Hisbollah-Tunnel zerstört



Seit gestern ist die israelische Armee an der nördlichen Grenze mit der Operation „Nördliches Schild“ beschäftigt. Ziel der Operation ist die Ortung und Neutralisierung von grenzüberschreitenden Angriffstunnel der Hisbollah.

Nur wenige Zeit nach Beginn der Operation gab die israelische Armee die Ortung eines etwas 200 Meter langen Tunnels bekannt. Ein israelischer Armeesprecher zeigte gestern Abend vor Beginn einer Pressekonferenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Generalstabschef Gadi Eizenkot im Kiriya Hauptquartier in Tel Aviv ein Video aus dem Inneren des Tunnels.

Dafür hatte die Armee eine Kamera in den Tunnel gebracht, die mit einem Selbstzerstörungsmechanismus ausgestattet war. In dem Video sieht man, wie sich Terroristen der Hisbollah der Kamera nähern. Einer der Terroristen ging bis zur Kamera und begann zu rennen, als er auf den kleinen Sprengsatz aufmerksam wurde. Kurz darauf explodierte die Kamera. Und einige Minuten später wurde der Tunnel durch einen grösseren Sprengsatz unbrauchbar gemacht.

Der Armeesprecher erklärte, das der Tunnel unter einem zivilen Gebäude gegraben worden sei, das bis 2014 einer Firma zur Herstellung von Betonblöcken diente. Das Gebäude würde sich nur wenige Meter entfernt von einem Posten der UNIFIL-Truppen der Vereinten Nationen befinden.

(Foto: IDF)

Während des Tunnelbaus waren immer wieder Lastwagen von dem Gelände Firma herausgefahren, wie Aufnahmen der Vergangenheit zeigten. Den UNO-Truppen scheint dies jedoch nicht verdächtig erschienen zu sein. Das Graben des Tunnels hat um die zwei Jahre gedauert. Die israelische Armee machte ihn nun innerhalb weniger Minuten unbrauchbar.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte auf der Pressekonferenz, dass die Operation im Norden so lange dauern werde, wie es nötig sei.

„Es handelt sich hier nicht um eine begrenzte Operation, dies ist eine gross angelegte laufende Operation. Jahrelang haben die Hisbollah und auch die Hamas immense Summen für den Bau von Tunnel investiert und sich grosse Mühe gemacht ,diese zu verstecken, Nun wird die israelische Armee diese Waffe (die Tunnel) systematisch und in aller Ruhe entschärfen“, sagte Netanjahu. Dann bedankte er sich beim Generalstabschef Gadi Eizenkot für die Leitung der Operation. Auch dankte er dem ehemaligen Verteidigungsminister Avigdor Liberman, der an der Planung der Operation mit beteiligt war.

Ministerpräsident Netanjahu bedankt sich während der Pressekonferenz beim Generalstabschef Eizenkot für die erfolgreiche Leitung der Operation im Norden (Foto: Noam Revkin Fenton/Flash90)

„Erst vor zwei Wochen sagte ich Ihnen, dass wir, um die Sicherheit Israels zu garantieren, geduldig und still sein müssen. Ich sagte auch, dass es viel mehr gibt, als das Auge sieht. Und was Sie jetzt sehen, ist mur en kleines Teil des gesamten Bildes der Aktionen, die für die Sicherheit Israels in allen Bereichen unternehmen“, erklärte Netanjahu weiter.

Generalstabschef Eizenkot äusserte sich ebenfalls zur Operation: „Die Operation wird mehrere Wochen andauern und vom Befehlshaber des Nordkommandos angeführt werden, Generalmajor Yoel Stick.“ Weiter sagte er, dass die Operation bereits am 17. November vom Kabinett genehmigt worden sei. Die Operation sei gestartet worden noch bevor die Tunnel operationsfähig werden konnten.

Was eine mögliche Reaktion auf die israelische Operation gegen die Tunnel betrifft, geht man momentan davon aus, dass sich die Hisbollah zunächst zurückhalten werde und von Raketenangriffen absehen werde. Dennoch ist die israelische Armee auf jedes Szenario vorbereitet. Die Hisbollah habe einen schweren Schlag erlitten, ihr Führer Nasrallah sei geschockt, sagte der israelische Informationsminister Israel Katz in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet. Die Hisbollah habe nicht gewusst, dass Israel von den Tunneln wusste. Ziel der Tunnel sei ein Einmarsch von Hisbollah-Terroristen in Galiläa gewesen. Diese Bedrohung habe man nun vereitelt, sagte der Minister.


Operation „Nördliches Schild“



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