Die Islamische Zentrumspartei in Jordanien hat einen Abgeordneten ausgeschlossen, weil er an den Feierlichkeiten zu Israels Unabhängigkeitstag teilgenommen hat. Muhammad Esa al-Doima wird ausserdem vorgeworfen, dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres die Hand geschüttelt zu haben.
Al-Doima sei ausgeschlossen worden, weil die Zentrumspartei („Al-Wasat al-Islami“) jegliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel ablehne, teilte die Partei laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Sie erklärte weiter, Al-Doima „hat an einer Zeremonie teilgenommen, die im zionistischen Gebilde stattfand, um dessen Unabhängigkeitstag zu feiern, und er hat sogar die Hand des kriminellen Schimon Peres geschüttelt – eine Hand, die mit dem Blut der Palästinenser befleckt ist“. „Al-Wasat al-Islami“ gilt dem Bericht zufolge als moderat, hat aber eine klare islamische Agenda.
Ein Mitglied der Partei sagte gegenüber der jordanischen Wochenzeitung „Assabil“, Al-Doima habe gestanden, in der Residenz von Peres an den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag teilgenommen zu haben. Er sei vom Aussenministerium dazu eingeladen worden.
Laut „Yediot Aharonot“ habe Al-Dawaimeh selbst eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel abgelehnt. Er unterstütze vielmehr „die Befreiung Palästinas vom Meer bis zum Fluss“.
Mitglieder des jordanischen Parlaments hätten auf den Ausschluss Al-Doima aus seiner Partei mit Jubel reagiert. Der Abgeordnete Haned al-Fais forderte: „Er sollte nicht nur von seiner Partei ausgeschlossen werden, sondern auch vom Parlament.“ Ein anderer Parlamentarier, Muhammad al-Katatscha, verlangte gar, Al-Doima sollte die jordanische Staatsbürgerschaft entzogen werden.
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