Wie „aus diplomatischen Kreisen“ zu erfahren ist, hebt Israel jetzt seinen «Kontaktbann» gegen die österreichische Aussenministerin Karin Kneissl auf. Diese Entwicklung wurde wenige Stunden vor dem Treffen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekannt.
Bereits unmittelbar nach Angelobung der türkis-blauen Regierung hatte Netanjahu aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ angeordnet, dass jegliche offizielle Kontaktaufnahme israelischer Offizieller mit FPÖ-Ministern zu unterlassen seien. Laut „Presse“ soll sich an diesem grundlegenden Kontaktbann gegen FP-Politiker auch weiterhin nichts ändern, allerdings habe man jetzt anscheinend von israelischer Seite die politische Positionierung der Außenministerin Kneissl neu bewertet. Damit scheint Kneissl, die ja über ein FPÖ-Ticket in die Regierung kam, aber kein Parteimitglied ist, jetzt effektiv von der Anweisung ausgenommen zu sein.
Der erste offizielle israelische Boykott von FPÖ-Politikern erfolgte bereits im Jahr 2000, als die erste schwarz-blaue Regierung ihre Tätigkeit aufnahm. Damals ließ Israel sogar Botschafter aus Österreich abziehen, die jedoch später wieder ihre Tätigkeiten aufnehmen durften.
Der VO–Regierungschef und der israelische Ministerpräsident haben sich bereits mehrmals getroffen. Zuletzt besuchte Kurz Netanjahu im Juni in Jerusalem. Bei dem Treffen in New York sollen die „guten Beziehungen“ noch weiter vertieft werden.
Gute Beziehungen hat die israelische Regierung freilich nur mit den VP–Mitgliedern derselbigen. Mit der FPÖ gibt es keinerlei offizielle politischen Kontakte oder Gespräche.
(JNS und Agenturen)
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