Israelitischer Gemeindebund zeigt «Alpenparlament» an


Die Gruppierung «Alpenparlament», welche vor allem für ihre rechts-esoterischen Aussagen bekannt ist, arbeitet beim Sammeln von zahlreichen Volksinitiativen mit. Auf ihrer Homepage verbreiten sie aber auch die antisemitische Lüge der «Jüdischen Weltverschwörung». Der SIG hat deswegen am Mittwoch, 30. Oktober 2019 Strafanzeige wegen Verstoss gegen die Antirassismus-Strafnorm eingereicht.

Das «Alpenparlament» hat seinen Sitz im Berner Oberland. Man hört von dieser Gruppierung vor allem im Zusammenhang mit Volksbegehren bei denen sie engagiert sind. Aber auch in esoterischen Kreisen und der «Energieheilung» sind sie bekannt.

Das Alpenparlament fällt aber nicht nur mit esoterischem Gedankengut auf, sondern zeigt sich auf seiner Homepage auch als Anhänger von diversen Verschwörungstheorien wie den «Chemtrails» und staatlicher Wettermanipulation. Gefährlich wird es, wenn man sich die Aussagen des Alpenparlaments zum Thema «Weltregierung» anschaut. Seitenlang werden dort alle möglichen Facetten der «Jüdischen Weltverschwörung» propagiert:

Die US-Notenbank FED wird darin als «privates Konsortium jüdischer Banken» bezeichnet, mit dessen Hilfe die «Hebräer» ihrem Traum einer Weltherrschaft so nahe gekommen seien wie nie zuvor. Die jüdischen Grossbanken würden die Welt ausrauben und das Geld nach Israel leiten. Die «Jüdische Lobby» habe US-Präsident Kennedy ermordet, da er sich Ihnen entgegenstellte. Die Russische Revolution sei von Juden geplant und durchgeführt worden, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Um nur ein paar der hasserfüllten Theorien dieser Gruppierung zu nennen.
Roland Schöni vom Alpenparlament mit Sitz in Gsteigwiler BE im Berner Oberland sagte am Donnerstag auf Anfrage, er habe aus den Medien Kenntnis von der Strafanzeige. Die Zeitungen des CH-Media-Verbunds berichteten am Mittwoch und Donnerstag über die Strafanzeige. Das Alpenparlament habe nie einen antisemitischen oder rassendiskriminierenden Hintergrund gehabt, so Schöni.

Bei den nationalen Wahlen vom 20. Oktober traten Exponenten des Alpenparlaments im Kanton Bern auf einer Liste mit dem Namen «Gesundheit-Energie-Natur» an, unter ihnen Schöni. Diese Gruppierung war Listenverbindungspartnerin der bernischen SVP. 2015 war die Gruppierung noch unter dem Namen «Alpenparlament» zu den Wahlen angetreten. Glücklicher Weise holten sie weder 2015 noch 2019 sie einen Sitz.

Für den SIG ist es klar, dass diese Aussagen nicht nur strafrechtlich relevant sind, sondern auch brandgefährlich. In Zeiten von terroristischen Anschlägen wie in Halle, Pittsburgh und Christchurch, wo sich die Attentäter jeweils auf antisemitische Verschwörungstheorien berufen haben, können wir solche unsäglichen Pamphlete nicht tolerieren. Deswegen hat der der SIG heute Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des «Alpenparlamentes» eingereicht. Und rufi alle Politiker und Organisationen, die eine Zusammenarbeit mit dieser Gruppierung pflegen, auf, diese noch einmal gründlich zu überdenken und sich von den antisemitischen Aussagen zu distanzieren.

(JNS und Agenturen)



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