Der ehrgeizige Plan ist Israels Vorlage für das Pariser Abkommen zum Klimawandel.
Israel will fast alle privaten Autos von der Strasse holen, erneuerbare Energien zur Hauptenergiequelle machen und die Treibhausgasemissionen um satte 80 Prozent senken. Und das alles soll innerhalb der nächsten 30 Jahre erreicht werden.
In Übereinstimmung mit der Teilnahme am Pariser Abkommen zum Klimawandel hat Israel einen 16-seitigen Fahrplan mit dem Titel “Eine blühende Wirtschaft in einer nachhaltigen Umwelt” erstellt. Der Plan wurde diese Woche auf einem Wirtschaftsforum vorgestellt und soll bis Ende des Monats übersetzt und bei den Vereinten Nationen eingereicht werden.
Am Wochenende verpflichtete Premierminister Benjamin Netanjahu Israel zu einem “erfolgreichen Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien bis 2050”. Ein unmittelbarer Schritt, den Israel unternimmt, ist die Einführung von mehr elektrisch betriebenen Bussen in den grossen städtischen Gebieten.

Ein sofortiger Schritt, den Israel unternimmt, ist die Einführung von mehr elektrisch betriebenen Bussen in grösseren städtischen Gebieten. (Hadas Parush/Flash90)
Die drei wichtigsten Wege dabei sind:
- Die Verringerung der Emissionen, die bei der Stromerzeugung entstehen;
- Neue Gebäude werden zu Null-Energie-Gebäuden, das heisst, sie nutzen Isolierung, Wärmepumpen, Sonnenkollektoren und andere Methoden, um mehr Energie zu erzeugen als sie verbrauchen;
- Und der grosse Wurf: Die Eliminierung des privaten Autoverkehrs.
Alle Autos von den Strassen zu bekommen, wird eine grosse Herausforderung sein. Der öffentliche Nahverkehr in Israel ist zwar einigermassen akzeptabel, aber bei weitem nicht so gut, wie er sein müsste, um viele Menschen davon zu überzeugen, ihr Auto aufzugeben.

Ein früherer Versuch, Elektroautos nach Israel zu bringen, scheiterte, nachdem die Israelis erkannten, dass sie damit kein Geld sparen würden, sondern sogar noch mehr bezahlen würden als für benzinbetriebene Autos. (Roni Schutzer/Flash90)
Ehrgeizige Pläne zum Bau von Städten mit einem Schwerpunkt auf Verkehr würden helfen. Aber bestehende Städte, vor allem überfüllte alte Städte wie Jerusalem und Tzfat, so umzurüsten, dass sie in diese Form passen, wird gelinde gesagt schwierig sein.
Was die Israelis erwarten können, ist eine dichtere städtische Bebauung und noch mehr Grünflächen, die für die weitere Entwicklung gesperrt werden. Mit anderen Worten: mehr Bauen “nach oben” und weniger Bauen “nach aussen”. Das wird wahrscheinlich zu noch kleineren Wohnungen in einem Land führen, in dem die meisten Leute bereits in sehr engen Wohnräumen leben. (ih)
Kategorien:Politik
Kommentar verfassen