
Mitglieder der Sekte „Neturei Karta“ demonstrieren in Jerusalem (Archivbild).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Zum internationalen Holocaustgedenktag hat sich am 27. Januar ein Abteilungsleiter des Bundeskanzleramtes mit dem Sprecher, Rabbi Yisroel Dovid Weiss, der jüdischen „Neturei Karta“ Sekte getroffen. Die Organisation gilt als radikale und ultraorthodoxe Sekte, welche es sich zum Ziel gemacht hat, Israel zu zerstören.
Ein Sprecher der Bundesregierung bestätigte derweil: „Rabbi Yisroel Dovid Weiss führte letzte Woche im Bundeskanzleramt ein Gespräch auf Arbeitsebene, dies allerdings persönlich und nicht als Vertreter einer Organisation.“
Die Zeitung „Neues Deutschland“ hatte einen Bericht veröffentlicht aus hervor geht, dass neben Weiss auch der umstrittene Publizist Christoph Hörstel an dem Treffen teilnahm. Im Nachgang wurde es bedauert, „dem Autor ein Forum gegeben zu haben“, da er Meinungen vertrete, die mit ihren politischen Grundsätzen nicht vereinbar sei.
Dem im Internet veröffentlichten Bericht hat die Zeitung gelöscht. Zu den Hintergründen lehnte die Bundesregierung eine Stellungnahme ab, selbst nach dem in Israel die Tageszeitung „Jedijot Achronot“ zur Schlagzeile machte. Die Klassifizierung der „Neturei Karta“ als Sekte wies Merkels- Kanzleramt aber von sich.
Der Berliner Korrespondent der Zeitung „Jedijot Achronot“, Eldad Beck, schreibt, dass in den vergangenen Jahren „Beamte in Merkels Amt“ darauf hinarbeiten würden, „die besonderen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zu untergraben, um Deutschland von seiner historischen Verpflichtung für den Holocaust zu befreien“.
Der Sprecher des israelischen Aussenamtes, Jigal Palmor, hat der israelischen Botschaft in Berlin die Anweisung gegeben, vom Kanzleramt „Aufklärung“ zu dem „fragwürdigen Treffen“ mit dieser „winzigen extremistischen Randgruppe“ einzuholen, die sich mit Holocaustleugnern wie dem ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad getroffen habe und selbst unter den Ultraorthodoxen als „eigentümliche und gewalttätige Gruppe“ gesehen werde. „Die sind es nicht wert, ernst genommen zu werden. Es verwundert, dass es in Merkels Kanzleramt jemanden gibt, sie auch nur mit einer Prise Ernsthaftigkeit zu beehren.“
Den Holocaust an sechs Millionen Juden die Neturei Karta Sekte als „Strafe Gottes“ wegen der Errichtung eines jüdischen Staates durch Zionisten. Einen solchen Staat dürfe es nur nach dem Willen Gottes geben und nicht von Menschenhand geschaffen werden. In dieser Ideologie waren Nazis ein „Werkzeug Gottes“, um die sündigen Juden zu strafen.
Ihr verstorbener Sektenführer Mosche Hirsch war sogar unter Jassir Arafat zeitweilig „Minister für jüdische Angelegenheiten“ in der ersten PA-Regierung. Er hatte sich in der Hoffnung der PLO, dass sie Israel zerstören möge. Auch beim iranischen Präsidenten Ahmadinedschad demonstrierten Delegationen der Sekte, als der den Holocaust geleugnet hatte. Jetzt taten sie es wieder am Holocaustgedenktag vor dem Kanzleramt in Berlin.
Ihre Anhängerschaft zählt höchstens 200 Familien. Das hält diese Sekte aber nicht davon ab zu behaupten, dass sie von zehn Prozent des jüdischen Volkes unterstützt zu werden. Ihren Frauen hat man in Israel den Spitznamen „Taliban-Frauen“ gegeben, da diese erscheinen in der Öffentlichkeit völlig verhüllt auftreten. Die männlichen Sektenmitglieder sind an gestreiften Kaftanen zu erkennen.
(JNS und Agenturen)
Kategorien:Gesellschaft
Europa ist antisemitisch. Eine Studie belegt es. Wieder einmal.
Thorazitat – Parascha
Thorazitat – Parascha
Elfte Lange Nacht der Religionen in Berlin
Hinterlasse einen Kommentar