Ich weiß gar nicht, wie ich den heutigen Tag beginnen soll. Gestern waren wir alle noch beeindruckt von diesen enormen Wassermengen, die uns der Regen gebracht hat. Strassen standen unter Wasser. So ein Regen Ende April, das war irgendwie toll und das Wasser ein Segen für das Land. Doch dann begann es gestern so gegen 16 Uhr besonders heftig zu regnen. Ich sass zu der Zeit schon im Bus auf dem Weg nachhause, als zum ersten Mal von einer Schülergruppe berichtet wurde, die in der Arava-Wüste vermisst wird. Erst dachte ich mir gar nicht soviel dabei, es war nicht das erste Mal, das sich Ausflügler bei schlechten Wetter in der Wüster verlaufen. Doch wenig später begann ich zu verstehen, dass sich in der Wüste eine Tragödie ereignet hat. Was genau passiert ist, das können Sie in unseren Meldungen lesen. 10 junge Menschen haben gestern ihr Leben verloren. Hier bei uns spricht man heute über nichts anderes. Alle anderen Nachrichten wurden in den Hintergrund geschoben.
Und nun zum Wetter, denn darum geht es hier ja eigentlich nur. Es hat gestern enorm heftige Regenfälle gegeben. Besonders betroffen war diesmal Jerusalem. Ich hatte Glück, dass ich schon fast zuhause war, als es dort so richtig losging. Ich zeige Ihnen heute einige Videos von gestern aus Jerusalem. So etwas hat es hier wirklich noch nicht gegeben, schon gar nicht im April. Besonders beeindruckt war ich von der neuen Jerusalemer Wasserbahn:
Es ist eigentlich unvorstellbar, wie es zu einer derartigen Überschwemmung kommen kann, mitten in der Stadt.
In Jerusalem, wieder mitten im Stadtzentrum, haben wir gestern auch einen neuen Fluss bekommen, einen so richtig reißenden Bach. Er entstand in der Yoel Salomon Strasse, hier also der neue „Salomon-Fluss“:
Wenn man das nicht sehen würde, könnte man es fast kaum glauben, dass so etwas möglich ist. Der Fluss riss dann noch Tische, Stühle und einen Einkaufswagen mit sich.
Das Ergebnis dieser Überschwemmung war dann allerdings weniger amüsant und zeigt, was für eine Kraft das Wasser haben kann. Auch das heutige Titelbild stammt von dort.
Das strömende Wasser war so heftig, dass es sogar die Ziegelsteine aus dem Boden gerissen hat, unglaublich.
Ich könnte Ihnen noch unzählig viele Videos von gestern zeigen. Auch in anderen Städten kan es gestern zu Überschwemmungen. Gleichzeitig gab es die schlimmen Nachrichten aus der Wüste. Ein trauriges Wochenende. Ab heute soll sich das Wetter zum Glück langsam beruhigen. Hier bei uns in Modiin scheint jetzt schon wieder die Sonne, als hätte es diesen Wahnsinns-Sturm nie gegeben.
Und hier ist das Wetter für heute in Israel:
Auch heute mich sind noch vereinzelte Regenschauer und Gewitter möglich. In den östlichen und südlichen Wadis Gefahr von Blitzfluten. Gegen Abend wird der Regen nachlassen. Heiter mit einem leichten Anstieg der Temperaturen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 19 Grad, Tel Aviv 23 Grad, Haifa 21 Grad, Tiberias am See Genezareth 27 Grad, am Toten Meer 28 Grad, Beersheva 23 Grad, Eilat am Roten Meer 33 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen halben Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei -213.38 m unter dem Meeresspiegel.
Im Fernsehen werden die Namen der gestrigen Opfer vorgelesen. In allen Schulen wurde heute die erste Stunde der Tragödie gewidmet. Auch aus der Schule unseres Sohnes gibt es drei Mädchen, die eigentlich an dem Ausflug hätten teilnehmen sollen, doch da sie eine wichtige Mathematik-Prüfung hatten, blieben sie zuhause. Bei der Schülergruppe handelt es sich um Schüler der 12. Klasse, die im nächsten Jahr an der Armee-Vorbereitungsschule für ein Jahr lernen wollten, Der Ausflug war für die künftigen Schüler gedacht, damit sie sich untereinander kennenlernen. Über weitere Einzelheiten werde ich in einem gesonderten Bericht schreiben.
Und nun wünsche ich Ihnen ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Shabbat. Machen Sie es gut.
Shabbat Shalom aus Modiin!
Dov Eilon (ih)
Kategorien:Gesellschaft
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