Mehr als 250 Raketen auf den Süden Israels



Video: Raketenalarme im Süden Israels (Fotos: Hadas Parush/Flash90)

Um 9:58 Ortszeit Uhr war es mit der Vorfreude auf einen ruhigen und sonnigen Shabbat vorbei. Mehr als 50 Mal heulten die Sirenen im Süden des Landes. Innerhalb eine halben Stunde wurden nicht weniger als 100 Raketen vom Gazastreifen auf Israel abgeschossen.

Das Raketenabwehrsystem Iron Dome, das schon einige Tage zuvor an mehreren Orten im Süden und Zentrum des Landes aufgestellt wurden, konnte einen grossen Teil der Raketen abwehren, doch es gab auch einige Direkteinschläge. Erstmals seit langer Zeit gab es auch in Rehovot, einer Stadt in der Shfela Ebene, und in Beit Shemesh, nur 20 Kilometer von Jerusalem entfernt, Raketenalarme.

Bei einem Raketeneinschlag in Kiriat Gat wurde eine 80 Jahre alte Frau durch Splitter schwer verletzt, sie befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr. In Ashkelon wurde ein 49-jähriger Mann mittelschwer verletzt, nachdem eine Rakete in der Stadt explodierte. Zwei weitere Menschen wurden leicht verletzt.

Eine Familie wird Zeuge eines Raketeneinschlags in AshkelonIm Grenzgebiet zum Gazastreifen gab es einige Direkteinschläge, bei denen zum Glück niemand verletzt wurde. Die Strände im Süden und einige Strassen wurden für den Verkehr gesperrt, die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich in den Schutzräumen aufzuhalten. In mehreren Städten im Süden wurden die öffentlichen Schutzräume geöffnet, darunter auch Javne, Ashdod, Beersheva, Kiriat Gat und Rehovot.

Haus nach Direkteinschlag einer Rakete aus dem GazastreifenDie israelische Armee reagierte mit Angriffen auf Terrorziele der Hamas ud des Islamischen Jihad. Unter den Zielen befand sich auch ein Terrortunnel des Islamischen Jihads, der drohte, die Angriffe auf Israel auszuweiten, wenn die “israelische Aggression gegen das palästinensische Volk” fortgeführt werden sollte. Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen arabischen Berichten zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen sein, darunter ein kleines Kind.

Die jüngste Eskalation begann bereits gestern, als Terroristen während des schon zur Tradition gewordenen „Marsches der Rückkehr“ am Grenzzaun des Gazastreifens das Feuer auf israelische Soldaten eröffneten. Dabei wurden zwei Soldaten mittelschwer und leicht verletzt. Als Reaktion griff die israelische Armee Terrorziele im Gazastreifen an. Dabei sollen vier Menschen ums Leben gekommen sein, was als Grund für die heutigen Raketenangriffe auf Israel genannt wurde.

Einige Landkreise im Süden des Landes überlegen, den Schulunterricht morgen ausfallen zu lassen. Auch wurden in einigen Städten für heute vorgesehene Veranstaltungen abgesagt. Man schliesst eine weitere Eskalation der Lage nicht aus. Israelische Sicherheitsexperten zufolge könnte die momentane neue Runde der Gewalt mehrere Tage dauern, nachdem Gespräche über eine Waffenruhe gescheitert waren. Das israelische Sicherheitskabinett wird sich morgen früh treffen, um über die weiteren Schritte zu beraten.

Der Islamische Jihad droht, die Austragung des Eurovisions-Wettbewerbs, der ab dem 14. Mai in Tel Aviv stattfindet, zu verhindern. Die Terroristen wissen, dass Israel gerade jetzt, nur wenige Tage vor dem israelischen Unabhängigkeitstag und der Eurovision eine Woche danach, an keiner Eskalation der Situation interessiert ist. Ein grosser Teil der Delegationen der am Eurovision Song Contest teilnehmenden Länder befindet sich bereits in Tel Aviv und hat heute an ersten Proben teilgenommen.

Video des Islamischen Jihad, in dem er droht, den Eurovisions-Wettbewerb zu stören.

Seit heute früh sind letzten Meldungen zufolge mehr als 250 Raketen auf Israel geschossen worden. (Dov Eilon, ih)



Kategorien:Sicherheit

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