Ein nachweislich an Corona-Erkrankter wurde im Bus nach Jerusalem verhaftet – 8649 Coronakranke in Israel.
Ein nachgewiesener an Corona erkrankter Patient verstoss am Sonntag gegen die Anweisung des israelischen Gesundheitsministeriums, in Quarantäne zu sein. Obwohl er vom Virus infiziert war, nahm er einen öffentlichen Bus nach Jerusalem.
Die Polizei erfuhr davon von der Familie des Infizierten, welche vermutete, dass er aus der Isolation ausbrechen würde.
Glücklicherweise schaffte es die Polizei mithilfe der Ortung seines Telefons, ihn in dem Bus ausfindig zu machen. Alle Fahrgäste, darunter auch 12 Polizisten des Grenzschutzes, und der Busfahrer wurden darauf angewiesen, sich sofort für 14 Tage in Quarantäne zu begeben.
Der an COVID-19-Erkrankte wurde von der Polizei verhaftet und in einem Krankenwagen weggefahren. Ihm wird die bewusste Verbreitung des Virus und die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit vorgeworfen, eine Straftat, für die eine Haftstrafe von bis zu 7 Jahren verhängt werden kann.
Auch der Busfahrer muss sich vor dem Gesetz verantworten, denn er war mit viel zu vielen Fahrgästen unterwegs. Er erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 5000 Schekeln (umgerechnet ca. 1280 €).
Bewegungseinschränkungen in weiteren Städten und Stadtteilen
Unterdessen hat die Regierung für weitere Städte und einige Stadtteile Jerusalems die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, ähnlich wie es bereits in der orthodoxen Stadt Bnei Brak der Fall ist. Unter den Städten befinden sich Tiberias, Migdal Haemek, Or Yehuda , Ashkelon und Beit Schemesch, sowie die orthodoxen Städte Elad, Modi’in Illit und Betar Illit. In diesen Orten ist die Zahl der am Virus erkrankten in den letzten Tagen besonders stark angestiegen.
Innenminister Arie Deri deutete gestern an, dass am Pessach-Abend über ganz Israel eine Ausgangssperre verhängt werde, wie es auch vom Gesundheitsministerium gefordert wird. Damit will man vermeiden, dass Bürger versuchen könnte, mit weiteren Familienmitgliedern den Pessach-Abend zu begehen. “Nach 18 Uhr, wenn alle Geschäfte geschlossen sind, hat niemand etwas auf der Strasse zu suchen“, sagte Deri. Sicherheitskräfte würden mit verstärkten Kräften die Einhaltung der Ausgangssperre kontrollieren.
Plan zur Schliessung von Stadtteilen
Die Polizei hat nun zusammen mit der Stadtverwaltung Jerusalems einen Plan entwickelt, der jetzt vom Gesundheitsministerium und vom Büro des Premierministers diskutiert wird. Darin geht es um die Schliessung von fünf orthodoxen und arabischen Nachbarschaften in Jerusalem, ähnlich, wie es bereits in der Stadt Bnei Brak geschieht. Unter den Stadtvierteln befinden sich Meah She`arim, Geula, Har Nof, Beit Hanna und Beit Safafa.
Bürgermeister gegen Schliessung orthodoxer Viertel Jerusalems
Überraschenderweise hat sich nun ausgerechnet Jerusalems Bürgermeister Moshe Leon gegen diese Schliessungen der Stadtviertel ausgesprochen. Er begründet dies, indem er auf die vielen Kinder der orthodoxen Familien hinweist. Für orthodoxe Grossfamilien sei es besonders schwierig oder fast unmöglich, erkrankte Kinder zu isolieren.
Sein Lösungsvorschlag ist, einige der an COVID-19—erkrankten Orthodoxen in zwei Hotels zu verlegen, welche zu Corona-Hotels umgebaut werden. Dafür wurde von der Stadtverwaltung eine neue zentrale Leitungsstelle eröffnet. Dann könnten die Grossfamilien Platz und Raum haben, um einige Familienangehörige zu isolieren; so sein Gedankengang.
„Der Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Leon, steht in dieser Frage in engem Kontakt mit allen Regierungsstellen und äusserte sich gegen jede Aufhetzung gegen den einen oder anderen Sektor“, hiess es in einer Erklärung der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister fordere die gesamte Öffentlichkeit auf, die Richtlinien des Gesundheitsministeriums strikt einzuhalten. Dies seien Richtlinien, die Leben retten.
Zurzeit befinden sich 639 der Erkrankten in den sogenannten Corona-Hotels. Krankenhäuser behandeln 739 Patienten, weitere 4,897 Kranke befinden sich in der häuslichen Quarantäne.
Kategorien:Sicherheit
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