Israels Verteidigungsminister Moshe Ya’alon steht unter Druck: Er muss Geld und Personal einsparen. Sein jüngster Reform-Vorschlag hat hohe Wellen geschlagen: Ya’alon kündigte an, er werde die israelischen Soldaten abziehen, die bislang jüdische Dörfer am Rande des Gazastreifens und an der Nordgrenze zum Libanon schützten. Stattdessen solle an den Zufahrten und Zäunen moderne Sicherheits- und Überwachungstechnik zum Einsatz kommen. Nach heftigen Protesten der betroffenen Kommunen ruderte Ya’alon (links im Bild) jetzt zurück: Der Truppenabzug wird verschoben. Die betroffenen Gemeinden und Siedlungen sollen ausreichend Zeit bekommen, um ihren Schutz selbst zu organisieren.
Zu den heftigsten Kritikern der geplanten Neuregelung zählt Eitan Broshi, der Generalsekretär der Kibbutz-Bewegung. Er lebt selbst in einem Grenzdorf und pocht darauf, dass dessen Bewohner dasselbe Anrecht auf Sicherheit haben wie Militärposten. Der Einsatz moderner Sicherheitstechnik sei teuer, die Belastung der Kommunen entsprechend gross. Broshi erklärte, die Regierung müsse einen Weg finden, um die Kontrolle der Tore zu den Siedlungen und die Überwachung der Zäune auch in Zukunft sicherzustellen.
Die Gemeinden in der Grenzregion sehen sich durch Kriminelle und Terroristen besonders stark bedroht. Oft gibt es nur eine einzige Zufahrtsstrasse, die durch ein massives Tor verschlossen werden kann. Stacheldraht und Elektrozäune sollen verhindern, dass die Bewohner angegriffen werden. Doch dieser Schutz reicht oft nicht aus. Schreckliches Beispiel ist der Mord an der Siedlerfamilie Fogel im März 2011: Nachts drangen zwei Palästinenser durch den Sicherheitszaun in die Siedlung Itamar ein und brachten die Eltern und drei Kinder der Familie um. Als Täter wurden ein 18- und ein 19-jähriger Palästinenser aus einem Nachbardorf festgenommen. Sie zeigten vor Gericht keinerlei Reue und wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.
Kategorien:Sicherheit
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