edelmetall glänzend. (Benny Epstein, tachles)
Kategorien:Sport
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