Auf Twitter entlädt sich momentan ein Shitstorm über die Swiss. Grund dafür ist die Inflight-Karte auf dem Flug LX252 vom vergangenen Donnerstag nach Israel. Auf den Bildschirmen wurde an der Stelle von Tel Aviv auch das arabische Dorf «Esh Sheikh Muwannis» angezeigt, das 1948 vom israelischen Militär grösstenteils zerstört wurde.
National #Swiss AirLine replaced #TelAviv with an arabic name in their map#Israel #MiddleEast@FlySWISS https://t.co/MmcalMGsrx pic.twitter.com/eJVgtLYlmH
— Daniel Berliner (@DanielBerliner) 6. Oktober 2018
Oben steht gross «Tel Aviv», unten, etwas kleiner, erscheint der Name des zerstörten Dorfes «Esh Sheikh Muwannis».
Daran stören sich auf den sozialen Netzwerken Hunderte. Für die einen existiert das Dorf nicht mehr und Tel Aviv befindet sich nun an dessen Stelle – für die anderen steht der Ort für «die oft gewaltsame Vertreibung der Araber», wie der Blick schreibt.
Heftige Reaktionen
Für Israel-Befürworter scheint der Vorfall eine Provokation zu sein – nicht wenige rufen zum Boykott der Swiss auf. Einige bezeichnen die Fluggesellschaft sogar als antisemitisch.
Swiss International Air Lines flight LX252 from Switzerland to #TelAviv, #Israel this past Thursday: the onboard flight map omits Tel Aviv and replaces it with the Arabic name of „Esh Sheikh Muwannis“
Seriously Swiss Air? Write or tweet to Swiss Air: @FlySwiss pic.twitter.com/vMOiwhnXDJ
— StandWithUs (@StandWithUs) 3. Oktober 2018
«Swiss International Air Lines Flug LX252 von der Schweiz nach Tel Aviv vergangenen Donnerstag: Die Inflight-Karte lässt Tel Aviv aus und ersetzt es durch den arabischen Namen ‹Esh Sheikh Muwannis›.
Ernsthaft, Swiss Air?»
Bye bye Swiss Air. My son flew you back from Israel and said it was really nice. But no more. This family will NEVER fly Swiss Air anywhere again! Deplorable!
— Liz Baker Wade, RN (@LizBakerWadeRN) 3. Oktober 2018
«Auf Wiederschauen, Swiss Air. Mein Sohn flog mit euch zurück nach Israel und er sagte, es was sehr schön. Aber nicht mehr. Diese Familie wird NIE MEHR mit Swiss Air irgendwohin fliegen.»
The Swiss always had cozy relation with enemies of the Jews and Israel. But one day Israel enemies might convert Switzerland’s name to a similar strange name.
— Gabor UJVARI (@st0ckh01m) 5. Oktober 2018
«Die Schweizer hatten schon immer gemütliche Beziehungen mit den Feinden der Juden und von Israel. Aber eines Tages werden Israels Feinde den Namen der Schweiz vielleicht in einen ähnlich merkwürdigen Namen umwandeln.»
Swiss Air Lines #AntiSemitic, Pro-Terrorist, In-Flight Map of #TelAviv Stirs Controversy on Twitter. #Israel https://t.co/pt2dcbigar via @thepointsguy
— Metro NY Jerry (@JBucknoff) 5. Oktober 2018
«Swiss Air Lines ist antisemitisch und pro-terroristisch.»
Es gibt aber auch Gegenstimmen. Es sei richtig, den arabischen Ortsnamen einzublenden.
Danke Swiss/Lufthansa, für diese Landkarte, die absolut kein Fehler ist! Auf jeden Flug in den „Jüdischen Besatzerstaat, sollte ein… https://t.co/pHuikGUihL
— Evelyn HechtGalinski (@VomHochblauen) 8. Oktober 2018
Ein Schweizer User versteht die ganze Aufregung nicht und versichert, dass es in der Schweiz praktisch keinen Antisemitismus gebe.
as a swiss citizen myself i really don’t understand your outrage. compared to english speaking countries, there is very little anti- semitism going on here and yes, we do value neutrality and apolitical dealings. i’m all for israel but pick your battles.
— Stan Woffles (@StanWoffles) 5. Oktober 2018
Swiss entschuldigt sich
Die Swiss entschuldigte sich unter anderem über Twitter. Als private Firma sei man neutral und distanziere sich von politischen Äusserungen.
Das Problem scheint jedenfalls bekannt zu sein. Aus diesem Grund werden in der Regel vor der Landung in Israel die Bildschirme abgestellt – offenbar ging es beim besagten Flug vergessen.
So @FlySWISS intends to be “politically neutral” by renaming #TelAviv? And their policy is to “turn off the map?” Is this a joke?
How about not sticking your heads in the sand, apologizing, and CORRECTING your maps? #israel #swiss pic.twitter.com/7q755OWV8b— StandWithUs (@StandWithUs) 4. Oktober 2018
Kategorien:Allgemein

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