Das 21. Jüdisches Filmfestival Berlin & Potsdam 2015 begann am 10. Mai und endet am 20. Mai 2015.
Das Programm bietet eine Vielfalt an Produktionen aus dem In- und Ausland.
Botschafter Yakov Hadas-Handelsman eröffnete das Filmfestival mit einem Grusswort:
„Sehr geehrter Herr Aussenminister Dr. Steinmeier,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Woitke,
sehr geehrte Minister,
verehrte Staatssekretäre und Abgeordnete, sehr geehrte Festival-Paten Sherry Hormann und Fahri Yardim,
sehr geehrte Regisseure, Produzenten, Schauspieler und Freunde des Films,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
aber vor allem: sehr geehrte Nicola Galliner! Es freut mich, dass ich Sie heute bei der Eröffnung des 21. Jüdischen Filmfestivals Berlin und Potsdam begrüssen darf.
Dass ich noch vor dem Aussenminister und dem Ministerpräsidenten spreche, ist protokollarisch ungewöhnlich. Doch wir befinden uns ja auch in einem ungewöhnlichen Jahr – nämlich mitten im Jubiläumsjahr ’50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland‘.
Und so muss ich Sie denn auch gleich im Anschluss an meine Worte wieder verlassen, um den israelischen Staatspräsidenten am Flughafen zu empfangen. Für dieses jubiläums-bedingte Vorgehen bitte ich um Verständnis.
Meine Damen und Herren,
in diesem Jahr reflektieren wir Israelis und Deutsche den weiten Weg, den wir zurückgelegt haben – von der Shoa, bis zum heutigen Stand der vertrauens-vollen und dynamischen deutsch-israelischen Beziehungen.
In diesem Zusammenhang finde ich es gut, dass dieses Festival mit dem Film „The Eichmann Show“ eröffnet wird. Der Film macht deutlich, dass die Vergangenheit immer eine Rolle spielen wird in unseren Beziehungen – und dass die daraus resultierende Einzigartigkeit unsere Beziehungen definiert. Das gilt für die Vergangenheit genauso wie für die Gegenwart. Und auch in Zukunft müssen wir dafür sorgen, dass die Einzigartigkeit nicht relativiert wird. Das ist wichtig für beide Seiten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Innerhalb unserer Beziehungen sorgte und sorgt besonders der kulturelle Austausch immer wieder für neue inspirierende und bereichernde Impulse. Mich freut es sehr, dass das Jüdische Filmfestival Berlin-Potsdam von Anfang an israelische Filme im Programm hatte. So leistet auch das Festival einen Beitrag innerhalb der israelisch-deutschen Kulturbeziehungen.
Mit ein bisschen Stolz kann ich feststellen, dass sich der israelische Film in den vergangenen Jahren grossartig entwickelt hat. In Israel kommen einige Faktoren zusammen, die diese Entwicklung möglich machten. Da sind die Kreativität, die Experimentierfreude und der Mut der Filmschaffenden.
Dann sind da die vielen spannenden, emotionalen und kontroversen Geschichten, die erzählt werden wollen. Die ständige Suche nach kultureller Identität spielt sicher auch eine Rolle. Und schliesslich ist da die grosse Anzahl von Filmschulen in Israel – und ihr bemerkenswerter „output“.
Als das Jüdische Filmfestival vor 21 Jahren erstmals seinen Vorhang öffnete, öffnete sich damit auch ein Fenster der Möglichkeiten für den israelischen Film in Deutschland. Ein Renommee wie heute konnte der israelische Film damals noch nicht vorweisen – und es gehörte sicherlich eine Vision dazu, ihn zu einem Schwerpunkt des Festivals zu machen.
Nicola Galliner hat schon damals fest daran geglaubt, dass es Sinn macht, dem deutschen Publikum jüdische – und israelische – Filme zu zeigen. Und, meine Damen und Herren, was soll ich sagen: Sie hatte – und hat noch immer – recht! Ihnen und Ihrem Team danke ich sehr, liebe Nicola.
Meine Damen und Herren,
Sie haben nun zehn Tage Zeit, sich in Berlin und Potsdam von den Dokumentationen, Spielfilmen und Kurzfilmen in die Welten des jüdischen und des israelischen Films entführen zu lassen.
Und auch wenn meine Anwesenheit bei dieser Eröffnungsgala nur von kurzer Dauer ist, so war es mir doch ein Bedürfnis, heute hier zu sein und persönlich zu Ihnen zu sprechen.
Während wir nun also den Staatsbesuch des israelischen Präsidenten beginnen, wünsche ich Ihnen allen gute Unterhaltung und viel Spass am heutigen Eröffnungsabend, und beim Jüdischen Filmfestival!“
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Kategorien:Kultur
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