So warm wie dieser Tage war es in Israel seit 1942 noch nie. Der Wetterdienst führt die sengende Hitze auf die Erderwärmung zurück.
Brütende Hitze mit Temperaturen von bis zu 50 Grad: Israel hat am Mittwoch den heissesten Tag seiner Geschichte verzeichnet. Dies seien die höchsten Temperaturen seit Juni 1942 gewesen, sechs Jahre vor der Staatsgründung, bestätigte der israelische Wetterdienst am Donnerstag. Damals seien in Tirat Zvi, im Nordosten des heutigen Israel, 54 Grad gemessen worden.
Die fast 50 Grad seien in Sodom am Toten Meer gemessen worden, hiess es. Auch in der Küstenebene am Mittelmeer trieb ein heisser Wüstenwind die Temperaturen auf bis zu 42 Grad im Schatten. Die Luftfeuchtigkeit war mit 10 bis 25 Prozent an verschiedenen Orten des Landes ungewöhnlich niedrig für die Jahreszeit. Auch in vielen anderen Teilen des Landes erreichten die Temperaturen die 40 Grad-Marke. Gegen Nachmittag wurde es dann wieder etwas kühler. Für das Wochenende werden für den Sommer normale Temperaturen von etwas über 30 Grad erwartet.
Die kurze aber extreme Hitzewelle hat zu zahlreichen Feuern im ganzen Land geführt. Dabei wurden mehrere Personen leicht verletzt, rund 200 Häuser mussten geräumt werden.
An vielen Orten des Landes brachen gestern wegen der extremen Hitze Brände aus. Während die meisten Brände relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten, mussten im Stadtteil Ramat Pinkas in der Stadt Or Jehuda Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden. Insgesamt fünf Häuser wurden von dem Feuer erfasst, das auf einem Feld, das an den Stadtteil grenzt, ausgebrochen war. Eines der Häuser brannte komplett aus. Die Bewohner befinden sich zurzeit im Urlaub, sodass niemand zu Schaden kam. Landesweit wurden insgesamt sieben Menschen durch die Einatmung von Rauch leicht verletzt.
Die Bürger des vom Feuer betroffenen Stadtteils machen die Stadt Or Jehuda für die Ausbreitung des Feuers verantwortlich. Die Stadtverwaltung habe nicht dafür gesorgt, die trockenen Sträucher auf dem Feld zu entfernen.
Das zweite bedeutende Feuer brach gestern im arabischen Dorf Arara aus. Mehrere Häuser wurden durch die Flammen beschädigt, ein Haus musste wegen Einsturzgefahr evakuiert werden. Auch kamen 250 Schafe ums Leben. Die Bewohner beschwerten sich über die fehlende Infrastruktur im Dorf, das die Löscharbeiten erheblich erschwerte. Zum Glück wurde auch dort keiner der Bewohner verletzt.
Weitere Feuer brachen unter anderem in Shavei Shomron in Samaria aus, wo die Bürger aufgefordert wurden, ihre Häuser zu verlassen, in dem Ort Aderet bei Beit Shemesh westlich von Jerusalem, wo zehn Löschmannschaften der Feuerwehr nötig waren, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Auch in der Nähe von Haifa kam es am Check Post Autobahnkreuz zu einem grösseren Feuer, was zu mehreren Strassensperrungen führte. Weitere kleinere Brände wurden aus der Umgebung der Stadt Modiin, aus dem Ort Nehalim bei Petach Tikva, aus Kfar Jona bei Netania und Kfar Aviv bei Ashdod gemeldet.

Auch an einem Wald im Stadtteil Malcha in Jerusalem wurden einige Autos wegen eines Feuers beschädigt. (Yonatan Sindel/Flash90)
Wegen der extremen Hitze kamen die gestrigen Feuer nicht unerwartet und wir können dankbar sein, dass kein Mensch ernsthaft zu Schaden gekommen ist.
Der israelische Wetterdienst brachte den Hitzerekord mit der Erderwärmung in Verbindung. «Extreme Temperaturen wurden auch in weiter Vergangenheit gemessen, aber die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren an mehreren Messstationen absolute Hitzerekorde gebrochen wurden, weist darauf hin, dass sich die Erderwärmung nicht nur auf durchschnittliche Temperaturen auswirkt, sondern auch auf extreme Temperaturwerte», hiess es in einer Mitteilung. Daher rechne man auch in Zukunft mit extremen Hitzewellen und neuen Rekordtemperaturen.
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